Verluste in Tokio Asiens Börsen im Minus
26.03.2013, 07:46 Uhr
Die Börse in Tokio schloss schwächer.
(Foto: REUTERS)
Die US-Börsen fallen - wegen Dijsselbloem. Und auch in Asien sorgen die Äußerungen des Eurogruppen-Chefs bezüglich des "Modells Zyperns" für Verunsicherung. Positiv fällt immerhin Softbank aus dem Rahmen.
Zypern hat erneut den Handel an den Finanzmärkten in Ostasien bestimmt. Nachdem am Montag noch Erleichterung darüber geherrscht hatte, dass nach langen Verhandlungen eine Lösung für die zyprischen Finanzprobleme gefunden wurde, belasteten Händlern zufolge nunmehr Befürchtungen, dass das zyprische Rettungspaket als Schablone zur Lösung weiterer Krisen genutzt werden könnte. Am stärksten ging es mit 1,2 Prozent in Schanghai bergab. Hier trübten aber auch Details zur Regulierung des Immobilienmarkts die Stimmung.
In einem Interview hatte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem den Eindruck vermittelt, dass die im Falle Zyperns angewendete Beteiligung von Guthaben über 100.000 Euro Vorbild für künftige Rettungsprogramme sein könnte. Zwar hatte er am Montagabend versucht, seine Äußerungen gerade zu rücken, und darauf verwiesen, dass Zypern ein spezieller Fall von besonderer Schwierigkeit sei und dass Modelle oder Schablonen nicht eingesetzt würden.
Dennoch reagierten die Finanzmärkte in Ostasien mit Kursabschlägen. "Der Markt ist nicht davon überzeugt, dass sich das, was wir in Zypern gesehen haben, nicht langfristig auf die Eurozone auswirkt", sagt Händler Tim Waterer von CMC Markets. Investoren fürchteten nun, dass Anleihebesitzer und Kontoinhaber auch künftig bei der Rettung in Schieflage geratener Staaten mithaften müssen, hieß es. Insbesondere in Staaten der europäischen Peripherie würden die Befürchtungen nun zunehmen.
In Shanghai schürten neue Details zur Regulierung des Immobilienmarkts Zweifel am Investitionswachstum im zweiten Halbjahr. Angeführt wurde die Liste der Verlierer von zyklischen Titeln. Die Aktien von Angang Steel verloren 2,3 Prozent und Yanzhou Coal Mining s4,3 Prozent.
In Australien ging es mit einem Minus von 0,8 Prozent etwas weniger bergab. Unter Abgabedruck standen hier besonders Rohstoffwerte. Rio Tinto verloren 2 Prozent und BHP Billiton 1,2 Prozent.
Etwas gestützt von einem schwächeren Yen gab der Nikkei-Index in Japan 0,6 Prozent ab. Nachdem Notenbankchef Haruhiko Kuroda in einer Rede vor dem Parlament erste Einblicke in die Details über die weitere Lockerung der Geldpolitik gegeben hatte, stieg der US-Dollar geringfügig zum Yen. Aufwärts ging es für die Aktien von Softbank. Das Unternehmen will seine Beteiligung an GungHo Online Entertainment aufstocken. Die Aktien stiegen daraufhin um 2,4 Prozent.
In Südkorea sorgte der überraschend hoch ausgefallene Nachtragshaushalt der Regierung für gute Stimmung. Gefragt waren unter anderem die Aktie von Hyundai und Samsung. Sie legten um 0,2 Prozent bzw. 0,6 Prozent zu. Der Kospi insgesamt stieg um 0,3 Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/DJ