Tokio feiert die "Volljährigkeit" China hui, Südkorea pfui
09.01.2012, 13:10 Uhr
Traditionell im Kimono: "Tag der Volljährigkeit" in Japan.
(Foto: AP)
Im asiatischen Aktienhandel endet der erste Tag der neuen Woche durchwachsen: Während in Südkorea negative Vorzeichen dominieren, zeigen die chinesischen Börsen in Shanghai und Hongkong, wie es eigentlich gehen sollte. Allerdings hat dort auch die Politik die Finger mit im Spiel.
Die europäische Schuldenkrise hat den Aktienmarkt in Seoul zu Wochenbeginn belastet. Allerdings hätten Marktteilnehmer die Kursverluste vereinzelt zum Kauf genutzt, beschrieben Beobachter die Lage an der Börse in Südkorea. Dies habe das Minus verringert. Der Leitindex des südkoreanischen Börse, der Kospi, schloss um 0,9 Prozent niedriger bei 1826 Zählern.
Im ersten Quartal dieses Jahres dürften die Anleger eher vorsichtig agieren, prognostizierte ein Analyst. Er verwies darauf, dass im Auftaktquartal sehr viele europäische Staatsanleihen fällig werden.
Gekauft wurden in Seoul vor allem die als defensiv geltenden Versorger: Korea Electric Power (Kepco) gewannen 1,3 Prozent auf 27.400 Koreanische Won. Korea Gas stiegen um 1,3 Prozent auf 45.500 Won.
Stahlwerte wurden hingegen abgegeben: Posco gaben um 1,8 Prozent auf 378.500 Won nach. Hyundai Steel fielen um 1,8 Prozent auf 94.900 Won zurück.
Technologiewerte zeigten sich uneinheitlich: Samsung Electronics verloren 2,2 Prozent auf 1.016.000 Won und Hynix Semiconductor 2,3 Prozent auf 23.850 Won. LG Electronics stiegen um 2,2 Prozent auf 74.000 Won.
In Japan blieben die Börsen am Montag wegen des Feiertages "Tag der Volljährigkeit" geschlossen.
China prescht vor
Die chinesischen Aktien schlossen dagegen sehr fest. Der Shanghai-Composite-Index stieg um 2,9 Prozent auf 2226 Punkte, nachdem der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao am Wochenende die Unterstützung der Regierung für den Aktienmarkt signalisiert hatte. Gelegenheitskäufe nach den jüngsten Kursverlusten hätten ebenfalls eine Rolle gespielt, sagten Analysten. In Hongkong gewann der HSI 1,5 Prozent auf 18.866 Punkte.
Wen Jiabao hatte gesagt, die weltweit schwierige Lage erfordere dringend, dass die Probleme des chinesischen Finanzsystems angegangen würden. Die Rechte von Investoren sollten besser geschützt werden, sagte der Ministerpräsident, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen. Gleichwohl trieben seine Aussagen vor allem die Finanzwerte in die Höhe. Stützend wirkten ferner Daten zur Geldmenge M2 und zur Kreditvergabe der Banken.
China Minsheng Banking gewannen 2,5 Prozent, Ping An Insurance 2,6 Prozent. In Erwartung einer steigenden Nachfrage wurden auch die Aktien von Kohlebergwerksbetreibern gekauft. China Coal Energy verteuerten sich um 7,0 Prozent und China Shenhua Energy um 7,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ