Marktberichte

China hilft Japan Asiens Börsen lachen

China wehrt sich offenbar erfolgreich gegen das Inflationsgespenst und Japans Wirtschaft scheint endlich einen Fuß auf den Boden zu bekommen: Zwei Nachrichten, die die Aktienmärkte in Fernost zum Wochenauftakt beflügeln.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Aktienmärkte in Fernost haben zum Wochenauftakt Gewinne verbucht. Die Anleger nahmen am Montag vor allem die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China positiv auf: Zu Jahresbeginn war der Handelsüberschuss in der Volksrepublik nach einem überraschend kräftigen Anstieg der Importe gesunken. Der chinesische Markt bekam zudem Auftrieb von Spekulationen darüber, dass die Inflation im Reich der Mitte weniger stark gestiegen sein könnte als bisher erwartet.

Die Anleger zeigten sich auch erleichtert über den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak, der am Freitag dem Druck tagelanger Massenproteste nachgegeben hatte. In Japan erreichte der Nikkei ein neues Neun-Monats-Hoch. Hier profitierten vor allem Exportunternehmen wie die Autobauer Honda und Toyota vom schwächeren Yen.

Autowerte und Technik gefragt

Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte schloss in Tokio 1,1 Prozent im Plus bei 10.725 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte 1,3 Prozent auf 959 Zähler zu. Auch die Börsen in Hongkong, Singapur, Taiwan und Korea lagen deutlich höher. Besonders kräftig aufwärts ging es mit dem chinesischen Leitindex an der Börse in Shanghai, der 2,6 Prozent höher notierte.

Die Lage für Investoren sei gut, sagte Yoshihiro Ito, Chefstratege bei Okasan Online Securities. Unternehmensbilanzen seien erfreulich, doch auch Mubaraks Rücktritt und andere Faktoren stützten die Märkte. Die Anleger richteten ihre Aufmerksamkeit zudem auf die japanischen Konjunkturdaten. Die Wirtschaft des Landes schrumpfte im Schlussquartal zwar leicht, allerdings weniger als von den Analysten befürchtet.

Zu den größten Gewinnern in Tokio zählten die Autobauer Honda und Toyota. Honda verbuchte ein Plus von 2,8, Weltmarktführer Toyota von 2,5 Prozent. Nach einer Heraufstufung besonders gefragt war auch der Versicherer Dai-Ichi Life, der sich um 5,7 Prozent verteuerte. Der Kamerahersteller Olympus wurde für die Ernennung Michael Woodfords zum Vorstand für das operative Geschäft belohnt. Olympus-Titel legten 4,8 Prozent zu. Der aus Großbritannien stammende 50-Jährige hatte sich mit dem Umbau des Olympus-Geschäfts in Europa einen Namen gemacht.

Seoul im Plus

Die guten Vorgaben aus China führten auch den Aktienmarkt in Seoul nach oben: Der Kospi legte um 1,9 Prozent auf 2015 Stellen zu. Börsianer betonten allerdings, die Sorge wegen der steigenden Inflation in Asien sei ungeachtet der Aufschläge am Berichtstag weiter vorhanden.

Die Investoren behielten insbesondere die Teuerung in China im Blick, wo am Dienstag neue Daten ausgewiesen werden. Allerdings könnten sich nach Veröffentlichung der Daten die Anleger wieder der US-Konjunktur zuwenden, was dem Kospi weiter Erholung bescheren könnte.

In Korea waren die Anteilsscheine von Samsung Electronics besonders gefragt. Das Unternehmen hatte am Vortag ein neues Smartphone und einen neuen Tablet-PC in den Verkauf gebracht. Samsung-Papiere gewannen 4,2 Prozent.

STX Offshore & Shipbuilding brachen um 11 Prozent ein, nachdem Royal Caribbean Cruises mit der Meyer Werft und nicht mit STX Offshore einen Vorvertrag zum Bau eines Kreuzfahrtschiffes unterzeichnet hatte.

Gewinne in China

Die Aktienbörsen in China schlossen in der Nähe eines Zwei-Monatshochs. Dabei haben die Erwartungen einer nicht zu hohen Inflation gestützt. Der Shanghai Composite stieg um 2,5 Prozent auf 2899 Zähler. In Hongkong kletterte der HSI um 1,3 Prozent auf 23.121 Punkte.

Die Exporte Chinas sind im Januar um 37 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Die Importe wuchsen um 51 Prozent. Am Berichtstag hätten Investoren die zurückgebliebenen Titel wie etwa die Betreiber von Schnellstraßen gekauft, hieß es von Händlern. So stiegen Shenzhen Expressway und Anhui Expressway um das tägliche Limit von 10 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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