Nur China trotzt Abwärtssog Asiens Börsen schwach
24.08.2010, 13:23 UhrAbermals schwache Vorgaben von der Wall Street sorgt in Asien weiter für Zurückhaltung. Vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in den westlichen Industrienationen beginnt die Marktteilnehmer allmählich zu bekümmern. Der Markt in Shanghai stemmt sich dank positiver Signale vom chinesischen Immobilienmarkt dem allgemeinen Trend entgegen.
Die Sorgen über den steigenden Yen und eine globale Wachstumsabkühlung waren dafür verantwortlich, dass sich der Kursverfall beim Nikkei 225 ungebremst fortsetzte. Japans Leitindex ging um weitere 1,33 Prozent nach unten auf nur noch 8995 Punkte. Dies entspricht dem niedrigsten Schlussstand seit 15 Monaten. Der breitere Topix gab 0,9 Prozent auf 818 Zähler ab. Das Handelsvolumen blieb allerdings weiterhin gering. Einmal mehr standen vor allem die Elektronik- und Technologiewerte unter Beschuss. Hier knickten etwa Hitachi um 2,9 Prozent und Sony um 3,7 Prozent ein; Nikon fielen um 4,0 Prozent und Advantest um 2,5 Prozent. Nippon Sheet Glass verloren 0,5 Prozent, nachdem der Spezialglasanbieter eine Kapitalerhöhung um umgerechnet rund 470 Millionen Dollar angekündigt hatte. Unter den Autowerten verbilligten sich Mazda um 2,0 Prozent und Nissan um 2,8 Prozent; Honda Motor schlossen unverändert bei 2805 Yen. Die Aktie der Immobilienholding Nomura Real Estate rutschte nach einem Analysten-Downgrade um 6,3 Prozent ab. Dagegen kamen Mitsubishi Estate und Mitsui Fudosan mit Abschlägen von jeweils 0,4 Prozent vergleichsweise glimpflich davon. Gekauft wurden überwiegend defensive Werte aus den Sektoren Pharma und Versorger. Hier verbesserten sich Shionogi um 1,3 Prozent und Takeda Pharma um 0,3 Prozent; Tokyo Electric Power gewannen 0,2 Prozent und Tokyo Gas 1,6 Prozent hinzu.
Auch in Korea ging der Markt angesichts fortgesetzter Sorgen um das künftige Exportgeschäft des Landes weiter nach unten. Anhaltende Zukäufe der Auslandsinvestoren konnten allerdings Schlimmeres verhindern. Der Kospi fiel um 0,4 Prozent auf 1761 Punkte. Dabei gaben unter den Schwergewichten im Technologiesektor Samsung Electronics 0,9 Prozent und LG Electronics 0,3 Prozent ab; die Aktie des Flachbildschirm-Herstellers LG Display ging um 0,4 Prozent nach unten. Dagegen konnte sich das Papier des Halbleiterkonzerns Hynix, das in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich stark unter Druck gestanden hatte, gegen den Trend um 2,6 Prozent erholen. Daneben tendierten auch die Bauwerte, die weiter von der Hoffnung auf staatliche Unterstützungsprogramme profitierten, nach oben. Samsung Engineering stiegen um 3,8 Prozent und GS Engineering um 0,5 Prozent. Bei den Schiffsbauern allerdings wurden teilweise massiv Gewinne mitgenommen, was etwa Hyundai Heavy um 4,1 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 2,2 Prozent nach unten brachte. Die Autowerte entwickelten sich uneinheitlich. Hier verbesserten sich Hyundai Motor um 1,5 Prozent; dagegen gaben Kia Motors 0,3 Prozent ab.
In Hongkong gingen die Anleger angesichts der globalen Unsicherheiten ebenfalls auf Nummer Sicher. Auch die Erholung an der Börse Shanghai konnte den Markt nicht stützen. Der Hang Seng Index verlor 1,1 Prozent auf 20.659 Punkte. Deutlich unter Druck stand dabei die Aktie der Aluminum Corp. of China, die nach schwachen Zahlen um 4,4 Prozent abrutschte. Unter den übrigen Rohstoffwerten verbilligten sich CNOOC um 0,8 Prozent und PetroChina um 1,0 Prozent; Yanzhou Coal Mining verbilligten sich um 0,7 Prozent. Daneben gab es auch im Internet-Sektor signifikante Abschläge. Hier knickten TenCent nach einem Analysten-Downgrade der Deutschen Bank um 4,5 Prozent ein; Alibaba.com verbilligten sich um 1,8 Prozent. Unter den Exportaktien fielen Foxconn um 1,2 Prozent und Esprit Holdings um 0,6 Prozent. Dagegen konnten sich Li & Fung der allgemeinen Marktschwäche entgegenstemmen und 0,3 Prozent zulegen. Im Telekom-Sektor gaben China Mobile 2,0 Prozent ab; dagegen erholten sich China Unicom um 1,2 Prozent. Die Aktie von PCCW brach um 9,8 Prozent ein, nachdem der Hongkonger Kabelnetzbetreiber eine Kapitalerhöhung im Umfang von knapp 170 Millionen Dollar angekündigt hatte.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,4 Prozent auf 2650 Zähler. Taiwans TAIEX gab 0,4 Prozent auf 7940 Punkte ab. In Indien fiel der Sensex bislang um 0,5 Prozent auf 18.326 Stellen. Thailands SET ging bisher um 0,5 Prozent nach unten auf 891 Punkte.
Quelle: ntv.de