Marktberichte

Hilfe, Stagflation? Asien uneinheitlich

Die asiatischen Aktienmärkte sind am Dienstag nicht im Gleichschritt marschiert. In Japan, China und Taiwan gaben die Leitindizes im Fahrwasser der US-Vorgaben weiter nach. Dort hatte der ehemalige Fed-Chef Alan Greenspan das hässliche Wort "Stagflation" in den Mund genommen und zudem erklärt, dass das Risiko für eine Rezession in den USA bei 50 Prozent liege. Dennoch sahen in Hongkong beispielsweise manche Marktteilnehmer in dem anhaltenden Kursverfall neue Kaufchancen. Händler sprachen allerdings teilweise aber auch von einer Erholung, die lediglich "technisch bedingt" gewesen sei.

In Japan blieben die Anleger heute weiter vorsichtig. Allerdings setzten in der zweiten Handelshälfte in verschiedenen Segmenten Schnäppchenkäufe ein, die den Gesamtmarkt stützten. Der Nikkei 225 gab 0,3 Prozent auf 15.207 Punkte ab, der breitere Topix fiel um 0,2 Prozent auf 1469 Zähler.

Insbesondere die Banktitel waren nach den herben Abschlägen der vergangenen Tage wieder gesucht.
Hier konnten sich etwa Mizuho Financial um 0,6 Prozent und Mitsubishi UFJ Financial um 0,6 Prozent verbessern. Im Stahlsektor gab es ebenfalls Aufschläge, nachdem die Branche offenbar gegenüber den Schiffsbaubetrieben höhere Preise durchsetzen konnte. Nippon Steel gewannen daraufhin 1,8 Prozent hinzu. Dagegen zeigte sich der Exportsektor überwiegend schwächer. Hier gaben etwa Canon 1,8 Prozent und Sharp 1,54 Prozent ab.

Die südkoreanischen Aktien verloren im frühen Handel ebenfalls an Wert, konnten dann aber im Laufe des Tages wieder Boden gut machen und schlossen leicht im Plus. Der Kospi stieg zum Handelsende um 1,2 Prozent auf 1.861 Punkte. Vor allem im Finanz- und Bankensektor konnte der südkoreanische Markt zulegen. Eine Kookmin Bank legte um 1,8 Prozent zu, Woori Financial gewannen 2,3 Prozent hinzu; Daisin Securities schlossen 0,5 Prozent fester. Eine LG Philipis LCD konnte 2,4 Prozent hinzugewinnen. Die Investoren reagierten dabei positiv auf den Einstieg bei HannStar. Eine Hyundai Motor schloss sogar ganze 3,9 Prozent im Plus.

Die taiwanesischen Aktien schlossen, nach einem recht volatilen Handelstag, leicht schwächer. Der Taiex gab gegenüber dem Vortag 0,3 Prozent auf 7.807 Punkte ab. AU Optronics erholten sich um 0,8 Prozent und konnten damit dem Markttrend ein Schnippchen schlagen. Innolux wurden um 7,0 Prozent in die Höhe katapultiert. Zuvor war ein Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent gemeldet worden. Mediatek sprangen um 2,7 Prozent in die Höhe. Der Computerbauer Acer beendete den Handel unverändert. Dagegen verloren Asia Cement 1,8 Prozent, die Titel von Taiwan Semiconductor gaben 1,2 Prozent ab. Die Anteilscheine von Cathay Real Estate gingen um 2,9 Prozent nach unten. China Airlines stemmten sich gegen den Markttrend und schlossen 3,0 Prozent fester.

In Hongkong fanden sich nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Tage wieder einige beherzte Käufer. Dementsprechend konnte sich der Hang Seng Index um 0,5 Prozent auf 26.732 Stellen erholen. Gefragt waren unter anderem die Titel jener Unternehmen, die von einem guten Weihnachtsgeschäft in Nordamerika und Europa profitieren könnten. Li & Fung etwa legten 1,5 Prozent zu, die Aktie des Modekonzerns Esprit stieg sogar um 4,3 Prozent. Gefragt waren auch die Papiere von Hong Kong & China Gas, die um 4,9 Prozent anzogen. Der China-Finanzsektor konnte sich dagegen angesichts einer weiterhin schwachen Entwicklung an den Inlandsbörsen nicht erholen. Hier gaben etwa Bank of Communications 0,4 Prozent ab, ICBC schlossen unverändert bei 5,50 HK$. Die Aktie von Air China ging nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung um 5,2 Prozent nach unten. Dagegen ergab sich bei Cathay Pacific ein Plus von 1,0 Prozent.

In China gab der Shanghai Composite Index weitere 0,83 Prozent auf 4836 Punkte ab. Der Shanghai A-Share Index fiel um 0,84 Prozent auf 5074 Zähler.

Quelle: ntv.de

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