Mega-Börsengang in Shanghai Asien uneinheitlich
29.07.2009, 09:55 Uhr
CSCEC-Chef Sun Wenjie.
(Foto: REUTERS)
Die asiatischen Börsen haben sich vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen zahlreicher Unternehmen uneinheitlich präsentiert. In Shanghai legten die Aktien von China State Construction Engineering Corp(CSCEC) ein Debüt über den Erwartungen hin und verteuerten sich um 55 Prozent. Der Börsengang des Wohnungsbauunternehmens war mit 7,3 Mrd. US-Dollar der größte innerhalb eines Jahres. In Japan hielt sich der Handel in Grenzen, da viele Schwergewichte wie die Autobauer Honda und Nissan ihre Zahlen erst nach Marktschluss vorlegten.
In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 10.113 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index schloss nahezu unverändert bei 930 Zählern. Dagegen notierten die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Taiwan, Singapur schwächer. Der chinesische Leitindex in Shanghai gab fünf Prozent ab. Einen Grund für den Kurseinbruch sahen Händler in der überraschenden Ankündigung des Logistikers China Cosco, im ersten Halbjahr in die Verlustzone zu rutschen.
Das Hauptgesprächsthema in Shanghai war jedoch der Börsengang von CSCEC. "Solch starke Premieren werden für folgende IPOs einen enormen Schub bedeuten", sagte Qian Qimin von Shenyin & Wanguo Securities. "Andererseits nehmen die Sorgen zu, dass der Markt überbewertet ist." Das große Interesse an den Aktien der Baufirma, die unter anderem das Schwimmstadion für die Olympischen Spiele 2008 in Peking gebaut hatte, stieß bei vielen Beobachtern auf Skepsis. Analysten warnen, dass es in China nach dem schweren Absturz der Kurse im vergangenen Jahr wieder zu einem Boom kommt, der nichts mehr mit den fundamentalen Daten der Unternehmen zu tun hat. Beim ersten Börsengang in China nach einen neunmonatigen Moratorium war der Kurs der Aktie des Eisenbahn-Unternehmens Sichuan Express am Montag um 175 Prozent gestiegen.
In Tokio gerieten die Aktien von Nippon Steel unter Druck. Der Stahlhersteller gab nach der Vorlage eines Quartalsverlusts bekannt, für das laufende Halbjahr keine Dividende zu zahlen. Die Aktien des Konzerns gaben um 3,5 Prozent nach. Gefragt waren dagegen Canon-Papiere, nachdem der Hersteller von Digitalkameras seine Gewinnerwartungen nach oben verbessert hatte. Die Aktien stiegen um 0,9 Prozent. Insgesamt war der Handel aber dünn.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ