Marktberichte

US-Daten helfen nicht Asiens Börsen sacken weiter

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Der massive Kursrutsch, der am Dienstag in China stattgefunden hatte, steckt den asiatischen Anlegern auch zwei Tage später noch in den Knochen. Während sich der US-Markt zuvor wieder erholen konnte, gingen die Notierungen in Fernost am Donnerstag weiter in die Knie. Zu einem zusätzlichen Belastungsfaktor wurden die schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA.

Dort war das Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2006 von 3,5 Prozent auf nur noch 2,2 Prozent nach unten revidiert worden. Zugleich waren dort die Verkäufe bestehender Eigenheime um über 16 Prozent zurückgegangen; der Chicago Einkaufsmanagerindex hatte ebenfalls enttäuscht.

In Tokio brachte dies den Nikkei 225 um weitere 0,86 Prozent nach unten auf 17.453 Punkte; der breitere Topix gab 0,72 Prozent auf 1740 Yen ab. Vor allem im Halbleiter- und Technologiesektor kam es zu Abschlägen. So verloren Elpida Memory 2,3 Prozent und NEC Electronics 2,8 Prozent; die Aktie von Canon gab 1,1 Prozent ab. Dagegen verbesserten sich Nippon Steel um 1,5 Prozent, nachdem der Stahlriese seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hatte. Sanyo Electric legten 6,2 Prozent zu. Presseberichten zufolge soll die Börsenaufsicht keine Hinweise darauf gefunden haben, dass der angeschlagene Elektronikproduzent in der Vergangenheit falsche Bilanzen vorgelegt habe. Softbank brachen dagegen um 7,3 Prozent ein. In einer Studie der Investmentbank CLSA Asia waren Zweifel an den Bilanzierungspraktiken des Konzerns erhoben worden.

Der Markt in Taiwan, der am Mittwoch durch einen Feiertag von Abschlägen verschont geblieben ist, wurde heute umso stärker in Mitleidenschaft gezogen. Hier ging der Taifex um 2,8 Prozent nach unten auf 7.678 Zähler. Auch hier wurde der Halbleitersektor besonders stark verkauft. Zuvor hatte der Branchendienst Gartner für das Jahr 2007 schwächere Chip-Umsätze als erwartet prognostiziert. Taiwan Semiconductor gaben daraufhin 3,8 Prozent ab, United Microelectronics verloren 2,7 Prozent. Die Aktie des Auftrags-Elektronikherstellers Hon Hai Precision fiel um knapp sechs Prozent. Dagegen konnten sich Powertech Technology um 3,6 Prozent verbessern. Zuvor hatte Intel angekündigt, sich mit 65 Mio. US-Dollar an dem Unternehmen zu beteiligen.

In Hongkong gab der Hang Seng Index weitere 1,55 Prozent auf 19.346 Stellen ab und schloss damit zugleich auf seinem Tagestiefstkurs. Dabei gingen die Abschläge quer durch alle Sektoren. Vor allem für Papiere aus dem chinesischen Finanzsektor blieb man skeptisch. So verbilligten sich China Life um 3,58 Prozent und ICBC um 2,78 Prozent. Die Titel des Versicherers Ping An Insurance verloren 3,24 Prozent, obwohl die neuen A-Shares in Shanghai einen Aufschlag von satten 38,4 Prozent erzielten. Unter den Immobilienwerten gaben Cheung Kong 3,08 Prozent und Sino Land 2,34 Prozent ab. China Mobile verloren 1,86 Prozent und PetroChina 1,98 Prozent.

Der indische Sensex ging um 0,5 Prozent nach unten auf 12.864 Punkte. In Korea fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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