Rohstoffwerte und Hightechs Asien zieht an
05.07.2007, 14:38 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Indizes haben am Donnerstag auch ohne gute Vorgaben von der Wall Street weiter angezogen. In den USA hatte wegen des Unabhängigkeitstags kein Handel stattgefunden.
Unterstützung kam von den gestiegenen Notierungen bei zahlreichen Industriemetallen, die die Aktien der entsprechenden Minenunternehmen überdurchschnittlich stark nach oben hievten. Auch im bisher eher zurückgebliebenen Halbleiter-Sektor zugekauft. Die Citigroup hatte zuvor eine Studie veröffentlicht, in der eine Erholung der Preise für DRAM-Specherchips in der zweiten Jahreshälfte in Aussicht gestellt wurde.
Entgegen dem allgemeinen Trend rutschten dagegen die chinesischen Inlandsbörsen weiter ab. Hier befürchten die Marktteilnehmer unter anderem, dass für die bevorstehenden umfangreichen Aktienplatzierungen nicht ausreichend Liquidität vorhanden sein könnte.
Der japanische Nikkei 225 stieg um weitere 0,3 Prozent auf 18.221 Punkte und konnte so den sechsten Aufschlag in Folge verbuchen. Gleichzeitig rückte er damit auch näher an sein 7-Jahres-Hoch von 18.300 Zählern aus dem Februar heran. Der breitere Topix legte ebenfalls 0,3 Prozent auf 1.788 Zähler zu.
Der anhaltend schwache Yen stimulierte vor allem Export- und Technologiewerte. So konnten sich Sony um 2,4 Prozent verbessern, Hitachi legten 1,8 Prozent zu. Die Titel des Baumaschinen-Herstellers Komatsu zogen um 1,6 Prozent an. Daneben sah man auch bei den Pharmawerten Nachholbedarf. Dies brachte Chugai Pharmaceutical um 3,6 Prozent und Astellas Pharma um 1,7 Prozent nach oben.
In Korea legte der Kospi 0,51 Prozent auf 1847 Stellen zu, konnte das zuvor erreichte Allzeit-Hoch von 1.865 Punkten aber nicht lange behaupten. Für eine freundliche Stimmung sorgten unter anderem die Daten zum Verbrauchervertrauen. Daneben entfachte die Citigroup-Studie zu den Halbleiter-Preisen neues Kaufinteresse für die Aktien von Samsung Electronics und Hynix Semiconductor. Erstere stiegen um 2,25 Prozent, letztere verbesserten sich um 2,72 Prozent. Im Einzelhandelssektor gewannen Shinsegae 3,48 Prozent und Lotte Shopping 2,05 Prozent hinzu. Dagegen schrammten im Bausektor etwa Ssangyong Cement um 5,49 Prozent nach unten. Zuvor war gemeldet worden, dass die Stadt Pyeongchang nicht die Olympischen Winterspiele 2014 ausrichten wird.
Der Taifex in Taiwan kletterte um weitere 0,88 Prozent aufwärts auf 9.148 Stellen. Auch hier wurde verstärkt im Technologiesektor zugegriffen. So verbesserten sich Mediatek um 4,92 Prozent, Advanced Semiconductor stiegen um 3,73 Prozent und United Microelectronics um immerhin 0,5 Prozent. Allerdings konnten nicht alle Chip-Aktien vom dem neuen Interesse für die Branche profitieren. So gaben etwa Taiwan Semiconductor 0,7 Prozent ab. Acer stiegen um 0,6 Prozent und Quanta Computer um 3,11 Prozent.
Der Hongkonger Hang Seng Index gewann 0,8 Prozent auf 22.252 Punkte hinzu, nicht ohne zuvor bei 22.328 Zählern ein neues Rekordhoch zu markieren. Dabei sprangen Yanzhou Coal Mining um 8,4 Prozent nach oben, nachdem die UBS ihr Kursziel für den Minenbetreiber angehoben hatte. China Shenhua Energy stiegen um 5,6 Prozent; China Coal um 8,5 Prozent. Unter den China-Finanzwerten legten China Construction Bank drei Prozent im Vorfeld des Listings in Shanghai zu. Die Aktie des Mobilfunkausrüsters Centron Telecom brachte mit einem Aufschlag von 7,3 Prozent ein erfolgreiches Börsendebüt hinter sich.
In China musste der Shanghai Composite Index einen neuerlichen Abschlag von 5,25 Prozent auf 3615 Punkte hinnehmen und hat damit in den vergangenen zwei Wochen rund 15 Prozent an Wert eingebüßt.
Quelle: ntv.de