China als Sorgenkind Asienbörsen uneinheitlich
21.10.2010, 13:40 UhrAn den asiatischen Börsen gibt China derzeit das Sorgenkind: Das Wachstum verliert an Dynamik, dafür erreicht die Inflationsrate ein Mehr-Jahres-Hoch. Während Nikkei, Topix und Shanghai nachgeben, kann sich der Hangseng noch gegen den allgemeinen Markttrend stemmen.
Die Börsen in Asien haben sich etwas schwächer präsentiert. Konjunkturdaten aus China drückten etwas auf die Stimmung an den Märkten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wächst nicht mehr ganz so rasant, während die Inflationsrate mit 3,6 Prozent so hoch ist wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Zwar lagen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen, doch sorgten sich viele Anleger weiterhin, dass die chinesische Zentralbank nach ihrer überraschenden Zinserhöhung in dieser Woche die Zügel in der Geldpolitik weiter anziehen könnte.
An der Börse in Tokio konnte ein zwischenzeitlicher Rückgang beim Yen die Verluste eingrenzen. Der Nikkei-Index fiel um 0,1 Prozent auf 9376 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab 0,4 Prozent auf 820 Punkte nach. US-Finanzminister Tim Geithner hatte in einem Interview des "Wall Street Journal" gesagt, dass es keinen Grund für einen weiteren Dollar-Rückgang gebe. Später gab der Dollar aber seine Gewinne zum Yen wieder ab.
Zu den Gewinnern in Tokio gehörten Exportschwergewichte wie Sony mit einem Plus von 1,2 Prozent und Rivale Panasonic mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent.
Chinas Banken mit Kursminus
Der Shanghai-Composite-Index fiel um 0,7 Prozent auf 2984 Punkte. Marktteilnehmer zeigten sich dennoch optimistisch, dass der Index bis zum Jahresende die Marke von 3400 Punkten testen wird.
Die chinesischen Aktien gingen mit geringen Verlusten aus dem Handel. Vor allem im Bankensektor wurden nach der Veröffentlichung der Daten Gewinne mitgenommen. China Merchants Bank verloren 3,8 Prozent auf 15,14 Yuan und Shanghai Pudong Development Bank 3,8 Prozent auf 14,69 Yuan. Beide Titel hatten seit Monatsbeginn rund 20 Prozent zugelegt.
Citic Securities ermäßigten sich um 3,2 Prozent auf 15,48 Yuan und Changjiang Securities um 2,2 Prozent auf 15,33 Yuan. Auch hier waren in den zurückliegenden Wochen kräftige Kursgewinne verzeichnet worden.
Einige Aktien des Industriesektors reagierten ebenfalls mit Kursverlusten auf die Konjunkturdaten. Shanghai Zhenhua Heavy Industry fielen um 2,3% auf 7,54 Yuan und Metallurgical Corp of China um 0,2% auf 4,69 Yuan.
Hangseng im Plus
In Hongkong schloss der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,4 Prozent höher bei 23.649 Punkten. Die chinesischen Wirtschaftsdaten belasteten dort nur vorübergehend. Etwas gebremst wurde der HSI von Schwergewicht China Mobile, dessen Quartalszahlen enttäuscht hatten. Die Titel fielen um 1,5 Prozent auf 81 Hongkong-Dollar.
Quelle: ntv.de, rts/DJ