Chile-Effekt für Aurubis Dax-Future im Plus
01.03.2010, 08:45 UhrAsien hat es vorgemacht: Der deutsche Aktienmarkt könnte positiv in die neue Handelswoche starten. Darauf deuten die guten Vorgaben aus Tokio und der Dax-Future hin.
Der deutsche Aktienmarkt dürfte mit leichten Kursgewinnen in die Woche starten. Der Dax-Future ist 44 Stellen höher bei 5638 Punkten in den Handel gegangen. Banken und Brokerhäuser berechneten den Dax daraufhin zur Eröffnung 0,7 Prozent im Plus bei 5638 Zählern. Der Freitags-Schlusskurs hatte bei 5598 Zählern gelegen. Damit hatte der Index 1,2 Prozent zugelegt. In der gesamten Vorwoche summierte sich das Dax-Minus allerdings auf 2,2 Prozent.
"Von der Griechenland-Krise kommen keine schlechten Nachrichten, das sollte den Markt stützen", meinte ein Händler. Zudem seien die Vorlagen aus Asien und Australien positiv. Außerdem kehre die Übernahme-Fantasie in den Markt zurück, so Händler mit Blick auf ein Gebot von Merck für das US-Biotechnologieunternehmen Millipore und ein mögliches Gebot von Prudential für den Asien-Bereich des US-Versicherungskonzerns AIG.
Nach Bekanntgabe eines Milliardenzukaufs in der Biotechnologie standen Merck vorbörslich unter Druck. Die Aktien des Darmstädter Chemie- und Pharmakonzerns lagen bei Lang & Schwarz gegen den Markttrend 2,2 Prozent unter ihrem Freitagsschluss von 57,80 Euro. Merck kauft das US-Unternehmen Millipore für umgerechnet 5,3 Mrd. Euro. "Der Zukauf könnte vernünftig, aber nicht sehr billig sein", kommentierte ein Börsianer.
Im Blickfeld der Beobachter standen am Morgen zudem die Aktien der Allianz. Analysten von JP Morgan hatten ihr Kursziel Händlern zufolge von 104 Euro auf 101 Euro abgesenkt. Damit liegen sie immer noch deutlich über dem derzeitigen Kursniveau von rund 84 Euro.
Nach positiven Analystenkommentaren rechneten Beobachter mit Auftrieb für Adidas. Die Papiere werden vorbörslich mit 1,0 Prozent im Plus gesehen. Deutsche Bank stiegen um 1,3 Prozent, nachdem Bernstein die Aktie von "Underperform" auf "Marketperform" hochgenommen hatte.
"Aurubis könnten zum Gewinner Nummer eins im MDax werden", sagte ein Händler. Er verweist auf den Kupfer-Preis, der nach dem Erdbeben in Chile deutlich zulegt. "Aurubis recycelt und ist damit direkter Profiteur", so der Händler. Einem Bericht in der "Wirtschaftswoche" über eine Dividendenerhöhung misst er jedoch keine hohe Bedeutung zu. Der Kurs legt vorbörslich 1,3 Prozent zu.
Technische Analysten sahen beim Dax einen Widerstand beim letzten Zwischenhoch bei 5650 Punkten. Eine Unterstützung machen sie beim letzten Tief bei etwa 5.530 Punkten aus. Neue Impulse könnten am Vormittag von europäischen Konjunkturdaten wie einigen Einkaufsmanager-Indizes ausgehen. Am Nachmittag steht aus den USA der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe für Februar auf der Agenda. "Da steht die Beschäftigungs-Komponente im Blick, eine positive Überraschung sollte die Märkte stützen", so ein Händler.
Die US-Börsen hatten sich am Freitag nach Handelsschluss in Europa kaum bewegt. Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert mit 10.325 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent auf 1104 Zähler und der Nasdaq-Composite verabschiedete sich mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 2238 Zähler ins Wochenende.
Die Börse in Tokio wurde von Kursgewinnen bei Exportwerten angeschoben. Der Nikkei-Index lag kurz vor Handelsschluss 0,5 Prozent höher bei 10.172 Stellen. Der Shanghai-Composite gewann 1,2 Prozent auf 3087 Stellen.
Quelle: ntv.de, DJ/rts