Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Bernankes Woche

Die kommende Handelswoche an der Wall Street steht ganz im Zeichen von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Er wird am Mittwoch vor einem Komitee des Repräsentantenhauses erscheinen und am Donnerstag vor einem Senatsausschuss.

Alle schauen auf Ben Bernanke.

Alle schauen auf Ben Bernanke.

(Foto: dpa)

US-Notenbankchef Ben Bernanke und den großen Einzelhändlern dürfte in der kommenden Woche die volle Aufmerksamkeit der Anleger an der Wall Street zuteil werden. Nach der überraschenden Anhebung des Diskontsatzes durch die Fed fiebern die Börsianer mit Spannung den Reden Bernankes vor dem Kongress entgegen.

"Wir suchen nach mehr Klarheit, auf welchem Pfad sich die Fed befindet", sagte John Praveen von Prudential International Investments Advisers LLC. Ausschau werde vor allem nach Hinweisen auf den weiteren Verlauf der Exit-Strategie der Notenbank gehalten.

Die Fed hatte nach ihrer Entscheidung erklärt, die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum nicht antasten zu wollen. Nach anfänglicher Besorgnis hatten die Anleger die Anhebung des Diskontsatzes von 0,5 auf 0,75 Prozent als Zeichen für die Stärke des Finanzsystems gedeutet. Zweifel blieben dennoch: "Gibt die Entscheidung das Vertrauen in die Stabilität der Märkte und die wirtschaftliche Erholung wieder, oder macht sich die Fed Sorgen um die Inflation und hebt deshalb die Zinsen an?" fasste Praveen die Unsicherheit der Börsianer zusammen. Bernanke wird am Mittwoch vor einem Komitee des Repräsentantenhauses erscheinen und am Donnerstag vor einem Senatsausschuss.

Daneben stehen Quartalszahlen von Einzelhändlern wie Home Depot, Target Corp und Macy's an. Da der heimische Konsum rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmacht, wird die Kauflaune der Amerikaner derzeit besonders aufmerksam verfolgt. Mehr Aufschluss darüber dürften auch die Daten zum Verbrauchervertrauen im Februar liefern, die kommende Woche anstehen. Dazu kommen Zahlen zum Verkauf neuer Häuser im Januar.

Trotz der anhaltenden Sorgen um die Finanzprobleme einiger Euro-Zonen-Länder wie Griechenland könnte der Optimismus an der Wall Street aber in der kommenden Woche anhalten. Die gute Stimmung wird auch durch den bisherigen Verlauf der Berichtssaison gefördert. So haben von den 422 im S&P-500-Index gelisteten Unternehmen, die bisher Zahlen vorgelegt haben, 72 Prozent die Erwartungen der Analysten übertroffen, während nur 18 Prozent unter den Prognosen der Experten lagen. Zehn Prozent der Firmen legten Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen vor.

Quelle: ntv.de, rts

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