Marktberichte

Devisen-Vorschau Beim Euro sind 1,40 Dollar drin

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(Foto: REUTERS)

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Mit einem weiter steigenden Euro rechnen Marktteilnehmer mit Blick auf die kommende Woche. "Die Marke von 1,40 Euro/US-Dollar ist kommende Woche drin", so ein Händler. Einerseits entspannt sich die Krise in der Eurozone. Und andererseits gibt es wenig, was die anderen großen Währungen wie Dollar, Yen oder Pfund Sterling kurzfristig stützen könnte.

In den meisten Ländern der Eurozone zieht der Index für das Wirtschaftsvertrauen der Europäischen Union an, so in Frankreich, aber auch in Spanien und Italien. Besonders das Industrie-Klima ist laut Beobachtern weiter stark. Die Erwartungen an die Beschäftigung steigen, das wiederum könnte in der Zukunft die Konsumenten-Stimmung weiter stützen. Allerdings nehmen auch die Inflationserwartungen zu, das spricht für weiter steigende Zinsen in den stabilitätsorientierten Kernländern der Eurozone.

Bemerkenswert ist der Zinsanstieg am kurzen Ende, Tagesgeld hat sich zuletzt an der Marke von 1 Prozent festgesetzt. Händler sprechen von einer Normalisierung der Lage, da sich Tagesgeld nun am Leitzins der Europäischen Zentralbank für die Refinanzierung der Banken orientiert.

Japans Verschuldung gerät in den Fokus

Die Schuldenkrise dagegen verlagert sich nun aus der Eurozone heraus in andere Teile der Welt. Das haben in dieser Woche die Rating-Agenturen unterstrichen. Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Japans heruntergestuft, die Quote der Schulden gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt schon seit einiger Zeit bei 200 Prozent und könnte noch weiter zunehmen. Das spricht für einen fallenden Yen. Und Moody´s hat erneut die Schuldensituation in den USA in den Vordergrund gerückt und vor einem Verlust des Triple-A-Rating gewarnt, also vor einem Verlust der Bestnote.

In der kommenden Woche steht vor allem der US-Arbeitsmarktbericht für den Januar im Blick, er wird am Freitag veröffentlicht. Ohne durchgreifende Besserung am Arbeitsmarkt ist aber eine Abkehr von der Politik der Dollar-Schwemme nicht zu rechnen.

Die Zahl der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft könnte um etwa 130.000 zugenommen haben. Das wäre viel zu wenig, um die Lage zu entspannen. Die Arbeitslosenquote könnte sogar auf 9,5 Prozent zugenommen haben von 9,4 Prozent. Am Dienstag wird beim ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA mit einem Anstieg auf 57,5 gerechnet von 57, beim viel wichtigeren ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe am Donnerstag wird aber lediglich mit einem Anstieg auf 57,1 von ebenfalls 57 gerechnet.

Euro / Yen
Euro / Yen 172,36

Die Fundamentaldaten sprechen also für eine anhaltende Stärke des Euro gegen den Yen und auch gegen den Dollar. Aus charttechnischer Sicht würde ein nachhaltiges Überwinden der Marke von 1,38 US-Dollar einen Vorstoß in die Widerstandszone zwischen 1,40 US-Dollar und knapp 1,43 US-Dollar ermöglichen, diese wird von verschiedenen Hochpunkten aus dem Handel im Oktober und November des vergangenen Jahres geprägt. Gegen die japanische Währung könnte der Euro Richtung 115 Euro/Yen steigen. Auch gegen das Pfund Sterling hat der Euro im Umfeld der jüngsten sehr schwachen Zahlen zum britischen Bruttoinlandsprodukt einen neuen Aufwärtstrend etabliert.

Quelle: ntv.de, DJ

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