Marktberichte

Asien-Handel durchwachsen China legt wieder zu

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte kamen am Freitag nur teilweise gut voran. Zuvor war bereits in den USA der Dow Jones Index leicht nach unten gegangen. Dort war gestern der ISM-Dienstleistungsindex besser als erwartet ausgefallen, was zwar der dortigen Wirtschaftsentwicklung ein gutes Zeugnis ausstellte, gleichzeitig aber die Umlaufrendite der Staatsanleihen weiter nach oben trieb. Die Nasdaq wiederum konnte gestern Zuwächse verbuchen. Dementsprechend zeigten sich auch in Asien die meisten Technologiewerte robust. Positiv wurde außerdem die Erholung in China vermerkt, wo nach den Abschlägen der vergangenen Tage heute eine ansehnliche Erholung stattfand.

Insbesondere der japanische Nikkei 225 konnte aber nicht mehr an die positive Entwicklung der vergangenen Tage anknüpfen. Er gab vielmehr 0,44 Prozent auf 18.140 Punkte ab; der breitere Topix verlor 0,47 Prozent auf 1779 Zähler. Abschläge fanden hier beispielsweise im Mobilfunksektor statt, wo sich Softbank nach Neukundendaten um 0,36 Prozent und NTT DoCoMo um 2,55 Prozent verbilligten. Die Titel des Versorgers Tokio Electric Power gingen um 2,0 Prozent nach unten. Im Technologiesegment konnten sich dagegen etwa Advantest um 1,31 Prozent und Sony um 1,24 Prozent verbessern. Seiko Epson zogen nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 5,7 Prozent an.

Der koreanische Kospi schob sich dagegen um weitere 0,72 Prozent nach oben auf 1861 Punkte und erzielte damit zum dritten Mal in Folge ein Rekord-Schlusshoch. Es war festzustellen, dass sich die Anleger vor allem im Halbleiter-Segment wieder massiv eindeckten. Dank einer Studie der Citigroup geht man nun davon aus, dass sich die Preise für DRAM-Speicherchips wieder erholen sollten. Dies brachte Samsung Electronics um stolze 6,09 Prozent nach oben, Hynix Semiconductor stiegen um 4,74 Prozent. Dagegen wurden jene Papiere, die zuletzt durch hohe Kursgewinne geglänzt hatten, teilweise abgeladen. So verloren etwa Hyundai Heavy 2,09 Prozent. Die Aktie von Korea Air gab angesichts deutlich höherer Ölpreise 2,86 Prozent ab.

Auch der technologielastige TAIEX in Taiwan stieg um weitere 0,43 Prozent auf 9188 Punkte und erreichte damit ein neues 7-Jahres-Hoch. Gefragt waren etwa die Papiere des Chip-Riesen United Microelectronics, die um 3,97 Prozent nach oben zogen. Dagegen verbilligten sich die Titel des größeren Konkurrenten Taiwan Semiconductor um 1,26 Prozent. Quanta Computer legten 3,58 Prozent zu, Advanced Semiconductor Engineering gewannen 0,65 Prozent hinzu. Daneben sahen sich die Anleger verstärkt auch in der zweiten Reihe um. Dies verschaffte etwa der Aktie des Leuchtdioden-Herstellers Epistar ein Plus von 6,83 Prozent.

Auch Hongkongs Hang Seng Index zog unbekümmert weiter an und schloss am Ende stolze 1,3 Prozent im Plus bei 22.531 Zählern. Hilfreich war dabei unter anderem die Erholung an den chinesischen Inlands-Börsen. Die Tagesfavoriten waren heute die Immobilienaktien, die in den vergangenen Wochen etwas stiefmütterlich behandelt worden waren. Cheung Kong kletterten um satte 7,1 Prozent nach oben, nachdem die Deutsche Bank ihren Anteil an dem Konzern von 2,25 auf 5,25 Prozent aufgestockt hatte; Sun Hung Kai Properties legten 3,1 Prozent zu. Die Cheung-Kong-Tochter Hutchison verteuerte sich nach einem positiven Kommentar von Merrill Lynch um 6,3 Prozent. Hohe Aufmerksamkeit genossen daneben die heutigen IPOs. Dabei sprangen die Aktien des Schuhproduzenten Stella um 19 Prozent nach oben; die Titel von Delta Networks, einer Tochter von Delta Electronics, gewannen an ihrem ersten Handelstag sogar 21 Prozent hinzu.

In China brachten Schnäppchenjäger den Shanghai Composite Index nach den herben Abschlägen der vergangenen Tage um 4,57 Prozent nach oben auf 3781 Stellen.

Quelle: ntv.de

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