Marktberichte

Dax-Vorschau Banken, Bücher, EZB

Die auf vollen Touren laufende Bilanzsaison wird die Anleger auch in der neuen Woche in Atem halten. Zudem dürften nach Meinung von Analysten unverändert schlechte Konjunkturaussichten und die Sorge um eine weitere Ausbreitung der Grippe für Nervosität bei den Investoren sorgen. "Wie erwarten große Schwankungen an den Aktienmärkten", sagt Analyst Tobias Basse von der NordLB.

Die Zuversicht der Anleger, die unter anderem von leicht optimistischen Aussagen der US-Notenbank Fed genährt wurden, sei größtenteils schon am Markt eingepreist. Auch die Analysten der Landesbank Berlin (LBB) rechnen mit einer volatilen und eher fallenden Kursen.

Der Dax hat zwar seit seinen Jahrestiefstständen Anfang März mehr als 34 Prozent und im Vergleich zum Schlussstand in der vorigen Woche rund drei Prozent zugelegt. Eine Basis für nachhaltige Kurssteigerungen ist aber nach Ansicht der LBB-Experten nicht zu erkennen.

Seit Mitte März hätten sich die Marktteilnehmer auf gute Nachrichten geradezu "gestürzt und die durchaus vorhandenen negativen Nachrichten weitgehend ignoriert. Dies birgt unseres Erachtens die Gefahr vor erneuten Kursrückschlägen", schrieben die Analysten. Die laufende Berichtssaison dürfte ihrer Ansicht nach von Enttäuschungen und fehlenden Ausblicken geprägt sein.

Stress-Tests im Vordergrund

Im Scheinwerferlicht steht weiter die krisengeschüttelte Finanzbranche. Mit Spannung erwarten Börsianer die Ergebnisse des sogenannten Stress-Tests für 19 US-Großbanken. Die US-Behörden hatten geprüft, ob die Institute auf einem ausreichend stabilen finanziellen Fundament stehen. Kreisen zufolge sollen die Ergebnisse, die zunächst für Montag erwartet worden waren, nun erst am Donnerstag vorgelegt werden.

Darüber hinaus werden am Dienstag aus der Finanzbranche Quartalszahlen von UBS, Hypo Real Estate (HRE) und der Postbank erwartet, die Commerzbank folgt am Freitag.

Daneben gewähren zahlreiche andere deutsche Unternehmen aus der ersten Börsenliga Einblick in ihre Bücher, darunter BMW, Münchener Rück und Deutsche Telekom.

Zudem legen etliche Unternehmen aus MDax und SDax Quartalszahlen vor, wie unter anderem Heidelberger Druck, Bilfinger Berger und HeidelbergCement.

EZB am Donnerstag

Zudem richten sich die Augen der Börsianer auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. In einer Befragung gehen Analysten davon aus, dass die Währungshüter ihren Leitzins zum vorerst letzten Mal um 25 Basispunkte auf ein Prozent kappen.

Für den Tag danach stehen die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für April auf dem Terminplan. Im Vormonat war die Zahl der Beschäftigten in den USA um 663.000 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote hatte im März mit 8,5 Prozent das höchste Niveau seit 1983 erreicht.

"Es wird sehr unerfreulich, das preist der Markt aber schon ein. Frühestens im Mai rechnen wir mit etwas weniger negativen Daten", sagte Basse. Von der Konjunkturseite dürfte wohl auch der ISM-Index am Dienstag von Interesse sein.

Von Montag bis Mittwoch bleiben die Märkte in Tokio wegen zweier Feiertage geschlossen. In London wird am Montag nicht gehandelt.

Quelle: ntv.de, Peggy Kropmanns, Reuters

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