Marktberichte

Tech-Sektor zieht runter Asiens Börsen unter Druck

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte konnten am Mittwoch an die positiven Vorgaben von der Wall Street nicht anknüpfen. Auch die Tatsache, dass der Dow Jones Index neue Rekordmarken gesetzt hatte, schien die Marktteilnehmer kaum zu beeindrucken. Vielmehr blickte man insbesondere auf die nachbörslichen Zahlen des Chipriesen Intel. Dieser hatte seinen Gewinn zwar deutlich steigern können, insbesondere die Bruttogewinnmargen waren aber unterhalb der Prognosen geblieben. Dies sorgte naturgemäß auch bei Asiens Technologie- und Halbleiteraktien für Abschläge.

Der japanische Nikkei 225 gab 1,1 Prozent auf 18.015 Punkte ab; der breitere Topix verlor 1,1 Prozent auf 1758 Zähler. Neben den Intel-Zahlen war insbesondere der gegenüber dem Dollar gestiegene Yen ein Belastungsfaktor. Gemieden wurden unter anderem die Papiere des Wafer-Produzenten Shin-Etsu Chemical, die sich um 1,8 Prozent verbilligten. Canon, wo auch Maschinen für die Halbleiter-Produktion hergestellt werden, verloren ebenfalls 1,8 Prozent. Die Aktie von Pioneer ging um 3,3 Prozent nach unten. Credit Suisse hatten die Titel zuvor auf "underperform" abgestuft. Die Papiere von Tokyo Electric Power rutschten um 4 Prozent ab. Der Stromproduzent meldete, dass es in dem Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa nach dem Erdbeben am Montag noch zahlreiche technische Schwierigkeiten gebe.

In Taiwan gab der TAIEX 0,26 Prozent auf 9458 Zähler ab. Hier gerieten unter anderem die Papiere der großen Chip-Auftragshersteller unter Druck. Taiwan Semiconductor Manufacturing verloren 2,34 Prozent und United Microelectronics 0,75 Prozent. Die Aktie des Elektronik-Auftragsproduzenten Hon Hai Precision verbilligte sich um 2,4 Prozent. Zuvor war gemeldet worden, dass die Hon Hai Group die Mehrheit an Advanced Optoelectronics übernehmen wolle. Jenseits des Technologiesektors blieb allerdings die Kauflaune der örtlichen Investoren intakt. So stiegen Taiwan Cement um weitere 1,82 Prozent, Far Eastern Textile verbesserten sich um 1,67 Prozent. Im Finanzsektor wurden allerdings Gewinne mitgenommen, was etwa Cathay Financial um 1,52 Prozent nach unten brachte.

In Korea verlor der Kospi 0,96 Prozent auf 1930 Punkte und gab damit das zweite Mal in Folge ab. Dabei waren die Aktien des Stahlkonzerns Posco unter den Marktschwergewichten der schwächste Wert. Diese rutschten um 5,4 Prozent nach unten. Zahlreiche Akteure hatten sich hier nach den erfreulichen Zahlen vom Montag offenbar zu Gewinnmitnahmen entschlossen. Samsung Electronics gaben 1,5 Prozent ab, die Titel von LG.Philips LCD fielen um 3,5 Prozent. Dagegen konnten sich Hynix Semiconductor um 0,4 Prozent verbessern. Die Welthandelorganisation hatte zuvor die japanischen Schutzzölle auf die Halbleiter-Produkte des Konzerns für unrechtmäßig erklärt. Korea Exchange Bank zogen um 4,4 Prozent an. Hier geht das Gerücht um, dass demnächst die HSBC bei dem Institut einsteigen könnte.

In Hongkong ging der Hang Seng Index um 0,9 Prozent nach unten auf 22.841 Stellen. Hier geriet vor allem der Rohstoffsektor unter Beschuss, nachdem eine offizielle Nachrichtenagentur angekündigt hatte, dass die Volksrepublik China demnächst Steuern auf Industriemetalle erheben werde. Jiangxi Copper gaben daraufhin 2 Prozent ab; Zijin Mining fielen um 4,4 Prozent. Im Ölsektor verbilligten sich Sinopec um 3,8 Prozent und PetroChina um 3,1 Prozent. In beiden Fällen rechnen die Marktteilnehmer derzeit mit schrumpfenden Raffinerie-Margen. Auch der China-Finanzsektor musste Federn lassen. Hier verloren China Construction Bank 2,4 Prozent und Bank of Communications 2,1 Prozent. Dagegen profitierte die Aktie der ICBC von einer Kaufempfehlung der Citigroup und legte 0,4 Prozent zu.

Der chinesische Markt entwickelte sich angesichts dessen sehr robust. Der Shanghai Composite Index kam um 0,87 Prozent auf 3930 Punkte voran, der Shanghai A-Share Index stieg um 0,88 Prozent auf 4123 Stellen.

Quelle: ntv.de

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