Öl, Kupfer, Gold China lässt Rohstoffpreise sinken
22.03.2012, 12:23 Uhr
Chinas Wachstum schwächelt, so die Vermutung nach den jüngsten Konjunkturdaten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Chinas Wirtschaft treibt die Weltkonjunktur an. Aber auch im Reich der Mitte gibt es ökonomischen Ungemach - und der sorgt auch außerhalb für Wirbel. Hustet Pekings Wirtschaft, melden sich die Rohstoffmärkte mit Grippe krank.
Das Auf und Ab an den Rohstoffmärkten setzt sich fort. Nach höheren Preisen am Mittwoch sorgt die Furcht vor einer rückläufigen Nachfrage am Donnerstag für fallende Notierungen - sowohl bei Öl als auch Edel- und Industriemetallen. Ein Barrel der US-Ölsorte WTI kostete mit 105,95 Dollar 1,2 Prozent weniger als am Mittwoch. Brent verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 123,22 Dollar. Der Preis für eine Tonne Kupfer gab um 1,8 Prozent auf 8306 Dollar nach.
Auslöser für die Verkäufe war der erneute Rückgang des chinesischen Einkaufsmanager-Index, der eine schrumpfende Konjunktur signalisierte. Das sei überraschend angesichts der zuletzt gelockerten Geldpolitik und der Stabilisierung der Weltkonjunktur, sagte Analystin Natalie Robertson von der ANZ Bank.
Volkswirt Thomas Lam vom Brokerhaus DMG & Partners warnte vor Schwarzmalerei. "Wir halten an unserer Prognose fest, dass nach einer Abkühlung der chinesischen Konjunktur in der ersten Jahreshälfte eine Stabilisierung und leichte Erholung folgen wird."
Von Dollar und Gold
Neben dieser konjunkturellen Verunsicherung drückte zudem ein anziehender Dollar-Kurs den Gold-Preis am Donnerstag gedrückt. Eine Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 1637,09 Dollar.
Investoren befürchteten, dass bei einer Abkühlung der chinesischen Konjunktur und dem dadurch nachlassenden Preisdruck der Bedarf von Münzen und Barren als Inflationsschutz zurückgehe, sagte ein Börsianer. Yuichi Ikemizu, Chef-Rohstoffhändler der Standard Bank in Japan, zufolge hielten sich viele Anleger aber bislang mit größeren Käufen oder Verkäufen zurück, weil sie auf klare Richtungsvorgaben hofften.
Quelle: ntv.de, bad/rts