Marktberichte

Ruhe vor dem Sturm? Chinas Börsen schnaufen durch

Investoren in einem chinesischen Handelshaus.

Investoren in einem chinesischen Handelshaus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Anleger an Chinas Börsen fassen wieder mehr Mut. Die Börse in Hongkong gewinnt wieder an Fahrt. Doch ausgestanden ist die Gefahr einer Finanzkrise noch nicht: In Schanghai und Tokio geht es weiter bergab, vor allem Bank-Aktien stehen auf der Verkaufsliste

Nach dem Ausverkauf der vergangenen Tage haben die Anleger an den meisten Börsen in Fernost am Mittwoch wieder Mut gefasst. Vor allem die Zusicherung von Chinas Zentralbank, Banken mit einem finanziellen Engpass Geld zur Verfügung zu stellen, dämpfte die Sorgen vor einer Kreditklemme in der Volksrepublik. Zugleich hellten gute Konjunkturdaten aus den USA die Stimmung auf. Die Konsumlaune der US-Verbraucher ist derzeit so gut wie seit Januar 2008 nicht mehr.

Der breit gefasste MSCI-Index für die asiatischen Märkte außerhalb Japans legte 1,4 Prozent zu. In Shanghai ging der Ausverkauf chinesischer Bankaktien dagegen weiter. Der Index der Börse Shanghai gab erneut mehr als ein Prozent nach, nachdem er am Tag zuvor zeitweise sieben Prozent im Minus gelegen hatte und damit den niedrigsten Stand seit Januar 2009 erreichte. In Hongkong stiegen dagegen die Kurse wieder um 1,2 Prozent.

In Tokio ging es nach anfänglichen Gewinnen bergab. Der Nikkei-Index verlor rund ein Prozent auf 12.834 Punkte. "Die Sorgen um Chinas Bankensystem und Wirtschaft belasten immer noch die Märkte", sagte Hiroaki Hiwada von Toyo Securities.

Zentralbank musste Banken stützen

Die Geldmarktzinsen in China gaben weiter nach, blieben aber auf einem erhöhten Niveau. Einige Händler rechneten mit einer angespannten Liquiditätslage bis Mitte Juli. Die Weigerung der chinesischen Zentralbank, den Markt weiter mit Geld zu fluten, hatte Ende vergangener Woche die Zinsen am Geldmarkt auf Rekordwerte getrieben.

Die Furcht vor einer Finanzkrise in der zweitgrößten Volkswirtschaft belastete weltweit die Aktienkurse. Am Dienstag sicherte ein Währungshüter in Shanghai allerdings zu, ausreichende Liquidität für ein angemessenes Kreditwachstum sicherzustellen. Zudem teilte die Zentralbank mit, bereits Banken mit einem finanziellen Engpass unterstützt zu haben.

Bei den Einzelwerten stand in Tokio die Softbank im Mittelpunkt. Nach monatelangem Ringen steht der japanische Telekom-Konzern vor der Übernahme des US-Rivalen Sprint für 21,6 Mrd. Dollar. Die Aktionäre des drittgrößten US-Mobilfunkkonzerns stimmten am Dienstag mit großer Mehrheit für die Offerte von Softbank. Die Aktien stiegen zunächst um 3,5 Prozent, beendeten den Handel aber leicht im Minus.

Quelle: ntv.de, rts

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