Marktberichte

Japan bricht ein Asien überwiegend schwächer

Die asiatischen Börsen entwickelten sich nach schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA größtenteils nach unten. Vor allem der japanische Markt stand unter Beschuss, da hier der stärkere Yen zusätzlich belastete. Dagegen konnten sich die Börsen Hongkong und China im Anschluss an das seit langem erwartete IPO der Agricultural Bank halbwegs behaupten.

Mehr als durchwachsener Tag in Tokio.

Mehr als durchwachsener Tag in Tokio.

(Foto: AP)

Der japanische Aktienmarkt stand nach seiner kurzfristigen Erholung wieder deutlich unter Druck. Dazu trug vor allem der gestiegene Yen bei, der die Aktien der Exportunternehmen auf Talfahrt schickte. Der Nikkei 225 rutschte um 2,9 Prozent auf 9.408 Punkte ab, und hat damit auf Wochensicht 1,8 Prozent abgegeben. Der breitere Topix verlor 1,9 Prozent auf 841 Stellen. Vor allem bei den Exportwerten wurden massiv Gewinnmitnahmen vorgenommen. Im Elektroniksektor knickten Sharp um 3,7 Prozent und Sony um 5,0 Prozent ein, Konica Minolta gingen ebenfalls um 5,0 Prozent nach unten. Daneben verbilligten sich Nintendo nach enttäuschenden US-Verkaufsdaten um 2,7 Prozent. Im Autosektor verloren Nissan 3,1 Prozent und Mazda 3,3 Prozent. Toyota konnten sich dagegen mit einem Abschlag von 1,3 Prozent noch vergleichsweise gut behaupten. Yamaha fielen um 4,1 Prozent, nachdem der Motorrad-Hersteller einen vergleichsweise schwachen Ausblick abgegeben hatte. Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Versorgeraktien. Hier legten Tokyo Electric Power 0,5 Prozent und Chubu Electric Power 0,1 Prozent hinzu. Daneben verbesserte sich das Papier der Handelsgesellschaft Mitsui um 0,4 Prozent. Das Unternehmen ist mit 10 Prozent an der Ölplattform Deepwater Horizon beteiligt, wo der Haupteigner BP jetzt offenbar Fortschritte bei der Bekämpfung der dortigen Havarie erzielt hat.

Auch der koreanische Aktienmarkt zeigte sich heute angeschlagen. Dabei standen vor allem die heimischen institutionellen Anleger auf der Verkäuferseite. Der Kospi ging um 0,7 Prozent nach unten auf 1.738 Punkte. Ähnlich wie in Japan wurden auch hier vor allem Papiere aus den Exportbranchen verkauft. Im Elektroniksektor etwa gaben LG Display 4,9 Prozent ab, Samsung Electronics rutschten um 2,2 Prozent und Hynix Semiconductor sogar um 6,6 Prozent nach unten. Unter den Autowerten verbilligten sich Hyundai wegen der anhaltenden Auseinandersetzungen mit der Belegschaft um 4,3 Prozent, KiaMotor verloren 2,4 Prozent. Dagegen zeigten sich die Werte aus dem Reederei- und Schiffsbau-Bereich vergleichsweise gut behauptet. Hyundai Heavy fielen lediglich um 0,6 Prozent, Samsung Heavy legten 0,4 Prozent zu, die Aktie der Schiffahrtsgesellschaft STX Pan Ocean stieg um 2,0 Prozent. Daneben gewannen Posco 0,9 Prozent hinzu. Der Stahlkocher hatte zuvor bekannt gegeben, einen 25prozentigen Anteil an einem australischen Eisenerzprojekt zu erwerben.

In Hongkong verlor der Hang Seng Index 0,03 Prozent auf 20.250 Punkte, und zeigte sich damit im asienweiten Vergleich relativ gut behauptet. Auf Wochensicht gab Hongkongs Leitindex damit 0,6 Prozent ab. Vor allem in der zweiten Handelshälfte fanden wieder Käufe statt. Der Markt profitierte dabei insbesondere von der Tatsache, dass das Mega-IPO der Agricultural Bank of China relativ glimpflich verlaufen war. Daneben gaben sich die Marktteilnehmer verschiedentlich der Hoffnung hin, dass die Volksrepublik China einige ihrer Maßnahmen zur Drosselung des dortigen Wirtschaftswachstums wieder zurücknehmen könnte. Agricultural Bank of China verbesserten sich an ihrem ersten Handelstag nach einem schwachen Start schlussendlich um 2,2 Prozent. Die übrigen China-Bankenwerte entwickelten sich uneinheitlich. Während Bank of China 1,7 Prozent zulegen konnten, verloren China Construction Bank 0,6 Prozent und ICBC 0,9 Prozent. Die Papiere aus dem Öl- und Minensektor zeigten sich größtenteils schwächer. Hier verloren PetroChina 0,1 Prozent und CNOOC 1,1 Prozent. Real Gold Mining fielen um 2,5 Prozent, Zijin Mining rutschten angesichts der Umweltkatastrophe in einer Kupfermine des Konzerns um weitere 3,7 Prozent ab. Die Exportwerte entwickelten sich wegen der schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA ebenfalls nach unten. Li & Fung fielen um 1,5 Prozent und Esprit um 1,3 Prozent. Im Autosektor verbilligten sich Geely um 0,8 Prozent. BYD knickten um 6,2 Prozent ein, nachdem die Regierung den Konzern einer illegalen Landnahme bezichtigt hatte. In China schloss der Shanghai Composite Index unverändert bei 2.424 Punkten. Taiwans TAIEX gab 0,5 Prozent auf 7.665 Zähler ab. In Indien konnte der Sensex bisher 0,3 Prozent auf 17.963 Stellen zulegen. Thailands SET verbesserte sich bislang um1,0 Prozent auf 829 Punkte.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen