Indien und China erholt Asien uneinheitlich
11.02.2011, 14:02 UhrIn Asien erholen sich vor allem die Börsen der "inflationsgeplagten" Länder China und Indien. Das geht allerdings zu Lasten von Aktienmärkten wie Korea und Taiwan, bis bisher dem allgemeinen Abwärtsdruck noch standhalten konnten.
Unterm Strich blieb der Handel am letzten Börsentag der Woche sichtlich von Unsicherheiten geprägt, und entwickelte sich größtenteils sehr volatil.
In Korea knickte der Kospi um 1,6 Prozent auf 1977 Zähler ein, und rutschte damit auch wieder unter die 2000-Punkte-Linie. Der Rücksetzer wurde vor allem von den ausländischen Investoren verursacht, die in großem Stil Kapital abzogen. Die koreanische Notenbank beließ den Leitzins überraschend bei 2,75 Prozent, erklärte dann aber, dass weitere Erhöhungen in naher Zukunft wahrscheinlich seien. Unter Druck standen unter anderem die Finanztitel. Unter den Versicherern, die gemeinhin als Profiteure eines höheren Zinsniveaus gelten, gingen Hyundai Marine um 2,9 Prozent und Samsung Life um 2,8 Prozent nach unten. Im Übrigen Finanzsektor rutschten Hana Financial um 5,7 Prozent ab, nachdem der Konzern eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Shinhan Financial verloren 2,0 Prozent und Woori Finance 2,7 Prozent. Daneben wurden auch die Aktien der Schiffsbauer gemieden, was etwa Daewoo Shipbuilding um 0,6 Prozent und Hyundai Heavy um 1,6 Prozent nach unten brachte. STX Offshore zogen allerdings um 2,3 Prozent an, nachdem die Gesellschaft einen Großauftrag für den Bau von vier Frachtschiffen gemeldet hatte. Im Technologiesektor fielen Samsung um 2,2 Prozent; LG Electronics gaben 0,9 Prozent und LG Display 1,9 Prozent ab. Lediglich für die Aktien aus dem defensiven Telekomsektor konnten sich die Anleger erwärmen. Hier stiegen SK Telecom um 0,6 Prozent und KT Corp. um 0,9 Prozent.
In Hongkong zeigte sich der Hang Seng Index nach vier Handelstagen mit Abschlägen in Folge moderat erholt. Der Index verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 22.829 Punkte. Auf Wochensicht gab er damit dennoch 4,5 Prozent ab, was unter anderem auf die anhaltenden Sorgen hinsichtlich der Inflationsentwicklung in China zurückzuführen war. Gekauft wurden unter anderem die Immobilienwerte, die in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten waren. Hier erholten sich New World Development um 2,2 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 1,5 Prozent. Die Aktie von Wharf Holdings stieg um 0,1 Prozent, obwohl das Immobilien- und Telekom-Konglomerat eine Kapitalerhöhung um 10 Milliarden HK$ angekündigt hatte. Daneben zeigten sich auch die Exporttitel wieder sehr robust. Esprit Holdings gewannen trotz enttäuschender Zahlen 4,3 Prozent hinzu; Li & Fung zogen um 2,1 Prozent und Foxconn um 3,7 Prozent an. Unter den Internet-Werten stiegen Tencent um 5,3 Prozent und Alibaba.com um 3,4 Prozent. Für den Macau-Casino-Sektor blieben die Investoren dagegen größtenteils zurückhaltend. Hier rutschten SJM um weitere 4,2 Prozent und Galaxy Entertainment um 6,3 Prozent ab. Wynn Macau konnten sich dem allerdings entziehen und 3,3 Prozent zulegen, nachdem die Quartalszahlen des Spielbanken- und Hotelbetreibers die Markterwartungen übertroffen hatten.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,3 Prozent auf 2827 Punkte. Taiwans TAIEX rutschte dagegen um 2,6 Prozent auf 8610 Zähler ab. In Indien stieg der Sensex um 1,5 Prozent auf 17.728 Stellen. Thailands SET gewann 0,1 Prozent auf 950 Punkte hinzu.
Quelle: ntv.de