Marktberichte

Verluste ausgeweitet Asiens Börsen schwächer

In Asien haben die Märkte fast ausnahmslos schwächer geschlossen. Am Freitag hatte - zumindest außerhalb von Japan - noch eine deutliche Erholung stattgefunden. Später ging dann aber der amerikanische Dow Jones Index deutlich in die Knie, nachdem die Arbeitsmarktdaten in den USA schlechter als erwartet ausgefallen waren und die Arbeitslosenquote mittlerweile auf fünf Prozent gestiegen ist. Auch in Asien wuchs daraufhin die Zahl der Anleger an, die eine Rezession in den Vereinigten Staaten nicht mehr für ausgeschlossen halten. Zu den Verlierern gehörten überwiegend Export- und Rohstoffwerte.

Der japanische Aktienmarkt konnte sich nach dem herben Abschlag vom Ende der Woche am Montag noch nicht erholen. Vielmehr ging der Nikkei 225 um weitere 1,3 Prozent nach unten auf 14.500 Zähler. Der breitere Topix verlor 1,4 Prozent auf 1392 Stellen und ist damit erstmals seit Oktober 2005 unter die 1400-Punkte-Linie gerutscht. Zwar fanden in der ersten Handelshälfte offenbar - vor allem von Seiten der Pensionskassen - noch Schnäppchenkäufe statt. Die schwachen Vorgaben von der Wallstreet und die Furcht vor einer US-Rezession führten aber dazu, dass die leichte Rebound-Tendenz schnell im Keim erstickt wurde.

Schwach entwickelte sich unter anderem der Finanzsektor. Hier gingen etwa Mizuho Financial um 1,6 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial um 0,8 Prozent nach unten. Unter den Rohstoffwerten brachen Sumitomo Metal Mining um 6,6 Prozent ein, Marubeni schlitterten um 3,7 Prozent nach unten. Auch die Titel des Exportsektors gaben überwiegend ab; vereinzelt kam es aber zu einer Erholung. So verbesserten sich etwa Canon um 0,2 Prozent. Sony gewannen 0,7 Prozent hinzu, nachdem Warner Brothers sich offenbar entschieden haben, ihre Filme künftig in Sonys DVD-Standard Blu-Ray anzubieten. Die Papiere von Toshiba, dem Entwickler des Konkurrenzformats HD-DVD, rutschten dagegen um 2,25 Prozent nach unten.

In Korea ging der Kospi um 1,8 Prozent nach unten auf 1831 Punkte. Hier war es vor allem der Chip-Sektor, der hart in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zuvor waren in den USA die Titel von Intel nach einem Downgrade durch JPMorgan um über acht Prozent nach unten gerutscht. Samsung Electronics gaben daraufhin 3,7 Prozent nach, die Aktie des Speicherchip-Herstellers Hynix Semiconductor verlor 3,3 Prozent. Daneben verbilligten sich die Titel des Flachbildschirm-Produzenten LG.Philips LCD um 4,8 Prozent. LG Electronics stiegen dagegen um 1,4 Prozent. Hier hofften die Marktteilnehmer weiterhin auf eine positive Überraschung bei den kommenden Quartalszahlen. Auch der Telekom-Sektor blieb unter Beschuss. Hier gaben etwa SK Telecom 3,5 Prozent ab. Der neue südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak will die Mobilfunkanbieter des Landes dazu bringen, ihre Tarife spürbar abzusenken.

In Taiwan krachte der TAIEX um 4,11 Prozent nach unten auf 7883 Stellen. Die Tatsache, dass der dortige Markt sehr technologielastig ist, rächte sich hier ganz besonders. Die Titel, die um die in Taipeh maximal möglichen sieben Prozent einbrachen, waren zahlreich. Die Aktie des Chipriesen Taiwan Semiconductor Manufacturing geh örte dazu ebenso wie die Papiere des Chip-Designers MediaTek oder des Flachbildschirm-Herstellers AU Optronics. Daneben gaben etwa Acer 6,98 Prozent ab, Quanta Computer schlitterten um 6,42 Prozent abwärts. Hoffnungsschimmer gab es dagegen in der Old Economy. Hier profitierten etliche Titel von der vorgenommenen Sektor-Rotation. Far Eastern Textile schossen angesichts dessen um sieben Prozent nach oben, Asia Cement zogen um 3,96 Prozent an. Die Papiere von China Steel gaben moderate 1,3 Prozent ab.

Auch der Hongkonger Aktienmarkt stand unter fortgesetztem Druck. Immerhin wurde der Hang Seng Index von einer positiven Entwicklung im Immobiliensektor und durch die stabilen chinesischen Inlandsbörsen zumindest partiell gestützt. Er gab schlussendlich 1,24 Prozent auf 27.179 Zähler ab.

Unter den Marktschwergewichten gaben China Mobile 1,03 Prozent und PetroChina 2,26 Prozent ab. Daneben wurden insbesondere die Titel der von der Weltwirtschaft besonders abhängigen Exportunternehmen abverkauft. So rutschte die Aktie des Textil-Großhändlers Li & Fung um 6,6 Prozent ab, die Papiere der Modekette Esprit Holdings ging um 2,75 Prozent nach unten. Dagegen profitierte das Immobiliensegment weiter von der Hoffnung auf fallende US-Leitzinsen. Sun Hung Kai Properties zogen dementsprechend um 2,23 Prozent an, Cheung Kong stiegen um 1,94 Prozent. Die Aktie von China Railway legte 2,1 Prozent zu. Zuvor war gemeldet worden, dass der Eisenbahn-Baukonzern Aufträge im Zusammenhang mit der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke von Peking nach Shanghai erhalten haben soll.

Stabil entwickelten sich die chinesischen Inlandsbörsen. Hier kam der Shanghai Composite Index um 0,59 Prozent auf 5393 Punkte voran, der Shanghai A-Share Index stieg um 0,6 Prozent auf 5660 Zähler.

Quelle: ntv.de

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