Abwarten und Tee trinken Asiens Börsen warten auf USA
11.12.2012, 08:05 Uhr
Rauf und runter: Asiens Börsen suchen eine klare Richtung.
(Foto: REUTERS)
Der US-Haushaltsstreit und das Fed-Treffen - zwei Themen, die die fernöstlichen Aktienmärkte am Dienstag beschäftigen. Zwar sei die Grundstimmung der Anleger positiv, sagen Händler. Aber von Kauflaune könne keine Rede sein. In Japan stehen vor allem Exporttitel unter Druck.
In Asien halten sich die Anleger am Dienstag noch zurück. Der Grund: Die US-Notenbanker der Fed beraten bis Mittwoch über die Zinspolitik. Sie werden voraussichtlich weitere Milliarden in die Hand nehmen, um die maue Wirtschaft anzukurbeln. Es wird erwartet, dass die Fed monatliche Anleihe-Käufe im Volumen von mindestens 45 Mrd. Dollar beschließen wird.
"Der Markt handelt weiter seitwärts in einem Umfeld, wo Schlagzeilen ihren Biss verloren haben", konstatierten die Analysten von Barclays Capital. Die Liquidität sei schwach wenige Wochen vor dem Jahresende. Auf die Stimmung drückte weiter der US-Haushaltsstreit.
An den Börsen in Ostasien überwog in dieser Gemengelage eine vorsichtige Kaufneigung. "Stimmungsmäßig überwiegt eine 'Risk-on'-Neigung, da die Erwartung dominiert, dass die Fiskalklippe vermieden werden kann", sagte der Stratege Joe Bracken von BT Investment Management in Sydney. "Wenn dieses Problem gelöst wird, bekommen wir einen sehr guten Start ins Jahr 2013". Der MSCI-Index für die Region Asien-Pazifik mit Ausnahme Japans notierte 0,3 Prozent höher.
In Sydney und an den chinesischen Börsen geht es jeweils leicht nach oben mit den Indizes. In Tokio drückt die am Sonntag stattfindende Parlamentswahl dem Aktienmarkt ihren Stempel auf. Zudem tagt dort in der kommenden Woche die japanische Notenbank. Wahlfavorit Shinzu Abe von den Liberaldemokraten hatte in den vergangenen Wochen angekündigt, den Druck auf die Notenbank erhöhen zu wollen, ihre expansive Geldpolitik auszuweiten. Die abwartende Haltung vieler Akteure vor der Wahl hielt den Nikkei-Index im Zaum. Er schloss 0,1 Prozent im Minus bei knapp 9525 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,3 Prozent auf 786 Punkte.
Exportwerte geben ab
Nach der jüngsten Kursrally zeigten sich Investoren wieder vorsichtiger und nahmen Gewinne mit. Betroffen waren insbesondere Exporttitel. So gaben Sony um 1,5 Prozent nach, Honda 1,2 Prozent und Komatsu 1,0 Prozent.
Dagegen erholte sich der Kurs des ins Schlingern geratenen Elektronikunternehmens Renesas um 2,6 Prozent. Die Aktie wurde gestützt von Berichten über eine Kapitalspritze über 2,4 Mrd. Dollar von einem staatlichen Fonds und einer Gruppe von Unternehmen.
Unter Druck standen die Papiere von Stromversorgern, nachdem die Atomenergieaufsicht des Landes gewarnt hatte, dass Erdbebenrisiken der Wiederinbetriebnahme eines Kraftwerks von Japan Atomic Power im Wege stehen könnten. In der Folge verloren die Aktien der Atomic-Power-Gesellschafter Kansai Electric Power und Chubu Electric Power jeweils rund 6 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts/DJ