Marktberichte

FMC atmete auf Dax atmete durch

FMC hieß der Überflieger des Tages am Freitag. Eine Tochter des Dialysespezialisten hat sich in Sachen Asbest in den USA verglichen. Die Aktie reagierte mit einem Kursfeuerwerk, dass auch den Gesamtmarkt stützte. Die Aktien der Commerzbank und der HypoVereinsbank wurden zeitweilig von Fusionsgerüchten beflügelt. Der Dax fiel 1,2 Prozent auf 3.320 Zähler.

Der Handel wurde teilweise von der Hoffnung auf eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche beflügelt, so ein Händler. Bundesbankpräsident Ernst Welteke hatte die Hoffnungen auf eine Zinssenkung zuvor bestärkt. Wenn die Währungshüter auf mittlere Frist keine negativen Aspekte für die Preisentwicklung sähen, könnten sie möglicherweise einen Zinsschritt tun, sagte Welteke in einem Zeitungsinterview. Damit könne die Notenbank "vielleicht auch psychologisch ein insgesamt verbessertes Klima" in der Euro-Zone schaffen. Die EZB berät am kommenden Donnerstag turnusgemäß über die Leitzinsen.

Im Blickpunkt der Anleger stand die Aktie von Fresenius Medical Care. Der Dialysespezialist hat nach eigenen Angaben einen Grundsatzvergleich über alle Gläubigeranfechtungsklagen mit Asbest-Klägern in den USA geschlossen. Der Vergleich umfasse die endgültige Beilegung dieser Forderungen sowie aller weiteren aus dem Insolvenzverfahren des Unternehmens W.R. Grace sich ergebenden Rechtsangelegenheiten, teilte FMC mit. Mit der Einigung sei ein eindeutiger und umfassender Haftungsausschluss zu Gunsten von FMC für Gläubigeranfechtungs- und Asbestforderungen jeglicher Art verbunden, hieß es weiter. FMC werde die hierfür bereits im vierten Quartal 2001 gebildeten Rückstellungen nicht überschreiten. Die Aktie reagierte mit einem Befreiungsschlag und legte 30,4 Prozent auf 45,43 Euro zu. Auch die im Mdax notierte Mutter Fresenius profitierte von der Nachricht und schoss um 26,7 Prozent auf 43,89 Euro nach oben.

Ihren Höhenflug vom Vortag fortsetzen konnten zunächst die Aktien der Commerzbank und der HypoVereinsbank. Grund waren weiter anhaltende Spekulationen über eine Fusion der beiden Banken. Bereits am Vortag hatte die Commerzbank-Aktie von den Spekulationen profitiert. Nach zwischenzeitlichen Gewinnen fiel das Papier um 0,5 Prozent auf 9,35 Euro, für die HypoVereinsbank ging es 1,5 Prozent auf 16,49 Euro nach oben.

Auch die Deutsche Telekom machte am Freitag wieder von sich reden. Um seinen Schuldenberg abzubauen, denkt der Bonner Konzern einem Zeitungsbericht zufolge über den Verkauf von weiteren Anteilen an der Internet-Tochter T-Online nach. Die Telekom hält zurzeit noch rund 80 Prozent an T-Online.

Die Einrichtung einfacher Telefonanschlüsse wird einem Zeitungsbericht zufolge nicht teurer. Das ergebe sich aus einem Beschluss der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, so der Bericht. Wie das Amt bestätigte, ist der Telekom eine Änderung des Preisberechnungsverfahrens bei einer Neuverlegung so genannter T-Net-Analoganschlüsse untersagt worden. Laut dieser Entscheidung müsse die Telekom weiter Pauschalpreise berechnen. Die T-Aktie fiel 0,6 Prozent auf 12,23 Euro.

Der Energiekonzern RWE will einem Zeitungsbericht zufolge seine Erzeugungssparten um die Kraftwerkstochter RWE Power und die Bergbau-Führungsgesellschaft Rheinbraun zusammenlegen. Die internationalen Akquisitionen müssten jetzt in neue Führungsstrukturen eingebettet werden, so das RWE-Aufsichtsratmitglied Burkhard Drescher dem Bericht zufolge. Der bis Februar 2003 amtierende Vorstandschef Dietmar Kuhnt hat den Konzern in den vergangenen Jahren durch Unternehmenszukäufe für mehr als 25 Milliarden Euro vergrößert. Für die Papiere ging es 3,8 Prozent auf 28,25 Euro nach unten.

Die philippinische Regierung hat den Vertrag mit dem größten deutschen Flughafenkonzern Fraport über Bau und Betrieb eines neues Flughafenterminals in Manila für nichtig erklärt. Anwälte der Regierung seien zu diesem Schluss gekommen, sagte die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo. Damit sind die Chancen von Fraport auf eine Entschädigungszahlung beträchtlich gestiegen. Fraport hatte in sein größtes Auslandsprojekt über Investitionen, Bürgschaften und andere Verbindlichkeiten bislang rund 380 Millionen Euro gesteckt. Wegen offener Fragen und politischer Querelen hatte Fraport vor einem halben Jahr die Finanzierung auf Eis gelegt. Seit Monaten wurde auch über einen Ausstieg aus dem Projekt verhandelt. Die Aktie stieg 1,0 Prozent auf 20,60 Euro.

Deutschlands größter Autovermieter Sixt hat seinen Gewinn in den ersten neun Monaten kräftig gesteigert. Vor Steuern ist der Ertrag um 22 Prozent auf 31,7 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz blieb mit 1,6 Milliarden Euro um 7,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Mit diesen Zahlen liegt das Unternehmen nach eigener Einschätzung aber voll im Plan. Im Gesamtjahr erwartet Sixt unverändert eine Steigerung des Vorsteuergewinns um 15 Prozent und einen stabilen Konzernumsatz. Die Aktie legte 7,0 Prozent auf 9,90 Euro zu.

Quelle: ntv.de

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