Marktberichte

Nur Japan im Plus Asiens Börsen schwächer

An Asiens Börsen fürchten die Anleger am Mittwoch einmal mehr neue Maßnahmen in China zur Inflationsbekämpfung. Erneut machen Gerüchte um eine Leitzinserhöhung die Runde. Lediglich der japanische Nikkei kann sich der allgemeinen Abwärtsbewegung entgegenstemmen und profitiert von einem sinkenden Yen.

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(Foto: REUTERS)

An der Börse Tokio war die Stimmung am Mittwoch glänzend, wozu insbesondere der starke Dollar beitrug, der gegenüber dem Yen auf das höchste Niveau seit fast drei Monaten stieg. Der Nikkei 225 verbesserte sich bei hohen Umsätzen um 0,9 Prozent auf 10.232 Punkte, und erreichte dabei zwischenzeitlich ein neues 7-Monats-Hoch. Der breitere Topix gewann 0,9 Prozent auf 887 Zähler hinzu. Auch die relativ schwachen Daten aus dem Maschinenbausektor, wo der Auftragseingang im Oktober erneut zurückgegangen war, konnte die Kauflaune nicht trüben. Gefragt waren einmal mehr die Aktien der exportorientierten Unternehmen. Im Autosektor gewannen etwa Honda Motor 2,0 Prozent und Toyota Motor 0,8 Prozent hinzu; die Aktie des Lastwagenbauers Hino stieg um 2,6 Prozent; der Titel des Reifenherstellers Bridgestone verbesserte sich um 1,5 Prozent. Unter den Elektronikwerten stiegen Sony um 1,9 Prozent und Kyocera um 1,4 Prozent. Hitachi legten 1,7 Prozent zu, nachdem der Konzern einen Großauftrag von einem koreanischen Kraftwerksbetreiber erhalten hatte. Etwas verhaltener war die Entwicklung im Halbleitersektor. Renesas zogen zwar um 2,8 Prozent an. Elpida kamen dagegen nur um 0,2 Prozent und Advantest um 0,3 Prozent voran. Die Aktie von Sumco brach um 9,6 Prozent ein, nachdem der Wafer-Hersteller einen höher als erwarteten Jahresverlust prognostiziert hatte. Die Finanzwerte entwickelten sich uneinheitlich. Während sich Mitsubishi UFJ um 1,0 Prozent und Mizuho Financial um 0,7 Prozent verbesserten, gaben Nomura 0,2 Prozent ab, Shinsei Bank verbilligten sich um 1,2 Prozent.

In Seoul gab der Kospi 0,4 Prozent auf 1956 Punkte ab. Für Verunsicherung sorgte unter anderem erneutes Artilleriefeuer der nordkoreanischen Armee in der Nähe der Grenze zu Südkorea. Daneben hielten sich die Anleger auch angesichts der für Donnerstag anstehenden Sitzung der Bank of Korea bedeckt. Die meisten Analysten gehen allerdings davon aus, dass der Leitzins von aktuell 2,5 Prozent vorerst beibehalten wird. Die Investoren aus Übersee gehörten den zweiten Handelstag in Folge netto zu den Käufern. Gesucht waren die Autowerte, die an den vergangenen Handelstagen hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben waren. Hyundai Motor stiegen um 1,1 Prozent und Kia Motors um 0,6 Prozent; die Aktie des Autozulieferers Hyundai Mobis legte 1,0 Prozent zu. Dagegen wurden bei den Technologiewerten größtenteils Gewinne mitgenommen. Samsung Electronics verloren angesichts dessen 1,4 Prozent; Hynix Semiconductor gaben 1,3 Prozent und LG Display 3,1 Prozent ab. Die Aktien der Reedereien und Schiffsbauer litten unter dem fallenden Baltic Dry Index, der die internationalen Frachtraten erfasst. Hier gingen STX Pan Ocean um 0,9 Prozent und Korea Line um 2,7 Prozent nach unten; Hyundai Heavy Industries fielen um 0,8 Prozent. Daewoo Shipbuilding kamen dagegen um 3,8 Prozent voran, nachdem Gerüchte umgegangen waren, wonach der Konzern bald einen weiteren Großauftrag aus dem Ölsektor melden werde. Die Aktie des Baukonzerns Hyundai Engineering gab angesichts der nicht enden wollenden Unsicherheiten um den Einstieg der Hyundai Group 2,1 Prozent ab. Unter den übrigen Marktschwergewichten verloren Posco 1,2 Prozent und SK Telecom 1,4 Prozent. Korea Electric Power zeigten sich mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent gut behauptet.

Die Furcht vor chinesischen Maßnahmen zur Drosselung des Wirtschaftswachstums hatte die Hongkonger Börse weiter fest im Griff. Peking hatte zuvor angekündigt, die neuesten Daten zur Inflationsentwicklung, nicht am Montag, sondern bereits am Samstag zu veröffentlichen. Dies sorgte für Spekulationen, dass am Wochenende dann auch gleich eine weitere Leitzinserhöhung bekannt gegeben werden könnte. Der Hang Seng Index ging angesichts dessen um 1,4 Prozent nach unten auf 23.093 Zähler. Vergleichsweise starke Abschläge wurden bei den Rohstoffwerten vorgenommen. Hier gingen PetroChina angesichts fallender Rohölnotierungen um 2,7 Prozent nach unten; CNOOC verloren 2,4 Prozent. Unter den Aktien der Metallförderer verloren Jiangxi Copper 2,0 Prozent und Aluminum Corp. of China 1,7 Prozent. Im Finanzsektor gingen Bank of China um 1,9 Prozent und ICBC um 1,7 Prozent nach unten. Deutlich unter Druck standen auch die Autowerte. Zwar war der Absatz der chinesischen Autobauer im November um mehr als 27 Prozent gestiegen. Die Marktteilnehmer interpretierten die hohe Nachfrage aber lediglich als einen Vorzieheffekt, da im neuen Jahr verschiedene Subventionen für Autokäufer wegfallen werden. Geely rutschten angesichts dessen um weitere 2,4 Prozent und Dongfeng Motor um 2,8 Prozent ab; Brilliance China brachen sogar um 6,0 Prozent ein. Kursgewinne gab es dagegen bei den Titeln aus dem Eisenbahnsektor, nachdem gemeldet wurde, dass der Ausbau des chinesischen Schienennetzes mit weiteren Milliardensubventionen gefördert werden soll. China Railway Group gewannen daraufhin 2,8 Prozent und China Railway Construction 0,9 Prozent hinzu. Die Aktie des Lokomotivenbauers CSR sprang um 7,0 Prozent nach oben.

In China verlor der Shanghai Composite Index 1,0 Prozent auf 2848 Punkte. Taiwans TAIEX gab moderate 0,1 Prozent auf 8704 Zähler ab. In Indien verlor der Sensex 1,2 Prozent auf 19.696 Stellen. In Thailand fiel der SET um 1,5 Prozent auf 1025 Punkte.

Quelle: ntv.de

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