Rohstoffwerte steigen weiter Asiens Börsen freundlich
05.06.2009, 12:53 UhrDie asiatischen Börsen zeigten sich am Freitag nach dem Rücksetzer vom Vortag wieder überwiegend freundlich. Dazu hatten vor allem die guten Vorgaben von der Wall Street beigetragen. Zu den Favoriten der Anleger gehörten die Rohstofftitel, nachdem Goldman Sachs gestern ihre Rohöl-Preisprognose nach oben gesetzt hatten. Lediglich in Taiwan blieben die Anleger relativ zurückhaltend.
Gute Vorgaben aus den USA haben den Nikkei 225 wieder nach oben gebracht und ihm damit auch auf Wochensicht ein Plus verschafft. Der japanische Leitindex stieg um 1 Prozent auf 9768 Punkte, ein Wochenplus von 2,6 Prozent. Der breitere Topix stieg 0,6 Prozent auf 917 Zähler hinzu. Weiterhin überdurchschnittlich entwickelten sich die Öl- und Rohstoffwerte, nachdem Goldman Sachs ihre Ölpreisprognose angehoben hatten. Die Aktie des Ölförderers Inpex zog um 4,8 Prozent an, Nippon Oil stiegen um 3,5 Prozent und Sumitomo Metal Industries um 1,9 Prozent. Daneben zeigten sich auch die Finanzwerte relativ robust und vollzogen damit die Aufschläge vom Donnerstag bei ihren US-Pendants nach. Mizuho Financial verbesserten sich um 1,3 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial um 4,8 Prozent. Im Autosektor stiegen Toyota Motor um 1,3 Prozent und Honda Motor um 0,4 Prozent. Die Aktie von Mazda Motor sprang um 10,4 Prozent nach oben, nachdem sie von Nikko Citigroup auf "buy" aufgestuft worden war.
Auch der koreanische Aktienmarkt zeigte sich wieder erholt. Der Kospi schloss 1,2 Prozent im Plus bei 1394 Punkten. Das baldige Auslaufen von Futures und Optionen sorgte dabei für größere Kursausschläge in beide Richtungen. Die Investoren aus Übersee, deren Verkäufe gestern den Markt nach unten gedrückt hatten, kehrten wieder zurück, und sorgten vor allem im Technologiesektor für steigende Kurse. Hier gewannen Samsung Electronics 2,5 Prozent hinzu, Hynix Semiconductor stiegen um 4,1 Prozent. Die Aktie von LG Display zog um 4,8 Prozent an, nachdem ein Branchendienst gemeldet hatte, dass sich die Preise für Flachbildschirme im Mai weiter erholt haben. Daneben wurde auch im Finanzsektor, der sich in den letzten Tagen unterdurchschnittlich entwickelt hatte, wieder zugekauft. Hier verbesserten sich etwa Woori Finance um 5,5 Prozent. KB Financial legten 2,4 Prozent zu, obwohl das Institut eine umfangreiche Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Die Aktie des Versorgers Korea Electric Power sprang um 5,4 Prozent nach oben. Hier gab es neue Gerüchte, wonach das Unternehmen seine Strompreise künftig der Preisentwicklung bei den Energierohstoffen anpassen dürfe. Die Papiere der Fluggesellschaften litten dagegen unter den gestiegenen Rohölnotierungen. Korean Air gaben 1,1 Prozent ab, Asiana Airlines fielen um 0,5 Prozent.

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Der Aktienmarkt in Taiwan konnte an die positive Entwicklung an den übrigen asiatischen Börsen nicht anknüpfen. Zwar legte auch der TAIEX anfänglich zu; drehte dann aber im Handelsverlauf nach unten. Beobachter gehen davon aus, dass viele Marktteilnehmer sich mit den mittlerweile deutlich gestiegenen Bewertungen nicht mehr ganz wohlfühlen. Taiwans Leitindex gab dementsprechend schlussendlich 0,28 Prozent auf 6767 Zähler ab und schloss damit auf dem niedrigsten Niveau seit knapp zwei Wochen. Gewinnmitnahmen gab es unter anderem bei einigen Marktschwergewichten im Technologiesektor. Hier gaben Taiwan Semiconductor 0,9 Prozent ab, Acer verloren 0,6 Prozent. Dagegen konnten sich die etwas kleineren Nachzügler in diesen Sektoren noch verbessern. So verteuerten sich Quanta Computer um 1,0 Prozent und Compal Electronics um 0,6 Prozent. Die Papiere von Mediatek stiegen um 1,5 Prozent, nachdem der Chip-Designer im Monat Mai gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von 33,5 Prozent erzielt hatte. Auch die Aktien der Produzenten von LED-Anwendungen waren gesucht. Hier legten Epistar 3,8 Prozent zu, Formosa Epitaxy sprangen um die in Taipeh maximal möglichen 7 Prozent nach oben. Die Marktteilnehmer erwarteten sich hier umfangreiche Käufe einer chinesischen Einkäufer-Delegation, die kommende Woche in Taiwan eintreffen soll.
In Hongkong legte der Hang Seng Index 0,96 Prozent auf 18.679 Punkte zu und gehörte damit zu den stärkeren Performern des heutigen Tages. Auf Wochensicht hat er sich somit um weitere 2,8 Prozent verbessert. Der China Enterprises Index, der die in Hongkong gelisteten China-Unternehmen abbildet, gewann 1,5 Prozent auf 10.862 Zähler hinzu. Besonders gefragt waren die Aktien der chinesischen Versorger. Diese haben sich in mehreren chinesischen Provinzen mit den Kohleproduzenten auf eine Lieferpreissteigerung von lediglich 4 Prozent einigen können. Huadin Power zogen daraufhin um 12 Prozent an, Datang Power verbesserten sich um 7,2 Prozent. China Resources Power stiegen um 3,8 Prozent. Die Aktie hinkte den Werten der anderen Stromkonzerne hinterher, da das Unternehmen zuvor bekannt gegeben hatte, frische Mittel in Höhe von 780 Millionen Dollar am Markt einsammeln zu wollen. Unter den Kohle-Produzenten verteuerten sich China Shenhua um 3,0 Prozent und Yanzhou Coal um 5,9 Prozent. Letztere Aktie war zuvor von der Citigroup auf "buy" aufgestuft worden. Unter den Ölförderern gewannen CNOOC 4,7 Prozent und Petrochina 3,0 Prozent hinzu. Im Blickpunkt stand daneben die Aktie des Elektronik-Auftragsproduzenten Foxconn, die um 17,4 Prozent nach oben sprang. Morgan Stanley hatten das Papier zuvor mit "übergewichten" eingestuft.
Quelle: ntv.de