Marktberichte

Zwischen Hoffen und Bangen Asien uneinheitlich

Die angekündigten Maßnahmen der Bank of Japan verpuffen schnell.

Die angekündigten Maßnahmen der Bank of Japan verpuffen schnell.

(Foto: REUTERS)

Die Aktienmärkte in Fernost präsentieren sich zum Wochenausklang uneinheitlich. Die erneute Lockerung der Geldpolitik in Japan sorgt nur vorübergehend für bessere Stimmung. Der Nikkei-Index beendet den schlechtesten April seit sieben Jahren.

Die japanische Notenbank kann mit der Lockerung ihrer Geldpolitik keinen nachhaltigen Effekt an der Börse erzielen. Händler sagten, das ausgeweitete Programm zum Ankauf von Staatsanleihen habe die Anleger schließlich doch nicht von ihren Konjunkturängsten befreien können.

Ohnehin schwankten die Investoren angesichts guter US-Konjunkturdaten und neuer Hiobsbotschaften aus Europa zwischen Hoffen und Bangen. So schwappte zwar die Begeisterung über überraschend starke US-Immobiliendaten auch nach Asien über. Doch die Herabstufung Spaniens durch die Ratingagentur S&P lastete schwer auf dem Börsenhandel in der Region.           

Nikkei
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Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 0,4 Prozent im Minus bei 9520 Zählern. Auf Monatssicht verlor das Börsenbarometer 5,6 Prozent - so viel wie seit sieben Jahren in einem April nicht mehr. Der breiter gefasste Topix-Index ging 0,7 Prozent auf 804 Punkte zurück. Auch die Börse in Taiwan gab nach. Die Aktienmärkte in Hongkong und Shanghai traten auf der Stelle, Singapur tendierte freundlich. Besonders erfolgreich verlief der Handel in Südkorea, wo der Rekordgewinn des Handy-Riesen Samsung Kaufimpulse lieferte.        

Die Bank of Japan lockerte die Geldpolitik weiter, indem sie das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen in größerem Umfang ausweitete als erwartet. Mit der Entscheidung zum Kauf auch von Anleihen mit längerer Laufzeit unterstrich sie ihre Entschlossenheit, die Wirtschaft aus der Deflation zu befreien. Doch die Begeisterung auf dem Parkett hielt sich in Grenzen: "Die meisten Entscheidungen der BOJ hatten die Märkte schon einkalkuliert", sagte Kenichi Hirano von Tachibana Securities.       

Ein deutliches Anziehen von Hausverkäufen im März nährte Hoffnungen der Anleger, dass die seit Jahren am Boden liegende Branche endlich auf dem Weg der Besserung ist. Doch die Euro-Schuldenkrise schaffte es abermals, den Anlegern die Laune zu verderben. "Wie immer gibt es schlechte Nachrichten aus Spanien", sagte Hiroyuki Mutsuro von Mizuho Securities. Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte das Euro-Land mit der Begründung herab, es gebe erhebliche Risiken für das Wirtschaftswachstum und den Haushalt.          

Besonders gefragt waren die Titel der großen japanischen Exporteure wie Toyota und Nissan. Die Autobauer profitierten auch vom schwächeren Yen. Toyota schloss 0,5 Prozent fester, Nissan verteuerte sich um 0,6 Prozent.

Um mehr als sieben Prozent stiegen die Titel von Advantest. Der Chipausrüster hatte mit seinem Gewinnausblick die Analystenerwartungen übertroffen.      

Die Papiere von Samsung Electronics stiegen in Seoul um 2,5 Prozent, nachdem der Apple-Rivale seinen Betriebsgewinn im Quartal fast verdoppeln konnte.

Quelle: ntv.de, rts

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