US-Börsen ziehen runter Asiens Märkte im Minus
25.07.2007, 12:27 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Börsen konnten sich am Mittwoch den herben Abschlägen an der Wall Street erneut nicht mehr widersetzen. In den Vereinigten Staaten hatten am Abend zuvor einige Quartalsberichte enttäuscht; zudem geht man dort weiter davon aus, dass die Immobilienmarktkrise das US-Wachstum schwächen könnte. Vor allem Export- und Technologieaktien befanden sich angesichts dessen heute auf dem Rückzug. Daneben hatten sich die Rohstoff-Notierungen teilweise deutlich verbilligt, was die Werte der entsprechenden Förder- und Minenkonzerne in Mitleidenschaft zog.
Vor allem der japanische Markt stand unter anhaltendem Druck. Der Nikkei 225 verlor 0,8 Prozent auf 17.858 Punkte, der breitere Topix ging um 0,7 Prozent nach unten auf 1754 Zähler. Insbesondere Ölaktien wurden gemieden, nachdem die Rohöl-Notierungen zuvor ihre Korrekturphase fortgesetzt hatten. So verbilligten sich Nippon Oil um 3,9 Prozent, Cosmo Oil gingen um 2,8 Prozent und Inpex Holdings um 3,2 Prozent nach unten. Die Aktie des angeschlagenen Konsumelektronik-Anbieters JVC rutschte trotz des gestern vorgestellten Rettungsplans um 10,2 Prozent ab. Die Titel des Audio-System-Produzenten Kenwood, der künftig näher an JVC heranrücken will, verloren 1,1 Prozent. Dagegen konnten sich Nintendo nach erfreulichen Zahlen um 3,5 Prozent verbessern. Daihatsu Motor stiegen im Anschluss an das Zahlenwerk um 2,4 Prozent.
Der koreanische Kospi zog dagegen weiter nach oben und konnte sich damit der allgemeinen Abwärtstendenz entziehen. Zum einen hatten Moodys ihr Rating für koreanische Schuldverschreibungen von „A3 auf „A2 angehoben und dies mit den solideren Staatsfinanzen, der vorteilhaften Wirtschaftsentwicklung und der Eindämmung außenpolitischer Risiken begründet. Zum anderen wurde heute gemeldet, dass Koreas Wirtschaft im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um weitere 1,7 Prozent, und damit stärker als erwartet gewachsen ist. Der Kospi legte angesichts dessen 0,6 Prozent auf 2004 Stellen zu und behauptete sich damit gleichzeitig erfolgreich oberhalb der 2000-Punkte-Linie. Zukäufe fanden beispielsweise im Schiffsbausektor statt, wo sich Hyundai Heavy Industries um 3,0 Prozent verteuerten. Im Auto-Segment stiegen Hyundai Motor um 0,5 Prozent und Kia Motor um 0,6 Prozent. Korean Air gewannen angesichts fallender Treibstoffpreise 2,09 Prozent hinzu. Dagegen wurden die Aktien des Hightech-Sektors weiter gemieden. Hier verbilligten sich Samsung Electronics um 0,92 Prozent und Hynix Semiconductor um 1,8 Prozent.
In Taiwan blieb man angesichts der Abschläge in den USA vor allem im Technologiesektor vorsichtig. Die Verluste blieben allerdings begrenzt, so dass der TAIEX schlussendlich lediglich 0,04 Prozent auf 9740 Zähler verlor. Im Halbleiter-Sektor mussten Taiwan Semiconductor 2,38 Prozent und United Microelectronics 1,25 Prozent abgeben. Daneben verbilligten sich AU Optronics um 2,94 Prozent und Hon Hai Precision um 2,38 Prozent. Im Bankensektor verloren Cathay Financial 1,92 Prozent. Dagegen blieb man für jene Segmente, die von der weltwirtschaftlichen Entwicklung eher weniger tangiert werden, optimistisch. So schoben sich etwa Asia Cement um 4,33 Prozent nach oben; Nan Ya Plastics gewannen 0,66 Prozent hinzu.
In Hongkong gab der Hang Seng Index 0,47 Prozent auf 23.362 Punkte ab. Vor allem im Chinabanken-Sektor wurden Gewinne mitgenommen, was etwa ICBC um 1,8 Prozent und China Construction Bank um 1,51 Prozent nach unten brachte. Auch die Immobilienwerte tendierten schwächer. Hier verloren Cheung Kong 0,26 Prozent und Sun Hung Kai Properties 0,57 Prozent. Dagegen profitierte der Versicherungssektor von der Meldung, dass Chinas Versicherungskonzerne künftig bis zu 15 Prozent ihrer Vermögenswerte im Ausland investieren dürfen. China Life stiegen angesichts dessen um 0,92 Prozent und Ping An Insurance um 0,15 Prozent. Die Aktie von Air China schoss um 17,64 Prozent nach oben. Die Fluglinie geht davon aus, ihren Gewinn im ersten Halbjahr um rund 2000 Prozent gesteigert zu haben. Angesichts dessen zogen auch China Southern Airlines um 10,76 Prozent und Cathay Pacific um 1,93 Prozent an.
In China gewann der Shanghai Composite Index 2,7 Prozent auf 4323 Punkte hinzu. Der A-Share Index stieg um 2,69 Prozent auf 4535 Stellen.
Quelle: ntv.de