Marktberichte

Hongkong im Kaufrausch Asiens Märkte freundlich

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte entwickelten sich am Montag freundlich. Im Blickpunkt stand dabei vor allem der Markt in Hongkong. Die chinesische Bankenaufsicht hatte zuvor ihren Banken und Fondsgesellschaften erstmals erlaubt, an ausländischen Börsen in Wertpapiere zu investieren. Viele Händler meinen nun, dass diese neuen Zuflüsse, die sich auf bis zu 7 Mrd. Dollar erstrecken könnten, in erster Linie dem Hang Seng China Enterprise Index zugute kommen könnten. Dort sind zahlreiche chinesische Titel noch weitaus günstiger zu haben als an den Börsen in Shanghai und Shenzhen, auf die Käufe der chinesischen Institutionellen bislang beschränkt geblieben waren.

Die übrigen Märkte rückten angesichts dessen ein wenig in den Hintergrund. In den meisten Fällen wurden aber auch hier Zuwächse verbucht, nachdem von der Wallstreet positive Vorgaben gekommen waren. Dort hatten sich die Produzentenpreise im April zum zweiten Mal in Folge nicht mehr nach oben entwickelt, was Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung weckte. In Asien kam dies heute insbesondere den Aktien der Rohstoff- und Exportunternehmen zugute.

In Japan stützte zudem auch die Tatsache, dass sich der Yen erneut verbilligt hatte. Dies verschaffte dem Nikkei 225 ein Plus von 0,71 Prozent auf 17.677 Punkte; der breitere Topix gewann 0,46 Prozent auf 1730 Zähler hinzu. Gefragt waren insbesondere die Automobilwerte. Hier zogen Toyota Motor um 2,38 Prozent und Nissan Motor um 4,45 Prozent an. Nissan profitierten zudem von einer Kaufempfehlung der Investmentbank Nomura. Dagegen knickten Isuzu um 6,7 Prozent ein, nachdem der Lastwagenhersteller einen Gewinnrückgang um 13,4 Prozent prognostiziert hatte. Die Aktie des Telekom-Konzerns NTT rutschte nach den Zahlen vom Freitag um 6,6 Prozent ab.

Taiwans Aktienmarkt konnte von den Entwicklungen in den USA und China hingegen nicht profitieren. Dort gab der TAIEX vielmehr 0,01 Prozent auf 8030 Zähler ab, nachdem Premierminister Su Tseng-Chang am Wochenende überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte. Präsident Chen hat bereits Chang Chun-Hsiung, den bisherigen Chef-Unterhändler mit China, zu dessen Nachfolger ernannt. Unter den Einzelwerten verbilligten Acer um 0,47 Prozent und Taiwan Semiconductor um 0,44 Prozent. Dagegen konnten sich die Titel des Flachbildschirm-Spezialisten Chi Mai wegen der Hoffnung auf eine fortgesetzte Branchenerholung um 0,39 Prozent verbessern.

In Korea schob sich der Kospi zunächst auf ein neues Rekordhoch von 1620 Punkten nach oben, ging schlussendlich aber lediglich mit einem Aufschlag von 0,14 Prozent bei 1605 Stellen aus dem Handel. Dabei setzten Hyundai Motor ihre jüngste Erholung fort und zogen um 3,0 Prozent an; Kia Motors kletterten um 3,5 Prozent nach oben. Im Elektroniksektor stiegen Samsung um 0,1 Prozent, während sich LG Electronics um 1,3 Prozent und Hynix Semiconductor um 0,8 Prozent verbilligten. Die Aktie von SK Telecom kam um 1,4 Prozent voran, Posco legten 0,1 Prozent zu.

In Hong Kong zog der Hang Seng Index 2,5 Prozent auf ein neues Schlussrekordhoch von 20.979 Punkten an. Insbesondere auf die Titel ursprünglich chinesischer Unternehmen setzte ein regelrechter Run ein, was etwa den Hang Seng China Enterprises Index um satte 5,36 Prozent nach oben brachte. China Mobile stiegen um 3,95 Prozent, Bank of China legten 3,63 Prozent und Ping An Insurance um 7,31 Prozent zu. Unter den Schwergewichten im Rohstoffsektor schossen Sinopec um 10,1 Prozent, Chalco um 11,29 Prozent und Angang Steel um 6,49 Prozent nach oben; die Aktie von PetroChina gewann 4,53 Prozent hinzu.

Der chinesische Shanghai Composite Index gewann 0,61 Prozent auf 4046 Zähler hinzu. In Australien stieg der S&P/ASX 200 Index um 0,76 Prozent auf 6345 Stellen.

Quelle: ntv.de

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