Marktberichte

Herbe Verluste in China Asiens Börsen schwach

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte entwickelten sich am Dienstag überwiegend nach unten. Für die Zurückhaltung waren insbesondere die Daten zu den Verbraucherpreisen in den USA verantwortlich, die am Nachmittag vermeldet werden. Manche Marktteilnehmer befürchteten, dass sich in der größten Volkswirtschaft der Welt die Inflationsrate weiter auf vergleichsweise hohem Niveau befinden könnte, während die wirtschaftliche Dynamik nachlasse. Dies würde den Spielraum der Notenbank einengen, das künftige Wachstum mit Leitzinssenkungen zu flankieren.

Überdurchschnittlich stark kamen in Asien die Rohstoffwerte unter Druck, nachdem zuvor die Metallwerte korrigiert hatten. In Japan enttäuschten die Daten zu den Auftragseingängen im Maschinenbau. Daneben fanden in Hongkong nach den üppigen Aufschlägen des gestrigen Tages bereits wieder erste Gewinnmitnahmen statt. Zum Wochenbeginn war gemeldet worden, dass Chinas institutionelle Investoren künftig auch an den Auslandsbörsen investieren können. Dies belebte gestern die Hoffnung, dass die Titel der in Hongkong notierten China-Unternehmen ihren Rückstand gegenüber den Aktien an den Inlandsbörsen aufholen könnten. Bereits heute war diese Euphorie vorerst aber wieder verflogen, während in Shanghai und Shenzhen selbst empfindliche Gewinnmitnahmen vorgenommen wurden.

In Japan brachten die schwachen Auftragseingänge im Maschinenbausektor, die sich gegenüber dem Vorjahr um weitere 4,5 Prozent verringert haben, den Nikkei 225 um 0,93 Prozent nach unten auf 17.512 Punkte; der breitere Topix gab 1,07 Prozent auf 1712 Zähler ab. Unter den klassischen Maschinenbauwerten verbilligten sich Okuma um 4,1 Prozent, Toshiba Machine um 1,7 Prozent und Fanuc um 0,97 Prozent. Daneben standen auch die großen Werftbetreiber unter Druck. Dies brachte etwa Hitachi Zosen um 3,1 Prozent und Mitsubishi Heavy um 2,2 Prozent nach unten. Die Anleger suchten ihr Heil stattdessen im überwiegend von der Auslandsnachfrage abhängigen Autosektor, wo etwa Isuzu um 6,3 Prozent und Suzuki Motor um 2,2 Prozent zulegen konnten.

In Taiwan gab der TAIEX weitere 0,69 Prozent auf 7975 Zähler ab und ist damit wieder unter die 8000-Punkte-Marke gerutscht. Unter Druck standen insbesondere die Titel aus der Flachbildschirm-Sektor. Zuvor war gemeldet worden, dass Samsung Electronics zusammen mit drei weiteren koreanischen Unternehmen eine Allianz geschmiedet hatte, um die harten Preiskämpfe in der Branche besser zu überstehen. AU Optronics fielen daraufhin um 1,74 Prozent, Chi Mei Optoelectronics gaben 1,82 Prozent und Innolux Display 3,52 Prozent ab. Unter den Produzenten von LCD-Komponenten verbilligten sich Novatek Microelectronics um 2,45 Prozent und Smartasic um 0,33 Prozent. Die Titel der großen Halbleiter-Produzenten wurden ebenfalls gemieden. Hier verloren Taiwan Semiconductor 1,04 Prozent und United Microelectronics 1,28 Prozent.

Der koreanische Kospi gab heute sogar 1,02 Prozent auf 1589 Stellen ab. Dabei wurden die Papiere der zuletzt massiv gefragten Schiffs- und Maschinenbauer in hohen Volumina auf den Markt geworfen. Angesichts dessen brachen etwa Hyundai Heavy um 4,7 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 3,4 Prozent ein. Unter den Aktien der LCD-Bildschirm-Produzenten verloren Samsung Electronics 0,2 Prozent und LG.Philips LCD 3,0 Prozent. Dagegen konnten sich zahlreiche jener Titel, die in den vergangenen Wochen zurückgeblieben waren, jetzt gut behaupten. So stiegen SK Telecom um 2,3 Prozent, Hyundai Motor legten 0,6 Prozent hinzu.

In Hongkong hielt die Euphorie über einen möglichen Zustrom neuer Anlegergelder aus China nicht lange an. Der Hang Seng Index drehte nach anfänglich robusten Zuwächsen nach unten ab und schloss am Ende 0,53 Prozent im Minus bei 20.868 Zählern. Überdurchschnittlich schwach entwickelten sich etwa die Immobilienwerte. Hier verloren Cheung Kong 1,33 Prozent und Henderson Land 1,86 Prozent. Im Rohstoffsektor gaben Sinopec 0,87 Prozent, Jiangxi Copper 3,87 Prozent und Chalco 0,73 Prozent ab. Dagegen konnten sich Aktien aus dem Finanzsektor teilweise gut halten. Hier stiegen etwa Bank of China um 0,75 Prozent und Bank of Communications um 1,07 Prozent.

In China knickte der Shanghai Composite Index um 3,64 Prozent auf 3899 Punkte ein. Der australische S&P/ASX 200 verlor 0,85 Prozent auf 6291 Stellen.

Quelle: ntv.de

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