Deutlicher Rücksetzer China hält Märkte im Schwitzkasten
24.01.2014, 08:15 Uhr
Was soll das alles bedeuten? China und die USA enttäuschen.
(Foto: REUTERS)
Die überraschend schlechten Wirtschaftsdaten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wirken auch über den Tag hinaus. Die Anleger in Asien machen mehrheitlich Kasse. Verstärkt wird der Blues durch den US-Arbeitsmarkt.
An den Finanzmärkten in Ostasien herrscht weiter schlechte Stimmung. An den Börsen geht es zum Wochenausklang fast durchweg abwärts. Nur der Handel in Shanghai tanzt wie so oft aus der Reihe. Bei den Anlegern wächst nach den jüngsten enttäuschenden Konjunkturdaten aus China und den USA die Sorge, ob die Industriestaaten dauerhaft ihre Wirtschaft ankurbeln können und dass China weiter an Wachstumstempo einbüßt. Von risikoreichen Aktien lassen die Anleger daher erstmal die Finger und schließen sich den schwachen Vorgaben aus den USA an.
Gesucht sind Anlagen, die in Krisenzeiten als sicherer Hafen gelten wie der japanische Yen und das Gold. Der Yen legt deutlich zu und der US-Dollar geht nur noch mit 103,30 Yen um. Der festere Yen bedeutet zusätzlichen Gegenwind für die Börse in Tokio, wo insbesondere exportsensitive Aktien nachgeben.
Die rote Laterne sichert sich zum Wochenausklang klar Japan. Der Nikkei-225 gibt um 2,5 Prozent nach auf 15.308 Zähler. Hitachi verbilligen sich um 2,8 Prozent, und Panasonic rutschen um 2,6 Prozent ab. Der breiter gefasste Topix verlor 1,8 Prozent.
Der MSCI-Index für die Aktienmärkte außerhalb Japans verlor 0,8 Prozent und sank damit auf den tiefsten Stand seit viereinhalb Monaten.
Die Abschläge an der Börse in Hongkong sind mit 0,6 Prozent dagegen moderat. In Shanghai steigt der Index sogar um 0,8 Prozent. Hier ist von Nachholbedarf die Rede, denn der Shanghai-Composite hinkt seit Jahresbeginn den anderen Börsen der Region hinterher, immer wieder belastet von durchwachsenen oder gar schwach ausfallenden Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte.
In Hongkong feiern die Anleger den Coup von Lenovo. Die Chinesen hatten am Vortag angekündigt, Teile des IBM-Servergeschäfts für 2,3 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Dies ist der bisher größte Zukauf im Technologiebereich in China. Der Aktienkurs von Lenovo haussiert um 6,4 Prozent.
An der Börse in Sydney verabschiedete sich der S&P/ASX 200 mit einem Abschlag von 0,2 Prozent aus dem Handelstag. Der Austral-Dollar, der zur Wochenmitte noch einen kräftigen Satz nach oben gemacht hatte angesichts nachlassender Zinssenkungsfantasien, rutscht auf ein neues Dreieinhalb-Jahrestief ab und kostet nur noch gut 0,87 US-Dollar. Grund des Schwächeanfalls sind Aussagen von Heather Ridout, externes Boardmitglied der australischen Notenbank. Ihrer Ansicht nach muss die heimische Währung noch weiter an Wert verlieren, um die inländische Minenindustrie von einem Abschwung zu bewahren. Australien ist mit seiner rohstofflastigen Industrie besonders abhängig von der konjunkturellen Entwicklung im wichtigen Abnehmerland China.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ