Marktberichte

Daimler und Deutsche Dax bläst Trübsal

Kursverluste bei Daimler und der Deutschen Bank haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag deutlich belastet. Die schwelende Angst vor einer Grippepandemie gab den Anlegern den Rest. Greift die Schweinegrippe weiter um sich, dürfte die ohnehin angeschlagene Wirtschaft noch zusätzlich geschwächt werden. Auch die positive Wall Street vermochte diesmal nicht das Ruder herumzureißen.

Der Dax entfernte sich zwar deutlich vom Tagestief, schloss aber immer noch 1,8 Prozent leichter bei 4.607 Punkten. Neben den Banken- und Autotiteln standen auch die Stahlaktien unter Druck.

Belastet wurden die Finanztitel von einem Bericht des "Wall Street Journal", wonach die US-Geldhäuser Bank of America und Citigroup mehr Kapital benötigen könnten. Die beiden Titel präsentierten sich daraufhin in Frankfurt deutlich im Minus. Zwischenzeitlich dehnten sie ihr Minus bis auf 14 Prozent aus.

In diesem Umfeld konnten sich die zuletzt gefragten Aktien der Deutschen Bank trotz eines Milliarden-Gewinns im ersten Quartal nicht halten. Die Titel verloren 6,9 Prozent. Die Hoffnungen seien nach den positiven Berichten in den vergangenen Tagen in der Presse schon sehr hoch gewesen, ergänzte ein Händler. Allein seit Anfang des Monats ist die Aktie um fast 50 Prozent gestiegen. Wie am Vorabend überraschend mitgeteilt wurde, wird Vorstandschef Josef Ackermann drei Jahre länger im Amt bleiben als geplant.

Auch die Titel der Commerzbank konnten sich dem allgemeinen Verkaufsdruck nicht entziehen. Sie fielen um 2,6 Prozent.

Daimler ist zum Jahresauftakt tief in die roten Zahlen gefahren. Im ersten Quartal 2009 verbuchte der Autobauer einen Verlust von 1,3 Mrd. Euro. Im Vorjahresquartal hatten die Stuttgarter noch einen Gewinn von 1,3 Mrd. Euro eingefahren. Die Aktie verbilligte sich nach den Zahlen um 3,7 Prozent.

BMW fielen im Gefolge um 4,4 Prozent und VW um 0,3 Prozent. Continental verbilligten sich um 4,6 Prozent.

Zu den Verlierern im Leitindex zählten auch ThyssenKrupp mit einem Abschlag von knapp 4,1 Prozent. Ein Börsianer verwies auf ein Interview mit dem Vorstandschef des Stahlkonzerns, Ekkehard Schulz, in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), demzufolge die Krise in der Branche länger als erwartet anhalten könnte. Ferner hätten enttäuschenden Zahlen von United States Steel den Kurs von ThyssenKrupp belastet, hieß es. Im Sog der negativen Nachrichten sanken auch die Aktien des Wettbewerbers Salzgitter um 4,3 Prozent.

Linde verloren 2,5 Prozent. Ein Börsianer verwies als Belastung auf einen enttäuschenden Ausblick des französischen Wettbewerbers L'Air Liquide. Dieser rechnet für 2009 mit weniger Umsatz und Gewinn als gedacht.

Bei den Technologiewerten im TecDax notierten die Aktien von Morphosys und IDS Scheer nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen 1,4 beziehungsweise 4,4 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de

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