Der Dax hat an Christi Himmelfahrt die Marke von 7500 Punkten um Haaresbreite überschritten. Dank Kursgewinnen an den US-Börsen griffen einige Anleger trotz des Freitages zu und verhalfen dem deutschen Leitindex bis zum Nachmittag zu einem Plus von 0,3 Prozent auf 7510 Punkte.

Börsianer sprachen von einem sehr ruhigen Geschäft mit geringen Umsätzen. "Es gibt kaum Nachrichten, die für Kursbewegungen sorgen", fasste ein Händler das Geschehen zusammen. Angesichts der wenigen Marktteilnehmer würden oft bereits kleinere Kauf- oder Verkaufaufträge ausreichen, um eine spürbare Kursreaktion hervorzurufen. Ein anderer Börsianer betonte: "Das einzige, was uns beflügelt, sind die guten Vorgaben aus den USA." Der Dow-Jones-Index hatte am Mittwoch auf Rekordniveau geschlossen. Am Donnerstag deuteten die Futures für die wichtigsten US-Indizes allerdings auf eine schwächere Eröffnung an der Wall Street. Überraschend robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt hatten zunächst nur leicht dämpfenden Einfluss auf den Aktienmarkt.

Viele zufällige Kursbewegungen

An die Spitze der Dax-Gewinner rückten die Aktien der Deutschen Post mit einem Plus von 2,8 Prozent. "Das ist der Nachgang der guten Quartalszahlen von Dienstag", erklärte ein Börsianer. Siemens, SAP und Infineon konnten ihre Auftaktgewinne nicht lange halten. Starke Quartalszahlen des US-PC-Herstellers Hewlett-Packard hatten die Technologiepapiere zuvor beflügelt. Auf der Verliererseite standen Commerzbank mit einem Minus von 1,2 Prozent. Unter Herausrechnung des Dividendenabschlags von 0,75 Euro je Anteilsschein lägen die Titel jedoch auch im Plus. Papiere der Deutschen Börse gaben trotz eines positiven Analystenkommentars nach.

Bietergefecht um Valentino treibt Boss

Im MDax stachen die Aktien der Baumarktkette Praktiker mit einem Kursplus von bis zu 4,5 Prozent heraus. Einen Grund für die Nachfrage konnten Händler nicht ausfindig machen. Kräftig gekauft wurden auch die Titel des Modeunternehmens Hugo Boss, die 3,25 Prozent an Wert gewannen. Der US-Finanzinvestor Carlyle will nach Informationen aus Finanzkreisen die Hugo-Boss-Muttergesellschaft Valentino komplett übernehmen und damit den ebenfalls interessierten Rivalen Permira ausstechen. Dieser hatte erst am Mittwoch für gut 780 Mio. Euro einen Anteil von 29,6 Prozent an Valentino gekauft.

Charttechnik hilft Epcos

Im TecDax zogen Epcos um mehr als sechs Prozent an. Hänlder begründeten das Kursplus mit dem Bruch der charttechnischen Marke bei 16 Euro, was automatische Kauforders ausgelöst habe. Epcos wechselten für 16,35 Euro den Besitzer.

Der Auskunftdienstleister Telegate hat mit einem Teilerfolg im Rechtsstreit mit der Deutschen Telekom das Interesse von Investoren geweckt. Die Papiere der in keinem Index vertreten Telegate legten zeitweise rund sechs Prozent auf 23 Euro zu. Die Firma hatte mitgeteilt, das Oberlandesgericht Düsseldorf habe die Telekom in zweiter Instanz zur Rückzahlung von 52 Mio. Euro verurteilt.