Marktberichte

Aktionäre nehmen Gewinne mit Asien zeigt sich schwächer

Von Claudius Strehlau, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich nach einer kräftigen Woche überwiegend mit roten Vorzeichen. Ein Grund waren auch die weniger guten Vorgaben aus den USA. Darüber strichen die Anleger in Hongkong die Gewinne ein brachten somit weitere Unsicherheit in den Markt.

Der japanische Nikkei 225 gab 0,7 Prozent auf 17.331 Punkte ab. Auf Wochensicht hat er dadurch 1,6 Prozent verloren und sich somit schlechter entwickelt als die meisten anderen asiatischen Indizes. Der breitere Topix fiel um 1,1 Prozent auf 1659 Stellen.

Zu den größten Verlierern gehörten Technologietitel und Bankenwerte. Im Halbleiter-Sektor brachen Nikon um acht Prozent ein, Tokyo Electron verloren 1,22 Prozent. Goldman Sachs hatte zuvor Nikon auf "verkaufen" und Tokyo Electron auf "neutral" abgestuft. Der Bankensektor litt unter einem skeptischen Kommentar von Lehman Brothers, die gleichzeitig auch ihre Kursziele herabgesetzt hatten. Sumitomo Mitsui Financial fielen daraufhin um 2,7 Prozent, Mitsubishi UFJ gaben 0,7 Prozent ab. Die Aktie von Sony ging nach den Zahlen des Handy-Ventures Sony Ericsson um 4,3 Prozent nach unten. Im Autosektor verbilligten sich Toyota um 1,94 Prozent und Honda um 1,72 Prozent, während sich Nissan Motor um 0,84 Prozent verbessern konnten.

Auch in Hongkong ging es im heutigen Handelsverlauf nach unten. Die Investoren nahmen hier die Gewinne mit, auch vor dem Hintergrund des in der nächsten Woche stattfindenden 17. Kongress der chinesischen KP. Darüber hinaus scheint es für die Anleger klar, dass Peking Schritte unternehmen wird um die Liquidität in der wachsenden chinesischen Wirtschaft zu begrenzen. Der Hang Seng Index verlor ein Prozent auf 28.838,37 Punkte.

Die größten Verluste gab es im Finanzsektor, der zugehörige Index verlor 1,1 Prozent. Die PetroChina kletterte dagegen auf ein neues Rekordhoch, nachdem am Vortag der Fund eines neuen Gasfeldes bekannt gegeben wurde. Die Aktie legte um 7,6 Prozent auf 16,62 HK-Dollar zu. Kräftig nach oben ging es auch für die New World Development, die um zehn Prozent auf 25,20 HK-Dollar zulegen konnte. Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen seinen Gewinn verdreifacht.

In Korea gab der Kospi im Einklang mit den übrigen asiatischen Märkten 1,6 Prozent auf 2026 Stellen ab. Zur schlechten Stimmung trug bei, dass Standard & Poor's ihre Einstufung für die Staatsanleihen des Landes unverändert bei "A/A-1" belassen hatten. Viele Marktteilnehmer hatten fest auf ein Upgrade gehofft.

Unter Druck stand die Aktie des Flachbildschirm-Herstellers LG.Philips LCD, nachdem der Großaktionär Philips Electronics ein beträchtliches Aktienpaket verkauft hatte. Die Titel gaben 5,4 Prozent ab. Im Bankensektor rutschten Kookmin Bank um 4,1 Prozent und Shinhan Financial um 3,9 Prozent ab. Die Papiere des Stahlriesen Posco verloren 3,0 Prozent. Einige ehemalige Führungskräfte des Konzerns sind beschuldigt worden, wichtige Technologie an einen chinesischen Konkurrenten weitergereicht zu haben. Dagegen konnten sich die Titel von Samsung Electronics nach überzeugenden Zahlen leicht um 0,4 Prozent verbessern. Das Unternehmen hatte mit einem Quartalsgewinn von 2,4 Milliarden Dollar die Markterwartungen übertroffen.

Der Aktienmarkt in Taiwan, an dem viele große Technologieunternehmen notieren, wurde von den schwachen US-Vorgaben besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Der TAIEX rutschte um 2,07 Prozent auf 9496 Zähler ab. Händler merkten an, dass damit die technische Widerstandszone um die 9700 Punkte herum erneut nicht durchbrochen werden konnte.

Vor allem im Hightech-Bereich wurde in großem Stil Kasse gemacht. Hier rutschten die Aktien der Halbleiterriesen Taiwan Semiconductor um 3,16 Prozent und United Microelectronics um 4,91 Prozent ab. Die Titel des Notebook-Produzenten Acer verloren 3,4 Prozent. Hon Hai Precision Industry fielen um 2,37 Prozent. Ein Unternehmenssprecher hatte heute das Gerücht dementiert, dass der Elektronikkonzern beim chinesischen Portalbetreiber Alibaba.com einsteigen wolle. Im Finanzsektor verloren Cathay Financial 4,06 Prozent und Shin Kong Financial 2,88 Prozent. Nur wenige Papiere aus den traditionellen Sektoren konnten Zugewinne verbuchen. So stiegen Taiwan Cement um weitere 2,25 Prozent; die Aktie der Reederei Evergreen Marine konnte sich um 1,22 Prozent verbessern.

Nachdem es in Singapur gestern auf ein neues Rekordhoch ging, verlor der Straits Times Index 0,48 Prozent auf 3.857,25 Punkte, der indische Sensex verliert 1,22 Prozent auf 18.584,83 Zähler und der thailändische SET Index legte um 0,25 Prozent auf 891,3 Punkte zu.

Quelle: ntv.de

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