Marktberichte

Vor US-Zinsentscheidung Asiens Märkte erholen sich

Die asiatischen Aktienmärkte profitierten am Dienstag moderat von der späten Erholung an der Wall Street. Die guten Vorgaben wurden allerdings relativ zögerlich aufgegriffen, da den Anlegern noch die Verluste der Vortage in den Knochen steckten. Grundsätzlich vermochte man auch keine fundamentale Aufbesserung der US-Bankenkrise zu entdecken, die die jüngsten Verluste größtenteils zu verantworten hatte. Mit Spannung sieht man nun der Leitzinsentscheidung der Fed und dem für die nächsten Tage erwarteten Zahlenreigen aus dem US-Finanzsektor entgegen.

In Japan stieg der Nikkei 225 um 1,5 Prozent auf 11.964 Punkte, konnte damit aber den gestrigen Abschlag bei weitem nicht ausgleichen. Der breitere Topix verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 1163 Zähler. Gesucht waren unter anderem die Titel der Versicherer und - in etwas geringerem Ausmaß - auch der Banken. So zogen Mitsui Sumitomo Insurance um 6,6 Prozent an, Mitsubishi UFJ erholten sich um 2,5 Prozent und Mizuho Financial um 1,1 Prozent. Auch im Exportsektor wurde teils wieder zugekauft. Advantest verbesserten sich dabei um 7,6 Prozent und Canon um 2,4 Prozent. Allerdings gab es auch einige Exportwerte, die weiter abgeben mussten. Honda Motor etwa verloren 2,4 Prozent, Toshiba gingen um 2,0 Prozent nach unten. Die Aktie des stark im Rohstoffhandel engagierten Handelsunternehmens Marubeni sackte um 5,5 Prozent ab.

In Hongkong tat man sich mit den guten US-Vorgaben besonders schwer. Der Hang Seng Index erholte sich zwar, durchbrach zuvor allerdings die 21.000-Punkte-Marke vorübergehend nach unten. Schlussendlich gewann Hongkongs Leitindex dann 1,42 Prozent auf 21.384 Zähler hinzu. Unter den Marktschwergewichten verbesserten sich HSBC um 1,95 Prozent und China Mobile ebenfalls um 1,95 Prozent; dagegen gaben die Titel des Börsenbetreibers Hong Kong Exchange & Clearing weitere 1,11 Prozent ab. Im China-Finanzsektor legten ICBC 2,8 Prozent und China Life 1,36 Prozent hinzu. Stark gefragt waren die Papiere der Immobilienunternehmen, die zuletzt ebenfalls deutlich unter die Räder gekommen sind. Hier zogen Cheung Kong um 4,09 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 2,31 Prozent an. Sino Land sprangen vor Zahlen um 6,36 Prozent nach oben. Dagegen scherte der Goldminen-Sektor angesichts deutlich gefallener Gold-Notierungen nach unten aus. Zijin Mining brachen um 10,3 Prozent ein, Lingbao Gold rutschten sogar um 3,49 Prozent ab.

Der koreanische Kospi glitt vorübergehend ebenfalls in negatives Terrain ab, bevor er sich schließlich um 0,9 Prozent auf 1588 Zähler erholte. Insbesondere die mittlerweile günstigen Technologietitel wurden zum Handelsende hin wieder eingesammelt. Hier zogen Samsung Electronics um 3,3 Prozent an, LG Display erholten sich um 4,2 Prozent. Weiterhin gefragt waren auch die als "sicherer Hafen" geltenden Papiere aus dem Telekom-Segment, was SK Telecom einen Aufschlag von 0,8 Prozent verschaffte. KT Corp. stiegen um 2,1 Prozent. Auch die Aktie des Stahlriesen Posco stand ebenfalls auf der Gewinnerseite und legte 3,1 Prozent zu. Dagegen wurde im Finanzsektor weiter verkauft. Hier verbilligten sich Woori Financial um 3,1 Prozent, Kookmin Bank rutschten um 7,4 Prozent ab. Der Konzern hatte zuletzt eine Bank in Kaschachstan erworben und erhielt dafür heute einige negative Analysten-Kommentare.

In Taiwan konnte der TAIEX 0,65 Prozent auf 8057 Stellen zulegen. Die Marktteilnehmer blieben unter auch wegen der für das Wochenende bevorstehenden Präsidentschaftswahl zurückhaltend. Gefragt waren weiter die Papiere jener Unternehmen, die von einer engeren wirtschaftlichen Kooperation mit der Volksrepublik China besonders profitieren sollten. So sprangen China Airlines und Ambassador Hotel jeweils um die in Taipeh maximal möglichen 7 Prozent nach oben. Evergreen Marine verbesserten sich um 5,8 Prozent und Formosa Plastics um 2,4 Prozent. Im Halbleiter-Segment gewannen United Microelectronics 3,2 Prozent hinzu; Taiwan Semiconductor schlossen unverändert bei 59,90 NT$. Dagegen gaben Acer 0,95 Prozent ab, Asustek Computer fielen um 0,5 Prozent.

Die chinesischen Inlandsbörsen wurden weiterhin von der Furcht vor neuen Maßnahmen der Regierung zur Drosselung des Wirtschaftswachstums beherrscht. Der Shanghai Composite Index ging um 3,96 Prozent nach unten auf 3668 Stellen, der Shanghai A-Share Index fiel um 3,93 Prozent auf 3850 Punkte.

Quelle: ntv.de

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