Taiwan positiv Asien uneinheitlich
05.06.2008, 13:16 UhrAn den asiatischen Aktienmärkten hat es am Donnerstag keine klare Linie gegeben. Grundsätzlich positiv aufgefasst wurde der Preisrutsch beim Rohöl, der für eine Entlastung der dortigen Unternehmen und Haushalte sorgen sollte. Allerdings gibt es in Asien einige Volkswirtschaften, die nicht in den Genuss dieses Effekts kommen dürften, da dort die Öl- und Spritpreise staatlich festgelegt sind - und eben erst erhöht wurden. Gleichzeitig sorgte die Ölpreisentwicklung naturgemäß für Abschläge. Der Bankensektor entwickelte sich ebenfalls größtenteils schwächer. In den USA hatte die Ratingagentur Moody´s wegen der Subprime-Krise für zwei Bond-Versicherer die bisherige Einstufung in Frage gestellt.
In Japan gab der Nikkei 225 0,65 Prozent auf 14.341 Punkte ab. Der breitere Topix fiel um 0,4 Prozent auf 1424 Zähler. Zwar gab es dank guter US-Wirtschaftsdaten teilweise Aufschläge bei den exportorientierten Titeln. Erhebliche Kursverluste bei den Öl-Aktien und Finanzwerten zogen den Markt aber nach unten und sorgten für eine negative Gesamtbilanz. Bei den Papieren aus dem Ölsektor gingen Nippon Oil um 4,7 Prozent und Inpex um 3,1 Prozent nach unten, nachdem zuvor der Preis für das Barrel Rohöl auf 122 Dollar abgerutscht war. Im Finanzsektor belasteten negative Branchen-Meldungen aus den USA, was unter anderem Mizuho Financial um 3,7 Prozent und Mitsubishi UFJ um 2,9 Prozent nach unten brachte. Dagegen gab es etwa im Autosektor moderate Kursgewinne. Hier legten Toyota Motor 0,4 Prozent und Honda Motor 0,5 Prozent zu. Unter den Mobilfunk-Aktien verteuerten sich Softbank um 2,8 Prozent, nachdem der Konzern von Apple die Japan-Vertriebsrechte für das iPhone erhalten hat. Ntt DoCoMo stiegen um 1,3 Prozent, während Kddi 2,1 Prozent abgaben.
Auch in Südkorea blieben die Anleger vorsichtig. Der Kospi gab 0,1 Prozent auf 1832 Punkte ab. Insbesondere die heimischen institutionellen Anleger standen auf der Verkäuferseite, während aus Übersee dagegen wieder überwiegend Kauforders vorlagen. Ähnlich wie in Japan wurden auch in Korea vor allem Bankenwerte verkauft. Hier verbilligten sich etwa Shinhan Financial um 1,3 Prozent, Woori Finance verloren 1,9 Prozent. Dagegen schoss die Aktie von Hana Financial nach einer vorteilhaften Entscheidung der Steuerbehörden um 7,5 Prozent nach oben. Bei den Schiffsbauern fanden Gewinnmitnahmen statt, die die Titel von Hyundai Heavy um 0,5 Prozent und von Daewoo Shipbuilding um 2,1 Prozent nach unten brachten. Dagegen wurde bei den Technologiewerten nachgefasst. Hier legten etwa Hynix Semiconductor 3,5 Prozent zu; die Aktie von LG Electronics stieg um 0,7 Prozent. Unter den übrigen Marktschwergewichten konnten sich Hyundai Motor um 1,0 Prozent verbessern, während Posco 0,9 Prozent abgaben.
In Taiwan zog der TAIEX dagegen um 1,28 Prozent auf 8738 Stellen an und stach damit unter den Asien-Indizes deutlich positiv hervor. Das Gros der Aufschläge wurde in den letzten Handelsstunden erzielt. Die Marktteilnehmer ließen sich insbesondere von der Tatsache, dass der technische Widerstand bei 8500 Punkten im Handelsverlauf gehalten werden konnte, zu neuen Käufen hinreißen. Zugleich sorgte die überdurchschnittliche Entwicklung an der US-Technologiebörse Nasdaq zu einem neuen Vertrauen in Technologiewerte. Dies brachte etwa die Titel von Taiwan Semiconductor Manufacturing um 0,9 Prozent nach oben; United Microelectronics gewannen 0,5 Prozent hinzu. Die Aktie von Nanya Technology verbesserte sich um 0,6 Prozent. Der Halbleiterhersteller hatte für die kommenden Monate einen Preisanstieg für DRAM-Speicherchips prognostiziert. Powerchip Semiconductor gaben 0,4 Prozent ab, schlossen damit aber deutlich oberhalb des zwischenzeitlich markierten Tagestiefs.
Der Markt in Hongkong, der sich zuletzt im Asien weiten Vergleich unterdurchschnittlich entwickelt hatte, schloss positiv ab. Der Hang Seng Index konnte sich um 0,55 Prozent auf 24.255 Zähler verbessern. Die Anleger griffen vor allem bei den Aktien der Raffinerie-Unternehmen zu, die von fallenden Ölpreisen besonders profitieren. Sinopec stiegen angesichts dessen um 4,4 Prozent, Sinopec Shanghai kletterten um 7,3 Prozent nach oben. Die Aktie von Petrochina wo man ebenfalls über Raffinerie-Aktivitäten verfügt, stieg um 0,2 Prozent. Dagegen gaben die Titel des Offshore-Förderkonzerns Cnooc 2,1 Prozent ab. Im Kohlesektor setzten sich dagegen die Kursverluste fort. Hier gaben China Coal 3,4 Prozent und Yanzhou Coal 3,0 Prozent ab, nachdem nun auch die Provinzregierung in Shaangxi eine Preisfestsetzung für Thermal-Kohle angekündigt hat. Zu den übrigen Verlierern gehörte die Aktie von Cosco Pacific die sich um 3,9 Prozent verbilligte. Die Marktteilnehmer machten sich Sorgen über die Finanzierung der angekündigten Übernahme zweier Hafen-Terminals in Griechenland. Gefragt waren die Immobilienwerte. Hier stiegen Cheung Kong um 1,7 Prozent; Sino Land gewannen 1,2 Prozent hinzu.
In China gab der Shanghai Composite Index 0,54 Prozent auf 3351 Punkte ab; der Shanghai A-Share Index fiel um 0,55 Prozent auf 3516 Stellen.
Quelle: ntv.de