Chinas Exporte enttäuschen Asiens Börsen schwach
10.05.2012, 06:54 Uhr
(Foto: REUTERS)
Schwache Konjunktursignale aus China und die anhaltend unsichere Zukunft Griechenlands sorgen an den asiatischen Aktienmärkten für schlechte Stimmung. An der Leitbörse in Tokio rutscht der Nikkei-Index erstmals seit drei Monaten unter die Marke von 9000 Punkten.
Die Sorgen um Griechenland und die Eurozone lasten auch am Donnerstag auf der Stimmung der Investoren in Asien. Dazu gesellt sich eine enttäuschende Handelsbilanz in China. Nach den Verlusten zur Wochenmitte pendeln die großen Aktienindizes der Region um die Schlusskurse des Vortages. An der Tokioter Börse sackte der Nikkei im frühen Geschäft zu ersten Mal seit rund drei Monaten für kurze Zeit unter die Marke von 9000 Punkten. Gesucht sind die Papiere von Toyota, nachdem der Autobauer mit seinem Gewinnausblick positiv überrascht hat.
In Tokio notiert der Nikkei-225-Index 0,2 Prozent leichter bei 9028 Punkten, während der Kospi in Südkorea 0,2 Prozent auf 1946 Punkte verliert. Am chinesischen Markt sinkt der Shanghai Composite ebenfalls um 0,2 Prozent auf 2404 Punkte. Der S&P ASX in Sydney notiert kaum verändert bei 4277 Punkten.
In Griechenland ist zwar nun auch die Führung des radikalen Linksbündnisses Syriza offenbar mit ihren Koalitionsverhandlungen gescheitert, ob nun aber der Chef der drittstärksten Partei PASOK, Evangelos Venizelos, eine handlungsfähige Regierung auf die Beine stellen kann, ist alles andere als sicher. Es bestünden deutliche Risiken für eine Abkehr des Landes von seinem Sparanstrengungen und einen möglichen Austritt aus der Eurozone, heißt es im Handel.
Der temporäre Euro-Rettungsfonds EFSF hat am Vorabend vor diesem Hintergrund bereits mitgeteilt, dass Griechenland die letzte Hilfstranche der Eurozone nicht vollständig ausgezahlt bekommt, sondern lediglich 4,2 Mrd. Euro. Eine Mrd. Euro werde erst im Juni ausgezahlt, so der Fonds. Im ebenfalls schwächelnden Euroland Spanien stiegen die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen indes zum ersten Mal in diesem Jahr über die Marke von 6 Prozent.
Enttäuscht zeigen sich die Anleger am chinesischen Markt über die Handelsbilanzzahlen des Landes für April. Sowohl die Exporte als auch die Importe seien deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so ein Analyst. Die Sorgen um die konjunkturelle Abkühlung im Reich der Mitte hätten damit einmal mehr neue Nahrung erhalten.
Unter den Einzelwerten am japanischen Aktienmarkt stechen Toyota mit einem Kursplus von rund 2 Prozent hervor. Der Autobauer hat für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn von 1 Billion Yen in Aussicht gestellt und damit für Zuversicht bei seinen Investoren gesorgt.
In Hongkong geht es für die Papiere der Bank of Communications um 0,9 Prozent abwärts. Die Bank hatte am Vortag nachbörslich eine Kapitalerhöhung um 9 Mrd. US-Dollar angekündigt.
Quelle: ntv.de, nne/DJ