Dollar runter Brent billiger, WTI teurer
28.03.2013, 16:58 Uhr
Zypern-Tag am Rohölmarkt: Erst wenn es zur Panik kommen sollte, dürften die Ölpreise leiden.
(Foto: AP)
Vom geglückten Banken-Neustart auf Zypern profitiert der Euro, der Dollar lässt im Gegenzug Federn. Das macht das Öl außerhalb des Dollarraums günstiger.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) hat kurz vor dem verlängerten Osterwochenende leicht um 9 Cent auf 96,67 US-Dollar zugelegt. Dagegen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Mai-Lieferung 109,33 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Mittwoch.
Händler erklärten die leichte Kauflaune am Ölmarkt mit einem Rückgang des Dollarkurses im Vormittagshandel. Mit der Öffnung der Banken in Zypern ohne nennenswerte Zwischenfälle konnte der Kurs des Euro zulegen und die US-Währung geriet im Gegenzug etwas unter Verkaufsdruck. Rohöl wird in Dollar gehandelt. Ein sinkender Dollarkurs macht Öl außerdem außerhalb des Dollarraums günstiger und sorgt so für eine stärkere Nachfrage.
Zuletzt legte der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ebenfalls zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 106,79 US-Dollar. Das waren 93 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.
Rohstoffe bauen ab
Rückblickend betrachtet haben die Anleger im ersten Quartal allerdings überwiegend einen Bogen um Rohstoffe gemacht. Öl, Kupfer oder sogar Gold haben sich in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahresschluss verbilligt.
Vor allem die schleppende Konjunkturentwicklung in China hat die Anleger zur Vorsicht gemahnt. Aber auch die Schuldenkrise in der Euro-Zone, die durch den unklaren Wahlausgang in Italien und das Gerangel um die Rettung Zyperns vor dem Staatsbankrott wieder ins Rampenlicht gerückt ist, vermieste den Anlegern die Lust auf Risiko. Denn Rohstoffe gelten generell als riskanter als andere Anlageklassen.
Selbst Gold - sonst gerne als sicherer Anlagehafen gesucht - stand auf den Verkaufslisten der Investoren, insbesondere der ETF-Anleger. Am Donnerstag kostete die Feinunze mit etwa 1597 Dollar 4,5 Prozent weniger als Ende Dezember. Etwas weniger - gut vier Prozent - hat der Kupferpreis eingebüßt, der am Donnerstag bei etwas mehr als 7600 Dollar je Tonne notierte.
Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent lag mit 109,20 Dollar im Quartalsvergleich 1,7 Prozent niedriger.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa/DJ