Marktberichte

Alle Ampeln auf Grün Dax-Rally geht weiter

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Am deutschen Aktienmarkt dürfte es weiter aufwärts gehen. Neue Jahreshochs scheinen vorprogrammiert angesichts der sehr guten Vorgaben der US-Börsen. Für Kauflaune sorgen Fortschritte im US-Fiskal-Drama.

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Die deutschen Standardwerte dürften mit Kursgewinnen in den Handel starten. Banken und Broker sagten für die Eröffnung ein Plus von etwa 0,3 Prozent voraus, nachdem der Dax am Vorabend mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent auf 7653 Zähler aus dem Handel gegangen war.

Die Vorgaben aus Tokio, wo die Anleger auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik - allen Warnungen vor einer zu großen Verschuldung Japans zum Trotz - setzten, waren besonders auffällig. Der Nikkei-Index  stieg bei hohem Umsatz um 2,4 Prozent auf ein 8-1/2-Monats-Hoch. Unterstützt wurde die Stimmung von Hoffnungen auf einen baldigen Durchbruch im US-Haushaltsstreit. Auch an der Wall Street herrschte gute Stimmung. Bei relativ hohem Umsatz weiteten die großen Indizes nach Handelsschluss in Europa ihre Gewinne etwas aus.

"Die Anleger gehen fest von einer baldigen Einigung im Fiskalstreit aus", sagt ein Händler. Die Klippe sei "das kurzfristig am meisten drängende Problem" für die Weltwirtschaft, ließ dazu der britische Schatzkanzler George Osborne verlauten. Allerdings rechnet er mit einer Lösung in den kommenden Wochen. Auch Victoria Clarke, Volkswirtin bei Investec Securities, ist hoffnungsvoll: "Es gibt konkrete Zeichen dass sich die Differenzen zwischen den Parteien einengen". Jim Paulsen, Leiter der Anlagestrategie bei Well Capital Management, erklärte dazu: "Es sieht aus wie eine richtige Verhandlung". Dass es zwischendurch immer wieder emotional geprägte Aussagen in der einen oder anderen Richtung gebe, sollte daher nicht überbewertet werden.

Als zusätzlicher Kurstreiber könnte sich eine erneute Verbesserung im wichtigen Ifo-Geschäftsklimaindex erweisen. Der deutsche Indikator gilt als Barometer der Wirtschaftsstimmung in Kern-Europa. Schon der als Vorlauf-Indikator betrachtete ZEW-Index hatte in der Vorwoche mit wesentlich besseren Daten überrascht. Auch gute Daten von den US-Baubeginnen am Nachmittag könnten treiben. "Wir haben Fortschritte im US-Immobilienmarkt gesehen und eine Menge Leute achten darauf, ob das auch so bleibt", sagt Ole Jensen von Sydbank.

Ein positiver Impuls für den Euro kommt von der Rating-Hochstufung Griechenlands durch Standard & Poor's um sechs Stufen. Sollte dem Euro der Ausbruch über 1,3250 US-Dollar gelingen, dürfte der Weg bis 1,34 frei sein.

Die gute Stimmung bei Aktien geht zulasten der "Krisenwährung Gold". Am Dienstag geriet das Edelmetall unter Abgabedruck und testete die 200-Tage-Linie bei 1.660 US-Dollar. IG Markets berichtet, es werde über größere Fonds-Verkäufe spekuliert. Am Morgen notiert das Edelmetall erholt bei 1.675 US-Dollar.

Am deutschen Aktienmarkt dürften die Geschäftszahlen von Oracle besonders die Aktie des Konkurrenten SAP stützen, sagt Heino Ruland von Ruland Research. "Die Oracle-Zahlen sind sehr gut", so der Analyst. Das gelte für die Entwicklung der Lizenzumsätze und der Margen. Überraschend stark habe sich das "Cloud-Computing" entwickelt. Auch SAP habe frühzeitig auf diesen Trend gesetzt und sei hier stark im Mittelstand vertreten. Im Frühhandel steigt die SAP-Aktie um gut 1 Prozent.

Bei Nokia hatte bereits am Dienstag die Hoffnung auf starke Verkäufe des Modells "Lumia" im Weihnachtsgeschäft den Kurs getrieben. Dies könnte sich fortsetzen. Erleichterung macht sich mit Blick auf die Aktie der Großbank UBS breit. Die Schweizer müssen als Strafe für die Libor-Manipulation 1,4 Mrd. Franken zahlen. Dieser Betrag sei vom Markt bereits erwartet worden, nun werde ein Schlussstrich unter die Affäre gezogen, heißt es.

Unter Druck steht die Merck-Aktie. Das Unternehmen hat mit einem in der Testphase befindlichen Lungenkrebs-Mittel einen Fehlschlag erlitten. Der Kurs gibt um 1,4 Prozent nach.

Quelle: ntv.de

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