Die Ölpreise bewegen sich weiter auf Rekordniveau. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete am Freitag 80,54 US-Dollar und damit so viel wie nie zuvor. Auch die US-Sorte WTI lag mit 83 US-Dollar pro Barrel weiter in Reichweite ihres Rekordhochs bei 83,90 US-Dollar aus der vergangenen Woche.

"Derzeit schauen viele Spekulanten und Investoren in die Energiemärkte rein. Viel neues Geld strömt in Energie-Fonds", sagte Rohstoffexperte Kentaro Obata von Astmax in Tokio. Nach Einschätzung von Händlern sichern sich Anleger mit Öl gegen den schwachen US-Dollar ab. Zudem erreichte der Tropensturm "Lorenzo" die Golfküste von Mexiko, an der wichtige Öl-Produktionsanlagen stehen.

Frank Schallenberger von der LBBW erwartet eine Korrektur am Ölmarkt. "Beinahe jedes Tiefdruckgebiet im Atlantik wird als potenzieller Hurrikan betrachtet und lässt die Preise klettern", stellte der Rohstoffexperte fest. Die ausklingende Hurrikan-Saison sowie die Aussicht auf einen milden Winter dürften die Ölpreise in den nächsten Wochen auf 70 bis 75 US-Dollar drücken, prognostizierte er.

Gold klettert unaufhaltsam

Gefragt waren zum Wochenschluss auch Edelmetalle. Der Preis für Gold kletterte auf 742,40 US-Dollar je Feinunze und war damit so teuer wie seit 28 Jahren nicht mehr. Händlern zufolge suchten Investoren wegen des schwachen US-Dollar nach sicheren Anlagen.

Bei den Industriemetallen zog der Preis für Kupfer mit 8165 US-Dollar je Tonne auf den höchsten Stand seit zehn Wochen an. Der Preis für Blei, der am Donnerstag die Aussicht auf Lieferengpässe auf ein Rekordhoch bei 3520 US-Dollar je Tonne getrieben hatte, gab dagegen auf 3390 US-Dollar nach. "Wir halten die Hausse am Bleimarkt im aktuellen Ausmaß trotz der historisch geringen Lagerbestände für wenig nachvollziehbar und rechnen mittelfristig mit einem starken Rückgang der Preise", kommentierten die Analysten der Commerzbank.