Marktberichte

Kursrutsch in Shanghai Asiens Börsen schwächeln

In China fielen die Kurse

In China fielen die Kurse

(Foto: REUTERS)

An den asiatischen Börsen geht es weiter nach unten. Per Definition befindet sich der chinesische Aktienmarkt in Shanghai wieder in einem Bärenmarkt, da dort seit dem Jahreshoch 20 Prozent an Wert verloren gingen. Die anderen Börsen in der Region reagierten entsprechend negativ, nachdem die Rally in China bisher die Marktteilnehmer ermutigt hatte.

Die japanische Börse hat erneut korrigiert und zum Handelsende deutlich an Kraft verloren. Der japanische Leitindex Nikkei büßte um 0,8 Prozent auf 10.204 Punkte ein. Der breiter gefasste Topix büßte um 0,7 Prozent auf 943 Zähler ein. Für die Kursverluste waren unter anderem die schwachen Vorgaben vom chinesischen Inlandsmarkt verantwortlich. Auch die niedrigen Immobilienverkäufe in den USA haben die Anleger in Japan verunsichert. Auf der Verkaufsseite standen somit Exportunternehmen wie Sony, die Aktien büßten 3,8 Prozent ein, nachdem das Management eine Preissenkung von 25 Prozent für die Spielkonsole PlayStation 3 bekannt gegeben hatte.

Gefragt waren Pharmatitel. In Japan ist nun der dritte Todesfall durch die Schweinegrippe bestätigt worden. Chugai Pharma legte um 3,4 Prozent zu. Auch die Automobilhersteller konnten den Markt outperformen. Honda Motor legte um zwei Prozent zu und Toyota rettete sich in die Gewinnzone.  Sanyo Electric war mit einem Kursaufschlag von über zehn Prozent der Ausreißer. Hier stimulieren Gerüchte die Aktie, dass Toyota Motor Aku-Batterien für alternative Antriebstechnologien von Sanyo beziehen wolle.

Der Hongkonger Aktienmarkt knickte zum Handelsende um 1,7 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index schloss bei 19.954 Punkten und rutsche somit auf den niedrigsten Stand seit einem Monat. Die chinesischen H-Aktien fielen in Hongkong um 1,6 Prozent. Ausschlag gebend waren die schwachen Vorgaben vom chinesischen Inlandsmarkt, der die Hongkonger Werte unter Druck brachte. Zu den größten Verlierern zählten bei den H-Aktien Stahlwerte. Maanshan Iron&Steel büßte um 5,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im ersten Halbjahr in die Verlustzone geschlittert ist. Auch Angang Steel verlor daraufhin 3,2 Prozent. Der Kupferproduzent Jiangxi Copper verlor ebenfalls um 3,9 Prozent. Auch die Energiewerte standen unter Druck. Huaneng Power büßte um 4,6 Prozent ein. Datang Power rutschte um 2,8 Prozent ab.

 Im Hang Seng standen vor allem Bau- und Handelsunternehmen auf der Verkaufsliste. Henderson Land verlor um 2,1 Prozent, Sun Hung Kai Properties um 2,0 Prozent und Hang Lung Properties schloss um 2,8 Prozent schwächer. Bei den Handelsunternehmen notierte Li&Fung um 6,2 Prozent schwächer. Einer der wenigen Ausreißer war Esprit Die Aktie legte um 1,9 Prozent zu. Allerdings gab es keine fundamentalen Gründe für den Kursanstieg.

Der südkoreanische Aktienmarkt gab ebenfalls ab. Der Korea Composite Index büßte um 0,28 Prozent auf 1.545 Punkte ein. Hauptgrund für die schwache Entwicklung waren die negativen Vorgaben vom chinesischen Inlandsmarkt, der Gesamtasien schwächer aussehen ließ. Unter den größten Verlierern waren Schiffs- und Logistikgesellschaften. Der Baltic Dry Index fiel um 2,5 Prozent. Daraufhin fielen Hyundai Heavy um 3,7 Prozent und STX Pan Ocean um 4,5 Prozent.

Positiv war die Entwicklung bei Chipaktien. Hynix  Semiconductor und Samsung  Electronics legten um 1,1 Prozent bzw. 3,9 Prozent zu. Hintergrund der positiven Entwicklung sind die jüngst gestiegenen DRAM-Chippreise. Deshalb gehen Analysten für das dritte Quartal von steigenden Gewinnen aus. Ebenfalls auf der Kaufseite waren Automobilaktien. Hyundai  Motor und Kia  Motors schlossen um über vier Prozent stärker. Die Anleger erwarten für das zweite Halbjahr einen deutlichen Nachfrage- und Gewinnanstieg. Hyundai Motor ist mittlerweile zum weltweit viertgrößten Autobauer aufgestiegen.

In Taiwan profitierte der Aktienmarktzunächst von den guten Vorgaben von der US-Technologiebörse Nasdaq. Die anfänglichen Kursgewinne konnten in der Regel aber nicht gehalten werden. Der Taiex gab leicht um 0,02 Prozent auf 6789 Punkte ab, und markierte damit den niedrigsten Schlussstand seit mehr als einem Monat.

Im Blickpunkt standen die Aktien der PC-Hersteller. Hier legten Inventec nach guten Quartalszahlen des Großkunden Hewlett-Packard 0,3 Prozent zu. Die Aktie von Winstron stieg um 0,9 Prozent, nachdem in der Presse gemeldet wurde, dass der chinesische PC-Riese Lenovo seine Bestellungen bei den taiwanesischen Zulieferern erhöhen werde. Daneben gewannen Asustek 1,6 Prozent hinzu, nachdem Goldman Sachs das Papier auf "neutral" aufgestuft hatten. Acer gaben dagegen 0,7 Prozent ab; Quanta  Computer verbilligten sich um 1,2 Prozent. Unter den Halbleiterwerten fielen Taiwan  Semiconductor um 0,3 Prozent, während sich United  Microelectronics um1,9 Prozent erholten. Hon  Hai  Precision stiegen um 1,0 Prozent. Pressemeldungen zufolge soll der Auftragshersteller neue Smartphone-Aufträge von Dell erhalten haben.

In China verlor der CSI 300 Index 4,96 Prozent auf 3.014,57 Punkte, der Shanghai A-Share Index verlor 4,31 Prozent auf 2.923,62 Punkte, der Shenzhen A-Share Index gab um 4,89 Prozent auf 967,42 Punkte. Der SET Index in Thailand korrigiert um 1,1 Prozent auf 633,25 Punkte, der JCI in Indonesien rutschte um 2,53 Prozent auf 2.277,75 Punkte.

Quelle: ntv.de

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