Zuversicht ja, aber ... Asiens Börsen uneinheitlich
05.12.2011, 11:00 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Euro-Schuldenkrise, der bevorstehende EU-Gipfel und das Sparpaket Italiens: Asiens Anleger sind sich nicht recht einig, was sie von alldem halten sollen. Während Nikkei und Topix zulegen, kämpft der Shanghai Composite mit Abgaben.
Die asiatischen Börsen sind am Montag überwiegend mit Gewinnen in die Woche gestartet. Hoffnungen auf Fortschritte in der europäischen Schuldenkrise sorgten für Optimismus. Der italienische Ministerpräsident Mario Monti will die zerrütteten Staatsfinanzen mit einem 30 Milliarden umfassenden Sparpaket wieder in den Griff bekommen. Um das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen, kündigte Monti zudem eine Anhebung des Renten-Eintrittsalters an.
"Die Nachrichten aus Italien sind nicht schlecht für die Märkte, aber japanische Anleger warten auf die Reaktionen der Märkte in Europa und der USA, um sicher zu sein, dass es sich um gute Nachrichten handelt", sagte Masayoshi Okamoto von Jujiya Securities.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,6 Prozent im Plus bei 8695 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index rückte ebenfalls 0,6 Prozent auf 748 Punkte vor. Die Börsen in Seoul und Hongkong legten leicht zu. Die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur verzeichneten dagegen Verluste.
Exportler sind in
Gesucht waren in Tokio vor allem Export- und Bankenwerte. Die Aktien von Sumitomo Mitsui Financial verteuerten sich in der Hoffnung auf eine Lösung in der europäischen Schuldenkrise um 2,2 Prozent, die Anteilsscheine von Mizuho Financial um 2,9 Prozent und die Papiere von Mitsubishi UFJ Financial um 2,1 Prozent. Toyota gewannen 2,7 Prozent und Nikon 2,4 Prozent.
Unter den Einzelwerten stachen auch Fast Retailing mit einem Plus von 4,5 Prozent hervor. Sie profitierten Händlern zufolge damit von einem positiven Analystenkommentar zu den November-Umsätzen des Einzelhändlers.
Daiichi Sankyo legten 3,3 Prozent zu. Die US-Tochter Ranbaxy hatte von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Erlaubnis erhalten, eine Generika-Variante des Cholesterin-Senkers Lipitor von Pfizer zu vertreiben.
Banken in Seoul die Verlierer
Auch in Seoul steht Marktteilnehmern zufolge die Entwicklung in der Euro-Schuldenkrise im Fokus der Anleger. Defensive Werte waren vor diesem Hintergrund besonders gefragt. Korea Electric Power verteuerten sich um 0,8 Prozent und Korea Gas um 1,5 Prozent.
Auf der Verliererseite standen unterdessen die Bankentiel: KB Financial gaben 1,6 Prozent nach und Shinhan Financial um 0,7 Prozent.
In China Solarwerte unter Druck
Sorgen über eine Verknappung der Liquidität und eine Abschwächung der Konjunktur sorgte an der Börse in Shanghai für schwächere Kurse. In Hongkong stützten unterdessen Hoffnungen auf Fortschritte bei der Lösung der europäischen Schuldenkrise im Vorfeld des in dieser Woche stattfindenden EU-Gipfels. Der Shanghai Composite Index verlor 1,2 Prozent auf 2333 Punkte, während der HSI in Hongkong um 0,7 Prozent zulegte.
"Die Investoren rechnen im Allgemeinen damit, dass sich die chinesische Wirtschaft in den kommenden ein bis zwei Monaten abkühlen wird, was die Unternehmensgewinne belasten dürfte", kommentierte ein Analyst von China International Fund Management die Stimmung in Schanghai. "Die Barmittelnachfrage ist gegen Jahresende traditionell höher", fügte ein Experte von Gold State Securities hinzu. Dadurch würden die Liquiditätssorgen, die bereits angesichts der anstehenden Börsengänge aufgekommen seien, zusätzlich verstärkt.
Zu den stärksten Verlierern in Shanghai zählten die Papiere von Solaranlagen-Herstellern. Die internationale Handelskommission der USA hatte am Freitag Untersuchungen über mögliches Preisdumping der chinesischen Solarfirmen am Weltmarkt angekündigt. Tianwei Baobian fielen um 3, Prozent, Shandong Jinjing Science & Technology um 3,7Prozent und Shenzhen Topraysolar Co. um 6,1 Prozent.
In Hongkong waren unterdessen Bankenwerte gesucht. Die schwergewichteten HSBC legten um 1,2Prozent zu, während Bank of China 1,1Prozent höher aus dem Handel gingen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ