Halbleiter unter Druck Buffett stützt US-Börsen
03.11.2009, 22:40 UhrSchlechte Nachrichten aus der Technologiebranche haben die New Yorker Börse am Dienstag belastet. Grund war die Herabstufung der Halbleiterbranche durch Morgan Stanley. Investorenlegende Warren Buffett sorgte hingegen für ein Kursfeuerwerk bei Eisenbahnaktien.

Mancher Börsianer traute seinen Augen nicht, als er von dem 44-Milliarden-Coup Buffetts las.
(Foto: REUTERS)
Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent schwächer bei 9771 Zählern. Dagegen legte der breiter gefasste S&P-500-Index 0,2 Prozent auf 1045 Punkte zu. Die US-Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,4 Prozent auf 2057 Punkte.
Ein wahrer Lichtblick war die geplante Mega-Übernahme von Burlington Northern durch Warren Buffetts Berkshire Hathaway. Der Starinvestor will die Eisenbahngesellschaft für 44 Mrd. Dollar übernehmen. Deren Aktie legte um über 28 Prozent auf 97 Dollar zu, für Berkshire Hathaway ging es um 1,4 Prozent nach oben. Der Kauf beflügelte auch die Aktien der Konkurrenten. Union Pacific verteuerten sich um 7,9 Prozent, CSX um 7,3 Prozent.
Die Abstufung des Halbleitersektors durch die Analysten von Morgan Stanley von "Attraktiv" auf "Vorsicht" drückte Titel der Branche nach unten. Für die Aktie von Applied Materials, dem weltgrößten Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Halbleiterindustrie, ging es an der Nasdaq um 3,3 Prozent nach unten. Der Speicherchiphersteller Sandisk rutscht um 2,6 Prozent abwärts. Für den Prozessorenhersteller Intel ging es an der Verliererspitze im Dow Jones um 2,7 Prozent nach unten. Das Geschäft mit Mikrochips sei sehr schwankungsanfällig und hänge am Wirtschaftswachstum, sagte Burt White vonL LPL Financial in Washington. "Wenn sie nicht schnell genug vom Markt aufgesaugt werden, haben die Leute den Eindruck, die wirtschaftliche Gesundung fällt schwächer als erwartet aus.
Trotz negativer Signale aus dem Finanzsektor konnten sich Bankenaktien von ihren frühen Verlusten erholen. Die Bank of America ging mit einem Plus von 1,2 Prozent aus dem Handel, JP Morgan legte um 0,3 Prozent zu. Für die Citigroup ging es um 1,3 Prozent nach oben. Die Schweizer UBS hatte im dritten Quartal die Quittung für die Finanzkrise und den Streit mit den USA über das Bankgeheimnis bekommen. Zwar konnte das Kreditinstitut im dritten Quartal den Konzernverlust auf 375 Mio. Euro mehr als halbieren und die Eigenkapitalausstattung weiter verbessern. Doch viele Kunden zogen Geld von ihren Schweizer Konten ab, so dass es der UBS nicht gelang, den Abfluss von Kundengeldern im Vermögensverwaltungsgeschäft nennenswert abzubremsen.
Die Aktien des Kreditkartenanbieters Mastercard sanken nach Vorlage von Quartalszahlen um 1,5 Prozent. Nicht viel anders als Branchenprimus Visa glänzte er mit schwarzen Zahlen.
Blick auf die Konjunkturseite
Die Auftragslage der US-Industrie hat sich im September überraschend stark verbessert. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent gestiegen nach einem Minus von 0,8 Prozent im August, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Damit legten die Aufträge in fünf von sechs Monaten zu. Analysten hatten für September mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet. Ohne den Verkehrsbereich betrachtet, kletterten die Industrieorders um 0,8 Prozent. Ohne den Rüstungssektor gab es immerhin noch ein Plus von 0,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ