US-Vorgaben interessieren nicht Chinas Börse rennt allen davon
23.05.2007, 12:43 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte konnten sich heute überwiegend gut behaupten, obwohl die Vorgaben aus den USA relativ mau ausgefallen waren. Vor allem an den chinesischen Inlandsbörsen setzte sich die Jubelstimmung der vergangenen Tage fort. Lediglich der Rohstoffsektor geriet in Teilen unter Druck, nachdem die Notierungen für Industriemetalle am Vortag korrigiert hatten.
In Tokio gewann der Nikkei 225 0,14 Prozent auf 17.705 Punkte hinzu; der breitere Topix stieg um 0,49 Prozent auf 1.740 Stellen. Vor allem bei den Bank-Titeln wurde wieder massiv zugegriffen, nachdem gestern auch die Mizuho Financial Group einen erfreulichen Ausblick abgegeben hatte. Mizuho zogen angesichts dessen um 5,48 Prozent an, Sumitomo Mitsui Banking stiegen um 5,36 Prozent und Mitsubishi UFJ Financial um 3,68 Prozent. Daneben brachte der schwächere Yen auch die Autowerte nach oben. Hier konnten sich Toyota Motor um 0,83 Prozent und Mazda Motor um 2,01 Prozent verbessern. Kobe Steel zogen um 4,67 Prozent an. Zuvor war gemeldet worden, dass der Stahlkocher in Indien ein Venture-Unternehmen aufbauen will, um von den dort niedrigeren Kosten zu profitieren.
Taiwans TAIEX verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 8.221 Zähler. Im Blickpunkt standen die Auftrags-Produzenten von Konsumelektronik-Gütern, die weiterhin von einem besseren Sentiment für diese Branche profitierten. So stiegen High Tech Computer um weitere 1,22 Prozent, Wintek legten 3,16 Prozent und Mitac International 2,62 Prozent zu. Unter den Halbleiter-Riesen verbesserten sich Taiwan Semiconductor Manufacturing um 0,73 Prozent; United Microelectronics zogen um 2,59 Prozent an. Der Konzern hatte mitgeteilt, die Kapazitäten in seinem taiwanesischen Stammwerk zu erhöhen. Acer legten 0,16 Prozent zu, Advanced Semiconductor Engineering stiegen um 2,17 Prozent.
In Korea kam der Kospi um 0,2 Prozent auf einen neuen Schlussrekord von 1646 Stellen voran. Insbesondere die Anleger aus Übersee kauften sich weiter in die Aktien der Baukonzerne ein. Dies verschaffte etwa Daewoo Engineering & Construction ein Plus von 1,06 Prozent; Hyundai Engineering stiegen um 1,11 Prozent. Daneben zog die Aktie des Schiffsbauers Samsung Heavy um 2,74 Prozent an, Posco gewannen 0,7 Prozent hinzu. Dem Technologiesektor blieben derartige Aufschläge dagegen abermals versagt. Vielmehr gingen etwa Samsung Electronics um 0,53 Prozent nach unten. Die Aktien von LG.Philips LCD knickten um 3,4 Prozent ein. Der niederländische Elektronikkonzern Philips hatte zuvor erklärt, seine Anteile an dem Flachbildschirm-Hersteller nun doch bald abgeben zu wollen.
In Hongkong blieben die Anleger weiter zurückhaltend, was dem Hang Seng Index ein Minus von 0,22 Prozent auf 20.798 Zähler einbrachte. Angesichts des bevorstehenden morgigen Feiertags wurden Gewinnmitnahmen vorgezogen, zumal viele Marktteilnehmer derzeit angesichts der Rallye an den benachbarten chinesischen Börsen skeptisch sind. Vor allem Finanz- und Immobilientitel gehörten zu den Verlierern. So gaben China Life weitere 0,58 Prozent ab, Henderson Land gingen um 1,13 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 0,54 Prozent nach unten. Unter den Marktschwergewichten verloren China Mobile 0,81 Prozent, während sich Hutchison Whampoa um 0,26 Prozent und HSBC um 0,14 Prozent verbessern konnten. Lenovo Group legten im Vorfeld der Jahreszahlen 0,31 Prozent zu. Die Aktie der Schuh-Handelskette Belle International wiederum schaffte ein glänzendes IPO und sprang dabei um 31 Prozent nach oben.
In China ging der Shanghai Composite Index um weit überdurchschnittliche 1,54 Prozent nach oben auf 4173 Punkte. Der australische S&P/ASX 200 erholte sich nach der gestrigen Korrektur um 0,26 Prozent auf 6355 Stellen.
Quelle: ntv.de