Marktberichte

Gezähmte Bullen Bernanke stoppt die Rallye

Von Lars Halter, New York

Die chinesischen Börsen fallen weiter - doch dass es am Dienstag auch an der Wall Street in den Keller ging, lag ausschließlich an Meldungen zur eigenen Konjunktur. Wie dem auch sei, die Blue Chips stürzten zeitweise um 100 Punkte ab und schlossen mit einem Minus von 80 Zählern oder 0,6 Prozent bei 13.595 Punkten.

Der marktbreite S&P-500-Index verlor 8 Zähler oder 0,53 Prozent auf 1.530 Zähler, und die Hightech-orientierte Nasdaq schlos mit einem Minus von 7 Zählern 0,27 Prozent auf 2.611 Punkte.

Es war Ben Bernanke, der die Bullen am Dienstag in ihre Schranken wies. Der Chef der amerikanischen Notenbank äußerte sich ausgesprochen optimistisch über das Wirtschaftswachstum, wies zudem noch einmal auf die anhaltende Inflationsgefahr hin und machte damit die Hoffnungen vieler Anleger auf eine Zinssenkung endgültig zunichte.

Zudem fiel auch noch der ISM-Index über die Aktivitäten im Dienstleistungsgewerbe besser aus als erwartet. Analysten hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass der Index einen leichten Rückgang zeigen würde, doch kletterte der Zeiger von 56 auf 59,7 Prozent und signalisiert recht deutliches Wachstum.

Etwas abwärts ging es für den Ölpreis, der auf 65,61 Dollar pro Fass schloss. Der Aktie von ExxonMobil machte das nicht allzu sehr zu schaffen, sie gehörte mit einem Plus von 0,2 Prozent immerhin zu den drei Dow-Gewinnern.

Weiter im Plus schlossen Procter & Gamble und Caterpillar, allerdings mit jeweils nur schwachen Ausschlägen.

Größter Verlierer im Dow war Home Depot mit einem Abschlag von 2,4 Prozent. Die Aktie leidet weiterhin unter den schwachen Zahlen aus dem Baugewerbe, die am Dienstag sogar zu einer Gewinnwarnung im Einzelhandelssektor geführt hatten. Das Einrichtungshaus Bed Bath & Beyond warnt zum ersten Mal seit es die Aktie gibt, und Goldman Sachs stuft das Papier umgehend auf "Neutral" ab. Die Aktie verlor 5,4 Prozent.

Zurück im Dow gehörten Du Pont und Walt Disney zu den großen Verlierern. Beide Unternehmen hatten am Mittag Analystenpräsentationen gegeben.

Zu den größten Verlierern im frühen Handel gehört Openwave Systems mit einem Minus von 16 Prozent. Der Software-Spezialist hat ein 335 Millionen Dollar schweres Übernahmeangebot ausgeschlagen, das die Aktie am Vortag nach oben geschoben hatte.

Der Netzwerker Avaya hingegen hat sich nun endgültig für eine Übernahme durch TPG Capital und Silver Lake Partners entschieden. Die Aktie klettert schon seit zwei Tagen vor entsprechenden Spekulationen und holte am Dienstag erneut 2 Prozent.

Quelle: ntv.de

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