Marktberichte

Konjunktursorgen belasten Asiens Börsen schwächer

Enttäuschende Wachstumsdaten aus Europa wirken am asiatischen Aktienmarkt nach und ziehen die Kurse nach unten. ANegative Vorgaben von der Wall Street drücken den Markt zusätzlich.

1313560174.jpg6800700711484138923.jpg

(Foto: AP)

Sorgen über eine Abschwächung der Weltkonjunktur und der festere Yen haben am Mittwoch für leichtere Kurse am Aktienmarkt in Tokio gesorgt. Vor allem Exportwerte standen unter Verkaufsdruck.

Der Nikkei schloss 0,6 Prozent oder 50 Punkte im Minus mit 9057 Zählern. Der breiter aufgestellte Topix notierte zum Handelsschluss 0,3 Prozent im Minus bei 776 Punkten.

Es habe im Markt zwar Erleichterung gegeben, dass der Nikkei im Tagesverlauf nicht unter die Marke von 9.000 Punkten gefallen sei, doch hätten Sorgen über die globale Wirtschaftsentwicklung wieder zu Abgaben bei Exportwerten geführt, hieß es bei Okasa Securites. Da ein Großteil der japanischen Konzerngewinne durch das konjunkturabhängige Exportgeschäft generiert würden, mieden Investoren derzeit den japanischen Aktienmarkt, kommentierte ein Stratege das Marktgeschehen. Fanuc verloren 1 Prozent auf 13.070 Yen, Kyocera verbilligten sich um 1,1 Prozent auf 7.310 Yen, und Honda Motor gaben 2,7 Prozent auf 2.546 Yen nach.

Im Gegenzug hätten Investoren auf Unternehmen gesetzt, die stärker auf den heimischen Markt fokussiert seinen, sagten Teilnehmer. Profitieren konnten etwa Seven & I Holdings, die 1,3 Prozent auf 2.040 Yen zulegten. Gesucht waren auch Werte aus dem Bausektor, nachdem JP Morgan die Branche auf Neutral von Bearish hochgestuft hatte. Potenzial sehen die Analysten durch große Projekte, die die Beseitigung der Trümmer nach der Naturkatastrophe im März vorsehen. Taisei sprangen 4,3 Prozent nach oben auf 195 Yen, Obayashi legten 3,7 Prozent auf 367 Yen zu, Kajima verteuerten sich um 3 Prozent auf 238 Yen.

Sony gingen mit einem Minus von 0,8 Prozent auf 1.687 Yen aus dem Handel, nachdem das Unternehmen den Preis für die "PlayStation 3" gesenkt hatte. Die Aktie von Konica Minolta kletterte um 1,9 Prozent auf 537 Yen. Marktbeobachter verwiesen hier auf einen Pressebericht, wonach das Unternehmen in den kommenden drei Jahren 70 Mrd. Yen für Übernahmeaktivitäten reservieren wolle.

Hokkaido Electric Power gewannen 3,7 Prozent auf 1.225 Yen. Einem Pressebericht zufolge will sich der Gouverneur der Präfektur Hokkaido für die Wiederaufnahme kommerzieller Aktivitäten im Reaktorblock 3 des Atomkraftwerkes Tomari einsetzen. Auch andere Kraftwerkbetreiber legten bis Handelsschluss zu. Tepco gewannen 1,4 Prozent auf 431 Yen, Chugoku Electric Power verteuerten sich um 1 Prozent auf 1.265 Yen.

Shanghai schwächer

Die Börse in Schanghai hat am Mittwoch mit erneuten Inflationssorgen etwas leichter geschlossen. Der Shanghai Composite Index gab um 0,3 Prozent auf 2.601 Punkte nach. In Hongkong stützen unterdessen die jüngsten Ankündigungen der chinesischen Regierung zur Wirtschaftsförderung in der Sonderverwaltungszone. Der HSI kletterte um 0,4 Prozent auf 20.89 Punkte, kam damit von zwischenzeitlich höheren Kursniveaus angesichts der Sorgen über die europäische Schuldenkrise aber wieder zurück.

Die bereits bestehenden Inflationssorgen in China sind nach Einschätzung von Analysten durch Kapitalflüsse aus dem Ausland in Schwellenländer zusätzlich verstärkt worden. "Die Erwartung, dass die Inflation im Juli einen Höhepunkt erreicht haben könnte, wankt vor diesem Hintergrund", beobachtete ein Analyst von Nanjing Securities. Weitere Leitzinsanhebung zur Bekämpfung der Preissteigerungen seien daher nicht auszuschließen, zumal die chinesische Zentralbank am Vortag unerwartet die Verzinsung für einjährige Anleihen angehoben habe. Daneben lasteten weiter die Sorgen über die Entwicklungen in den USA und Europa auf der Stimmung, hieß es.

Belastet von sinkenden Kohlepreisen standen Kohlewerte in Schanghai unter Druck. China Shenhua Energy gaben um 1,4 Prozent auf 27,29 Yuan nach und Shanxi Xishan Coal & Electricity Power um 1,4 Prozent auf 22,05 Yuan. Die erneuten Inflationssorgen lasteten vor allem auf den Kursen von Ölwerten. China Petroleum & Chemical Corp verloren 0,4 Prozent auf 7,17 Yuan und PetroChina um 0,1 Prozent auf 9,96 Yuan. Gegen den Trend des Marktes verteuerten sich unterdessen China Minsheng Banking Corp. um 0,5 Prozent auf 5,70 Yuan, nachdem der Finanzkonzern mit den Zahlen für die erste Jahreshälfte die Erwartungen übertroffen hatte.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen