Marktberichte

Toyota schiebt Nikkei an Asiens Börsen suchen Trend

Starke Quartalszahlen von Toyota treiben an Asiens Leitbörse in Tokio die Kurse nach oben. Einen Gesamttrend können Börsianer jedoch nicht ausmachen.

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(Foto: REUTERS)

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag uneinheitlich tendiert. In Tokio sorgten gute Quartalszahlen vom Autobauer Toyota für Kauflaune, nachdem der Index am Vortag Verluste verbucht hatte. Auch ermutigende Daten zur Entwicklung des US-Dienstleistungssektors veranlassten insbesondere einige institutionelle Anleger zu Käufen. Händler sprachen von dünnem Handel und erkannten keinen spezifischen Trend, da vorwiegend kurzfristig orientierte Hedgefonds das Geschäft ausmachten.

An den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong und Taiwan gaben die Kurse überwiegend nach. In Taiwan sorgte zwar der weltweit zweitgrößte Auftragshersteller für Chips, United Microelectronics Corp (UMC), mit starken Quartalszahlen für gute Stimmung, konnte aber den Gesamtmarkt nicht in positives Terrain hieven.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,7 Prozent fester bei 9653 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index legte bis Handelsschluss 1,3 Prozent zu auf 857 Zähler. Im Blickpunkt der Anleger standen die Aktien des Autoherstellers Toyota, die nach der Vorlage von unerwartet guten Geschäftszahlen 0,5 Prozent fester schlossen. In der Spitze hatten sie um drei Prozent zugelegt. Der größte Pkw-Hersteller der Welt verdiente im abgelaufenen Quartal mit umgerechnet 1,9 Mird. Euro so viel wie seit zwei Jahren nicht mehr und erhöhte seine Prognosen für Absatz und Gewinn.

Isuzu gewannen nach guten Quartalszahlen 6 Prozent. Im Sog von Toyota und Isuzu legten Honda um 2,6 Prozent und Nissan um 2,8 Prozent zu.

Einige Titel profitieren auch vom schwächeren Kurs des Yen. Der Dollar sank zum Yen in Fernost auf rund 86,14 Yen nach 86,30 Yen in New York. Zu den Profiteuren gehörten etwa die Aktien des Digitalkamera-Herstellers Canon, die um 1,5 Prozent zulegten. Anteilsscheine des Elektro-Konzerns Kyocera gewannen rund 2,7 Prozent.

Überdurchschnittlich hohe Kursgewinne verzeichneten Immobilienwerte, nachdem die Leerstände von Büroflächen in Tokio erstmals seit zweieinhalb Jahren gesunken waren. Mitsui Fudosan rückten um 5,7 Prozent und Nomura Real Estate um 7 Prozent vor. Mitsubishi Estate legten 5,5 Prozent zu.

Seoul schließt leichter

In Seoul vollzog die Börse die Verluste der chinesischen Aktienmärkte nach. Die guten Vorgaben der Wall Street hätten keinen nachhaltigen Einfluss auf den Markt gehabt, sagten Händler. Der Kospi fiel um 0,3 Prozent auf 1784 Zähler.

Marktteilnehmer zeigten sich dennoch optimistisch, dass der Index seinen Aufwärtskurs bald wieder aufnimmt. Nachdem der Kospi die Hürde von 1750 Punkten genommen habe, rücke nun der Bereich von 1800 Punkten ins Blickfeld, hieß es. Diese Marke könnte überwunden werden, wenn der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag zeige, dass sich die US-Wirtschaft erhole.

Aktien von LED-Herstellern litten unter der Angst vor einem Überangebot. Samsung Electro-Mechanics verloren 9,1 Prozent und LG Innotek verloren 9,3 Prozent.

Ein enttäuschender Quartalsbericht belastete den Kurs von Woori Finance, die Aktien verbilligten sich um 2,7 Prozent. Gewinnmitnahmen drückten Hyundai Securities um 2 Prozent und Daewoo Securities um 0,8 Prozent. Dagegen verhalfen Gelegenheitskäufe Hynix zu einem Kursanstieg von 1,4 Prozent.

Bank-Aktien verlieren in China

Kursverluste im Banken- und Immobiliensektor lasteten auf den chinesischen Börsen. Der Shanghai-Composite-Index fiel um 0,7 Prozent auf 2621 Punkte. In Hongkong schloss der Hang Seng kaum verändert bei einem Stand von 21.552 Zählern.

Bankenwerte litten unter dem Bekanntwerden von Stresstests. Wie ein Vertreter der für das Bankwesen zuständigen Behörde China Banking Regulatory Commission mitteilte, haben die chinesischen Banken seit Mitte des Jahres untersucht, welche Folgen ein Einbruch der Immobilienpreise um 50 Prozent für die von ihnen vergebenen Kredite und die Kreditqualität hätte. Nach Aussage der Behörde dienten die Tests dazu, die Risikokontrolle zu verschärfen und eine Liquiditätskrise zu verhindern.

Am Markt habe die Nachricht von den Stresstests allerdings Befürchtungen hervorgerufen, dass die Immobilienpreise tatsächlich sinken würden, sagten Händler. China Merchants Bank verloren 2 Prozent und Industrial Bank 2,6 Prozent. Zusätzlich belastet wurde der Bankensektor von den Kursverlusten der Agricultural Bank of China, die erst vor kurzem an die Börse ging. Die Titel verloren 0,4 Prozent auf 2,72 Yuan und notierten damit nur noch knapp über ihrem Ausgabekurs.

Die Angst vor fallenden Immobilienpreisen drückte Poly Real Estate Group um 4,5 Prozent und China Vanke um 3 Prozent.

Air China gewannen unterdessen 1,7 Prozent, nachdem Cathay Pacific überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Air China hält 30 Prozent an Cathay. Cathay Pacific verbesserten sich in Hongkong um 4,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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