Marktberichte

Abverkäufe auf breiter Front Asiens Börsen rutschen ab

An den asiatischen Börsen hat sich die Stimmung am Montag massiv verfinstert. Zum einen setzten sich die Abverkäufe an der Börse in Shanghai fort. Zum anderen kam jetzt auch noch Störfeuer aus den USA, wo am Freitag die Daten zum Verbrauchervertrauen enttäuscht hatten. Zahlreiche Anleger hielten angesichts dessen den Zeitpunkt für Verkäufe gekommen.

Minuszeichen dominieren das Bild in Tokio.

Minuszeichen dominieren das Bild in Tokio.

(Foto: REUTERS)

Die schwachen Vorgaben aus den USA haben den japanischen Aktienmarkt stark unter Druck gebracht. Der Nikkei 225 knickte um 3,1 Prozent auf 10.269 Punkte ein. Dies entspricht dem schwerwiegendsten Kursrutsch seit Ende März. Der breitere Topix wiederum gab 2,5 Prozent auf 950 Zähler ab. Am Freitag war aus den USA unter anderem eine enttäuschende Entwicklung beim Verbrauchervertrauen gemeldet worden. Die Erholung des japanischen Bruttoinlandsprodukts, das im zweiten Quartal um 3,7 Prozent gestiegen ist, konnte den Markt nicht im Geringsten stützen. In Mitleidenschaft gezogen wurden unter anderem die Exportwerte, die unter einem deutlichen Anstieg beim japanischen Yen litten. Hier glitten Sony um 4,1 Prozent und Sharp um 2,9 Prozent nach unten; Toshiba verbilligten sich um 3,4 Prozent. Daneben rutschten Nintendo nach einem negativen Kommentar der Credit Suisse um 2,6 Prozent ab. Im Autosektor gaben Honda 3,9 Prozent und Toyota 2,7 Prozent ab. Nippon Oil fielen um 4,2 Prozent und Inpex um 4,9 Prozent, nachdem zuvor auch die Rohölnotierungen in den Keller gegangen waren. Stabil entwickelten sich lediglich einige wenige Pharma-Werte. So stieg die Aktie von Chugai Pharma um 0,3 Prozent. Der Konzern verfügt über ein Medikament, das gegen die Schweinegrippe verabreicht werden könnte. Daiichi Sankyo legten 2,9 Prozent zu.

Auch in Korea wurden die Daten zum US-Verbrauchervertrauen schlecht aufgenommen. Abschläge bei den Exporttiteln sorgten dafür, dass der Kospi um 2,79 Prozent auf 1547 Punkte nach unten ging. Vor allem die heimischen institutionellen Anleger standen auf der Verkäuferseite, während die Auslandsinvestoren netto weiter zukauften. Im Exportsektor gingen etwa Hyundai Motor um 3,6 Prozent und Kia Motors um 1,9 Prozent nach unten. Unter den Elektronikwerten verbilligten sich Samsung Electronics um 2,5 Prozent und LG Display um 1,1 Prozent. Die Aktie des Speicherchip-Produzenten Hynix gab 1,8 Prozent ab. Auf den Aktien der Fluglinien und Reisegesellschaften lasteten zudem noch die Meldungen über neue Schweingrippefälle. Korean Air Line gaben dementsprechend 5,1 Prozent ab; Hana Tour knickten um 10,1 Prozent ein. Hyundai Merchants Marine konnten sich dagegen um 3,7 Prozent verbessern. Zuvor war gemeldet worden, dass das nordkoreanische Nachbarland seine Grenzen wieder für südkoreanische Touristen öffnen werde.

In Taiwan rutschte der TAIEX um 1,95 Prozent auf 6932 Zähler ab, und fiel damit auch wieder unter die 7000-Punkte-Linie. Zwar kam Taiwans Leitindex damit im Vergleich zu den übrigen asiatischen Märkten vergleichsweise glimpflich davon. Doch auch hier handelte es sich um den schwersten Rückschlag seit über 5 Wochen. Das Handelsvolumen blieb mit unter 3 Milliarden Dollar relativ niedrig. Gemieden wurden insbesondere die konjunktur-sensiblen Technologiewerte. Hier gaben etwa Hon Hai Precision bei hohen Umsätzen 3,3 Prozent ab; HTC fielen um 1,7 Prozent. Unter den Halbleiterwerten gingen Taiwan Semiconductor um 1,9 Prozent und United Microelectronics um 1,4 Prozent nach unten; Advanced Semiconductor rutschten um 4,1 Prozent ab. Unter den PC-Herstellern verbilligten sich Acer um 1,5 Prozent und Asustek um 1,1 Prozent. Daneben wurden auch die Finanztitel gemieden, nachdem Taiwans Präsident erklärt hatte, dass die Unterzeichnung des Bankenabkommens mit der Volksrepublik China möglicherweise erst im kommenden Jahr stattfinden werde. Cathay Financial verloren daraufhin 2,5 Prozent und Fubon Financial 1,6 Prozent.

Der Hongkonger Aktienmarkt wurde gleich von zwei Seiten in die Zange genommen. Zum einen ging der Kursverfall an den innerchinesischen Börsen in Shanghai und Shenzhen weiter. Zum anderen waren auch die Vorgaben von den Aktienmärkten in Japan und Korea schwach. Viele Anleger hielten dementsprechend offenbar den Zeitpunkt für gekommen, um sich von ihren Positionen zu verabschieden. Der Hang Seng Index rutschte um 3,6 Prozent auf 20.173 Punkte ab. Dies entspricht dem schärfsten Einbruch seit mehr als vier Monaten. Unter Druck standen unter anderem die Titel aus dem Finanzsektor. Hier knickten China Life um 4,5 Prozent ein; Ping An gingen um 5,9 Prozent nach unten, nachdem der Versicherer einen Rückgang beim Halbjahresgewinn um knapp 39 Prozent gemeldet hatte. Auch die Rohstoffwerte wurden massiv abverkauft. So rutschten PetroChina um 5,0 Prozent und CNOOC um 4,7 Prozent ab. Yanzhou Coal Mining verbilligten sich um 5,6 Prozent und Jiangxi Copper um 7,5 Prozent. Die Aktie von Angang Steel verlor 5,6 Prozent, Aluminum Corp. of China glitten um 6,5 Prozent abwärts. Die Titel des Goldförderers Zijin Mining brachen um 6,7 Prozent ein. Daneben wurden auch die Exportwerte stark in Mitleidenschaft gezogen. Hier schlitterten etwa Esprit Holdings um 6,4 Prozent nach unten, Li & Fung verloren 3,8 Prozent.

In China fiel der Shanghai Composite Index um weitere 5,8 Prozent auf 2870 Stellen.

Quelle: ntv.de

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