Marktberichte

Shanghai trotzt dem Trend Asiens Börsen im Minus

Viele Anleger warteten ab, so wie diese Frau in Wuhan.

Viele Anleger warteten ab, so wie diese Frau in Wuhan.

(Foto: REUTERS)

Der schwache Dollar hat trotz guter US-Vorgaben die Börsen in Fernost ins Minus gedrückt. Das Bekenntnis von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur Niedrigzins-Politik hatte der Wall Street zwar Auftrieb gegeben, die amerikanische Währung aber zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten geschickt. Anleger in Asien zeigten sich zudem am Tag des Treffens zwischen US-Präsident Barack Obama und dem chinesischen Staatschef Hu Jintao zurückhaltend.

In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,6 Prozent auf 9729 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 0,4 Prozent im Minus bei 857 Zählern. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Taiwan und Singapur notierten niedriger. Nur der chinesische Leitindex in Shanghai verzeichnete leichte Gewinne.

"Heute schauen die Leute ziemlich genau auf die Währungen", sagte Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities. Insbesondere Exportwerte litten unter der Stärke des Yen. Bernanke hatte sich in einer Rede vor dem New Yorker Wirtschaftsclub zwar für eine starke US-Währung ausgesprochen, aber keine konkreten Maßnahmen genannt. Der Fed-Chef sagte zudem, die Wirtschaftserholung werde nicht so robust ausfallen wie erhofft. Insbesondere eine knappe Kreditvergabe und die hohe Arbeitslosigkeit stellten große Probleme dar. Er bekräftigte, die US-Notenbank werde ihre Zinsen wohl längere Zeit auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau belassen.

In Fernost wurde ein Euro mit 1,4957 Dollar bewertet nach 1,4970 Dollar im späten New Yorker Handel. Am Montag hatte der Euro 1,5015 Dollar erreicht. Der Dollar wurde mit 89,08 Yen gehandelt nach 89,10 Yen in den USA.

In Tokio konnte als einer der wenigen Exporttitel der Kamerahersteller Canon zulegen, dessen Aktien drei Prozent im Plus schlossen. Das Unternehmen hatte zuvor Pläne bekanntgegeben, den niederländischen Druckerhersteller Oce zu übernehmen.

Seoul im Minus

Die Börse in Seoul schloss leichter, nachdem anfängliche Gewinne im Schlepptau der US-Börsen im Tagesverlauf abgeschmolzen sind. Der Kospi verlor 0,4 Prozent auf 1586 Zähler. Das Handelsvolumen war gering. Heimische Investoren träten weiter als Nettoverkäufer auf und wiesen nur geringen Risikoappetit auf, hieß es. Sie dürften weiter vorsichtig agieren, solange die Nachhaltigkeit der Gewinne an den US-Börsen nicht gesichert sei. Andererseits dürfte die Erwartung eines Anstiegs der US-Verbraucherausgaben im Weihnachtsgeschäft den Leitindex vor einem starken Einbruch bewahren.

Hynix gerieten unter Druck, da die Gläubiger des Unternehmens ihren 28-Prozent-Anteil möglicherweise als Paket verkaufen könnten. In der vorigen Woche hatte Hyosung ihr Gebot für einen Anteil an Hynix fallengelassen. Hynix verloren 6,6 Prozent.

Korea Exchange Bank legten 2,2 Prozent zu. Hier stützte die Meldung, dass KB Financial Group weiter an der Korea Exchange Bank interessiert sei. KB Financial Group stiegen um 1,5 Prozent.

Shanghai gut behauptet

Shanghai schloss gut behauptet. Der Shanghai Composite Index gewann 0,2 Prozent auf 3283 Punkte. In Hongkong verlor der HSI 0,1 Prozent auf 22.914 Zähler.

Analysten zufolge zeigten sich die Investoren mit der Verbreitung eines Medienberichts vorsichtig, demzufolge die Regierung Ende November und damit früher als erwartet ihre Wirtschaftspolitik überarbeiten wird. Im Vorfeld der hierbei fälligen Entscheidungen dürften die Märkte konsolidieren, hieß es von Händlern. In jedem Fall habe die Meldung die Investoren an die zahlreichen Unsicherheiten rund um Konjunktur und Zinsen erinnert. Die Frage tauche nun auf, wie Peking die Liquiditätsschwemme und den drohenden inflationären Druck abfangen möchte.

Zu den Gewinnern am Berichtstag zählten Pharmawerte. Hier stützte die Vermutung auf steigende Umsätze in der Grippesaison. Guangzhou Pharmaceutical und China Meheco erreichten beide das Tageslimit von plus 10 Prozent.

Ein enttäuschend verlaufenes Börsendebut von China Merchants brachte Broker unter Druck. China Merchants wurden zuletzt zu 33,61 CNY gehandelt, ein Plus von 8,4 Prozent zum IPO-Preis. Citic Securities fielen um 1,4 Prozent und Everbright Securities um 3,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen