Marktberichte

Verluste nach fünf starken Tagen Dax fährt Ernte ein

Am deutschen Aktienmarkt dominieren zur Wochenmitte die negativen Vorzeichen. Nach fünf Handelstagen mit steigenden Kursen in Folge lassen Anleger nun etwas Druck vom Kessel und packen die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen beim Schopfe. Stein des Anstoßes sind schwache Konjunkturdaten aus den USA.

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(Foto: REUTERS)

DAX
DAX 23.617,50

Der Dax ging mit einem Kursabschlag von 0,4 Prozent auf 6178,94 Punkte aus dem Handel. Für den MDax ging es um 0,7 Prozent auf 8495,1 Punkte abwärts. Der TecDax verlor 0,9 Prozent auf 779,68 Punkte.

"Nach fünf Gewinntagen in Folge beim Dax, was im derzeitigen Umfeld sehr ungewöhnlich ist, kommt diese Entwicklung nicht überraschend", kommentierte Chefhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser das Börsengeschehen. Enttäuschende Signale sendeten die jüngsten Daten zum Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter. Diese wichtige Kennziffer fiel im Juli entgegen der Erwartungen um 1 Prozent, Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 1,1 Prozent erwartet. Marktteilnehmer sprachen von enttäuschenden Daten, die von einer verringerten Erholungsdynamik der US-Industrie kündeten.

Zahlen machen Kurse

Unter den Einzeltiteln dominierten Papiere mit frischen Quartalsergebnissen in der Hinterhand. Am stärksten legten die Aktien der Deutschen Börse zu, die 4 Prozent gewannen. Anlass für das starke Plus war ein Gewinn vor Zinsen und Steuern, der rund zehn Prozent über den Erwartungen des Marktes ausgefallen sind. Börsianer hoffen nun, dass die Börse ihre Jahresprognose anhebt. Aufs Jahr hochgerechnet deuten die Zahlen auf ein Jahresergebnis von einer Mrd. Euro hin.

Steigende Kurse verbuchte auch der Chipproduzent Infineon mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent. "Hut ab, die haben nicht nur exzellente Zahlen vorgelegt, sondern auch ihren Ausblick angehoben", erklärte ein Händler. LBBW-Analyst Michael Busse sprach in einer kurzen Einschätzung von sehr starken Zahlen, DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer von eindrucksvollen Ergebnissen. "Alles in allem ist das sehr ermutigend", erklärte Schnitzer.

Im Schlepptau der guten Aufnahmen des Zwischenberichts der Air France gewannen Lufthansa an Höhe. Im Dax zählten die Titel mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Händler verwiesen darauf, dass Europas Branchenprimus am Vorabend einen geringeren operativen Verlust als erwartet ausgewiesen hatte.

Aktien, die grundsätzlich stark von einer konjunkturellen Erholung profitieren, notierten dagegen mit größeren Abschlägen. Für BASF ging es um 1,7 Prozent abwärts, die Aktien des Düngemittelherstellers K+S notierten mit einem Abschlag von 1,9 Prozent, Siemens verloren 0,9 Prozent und MAN gaben 1,4 Prozent ab.

Kuka an der MDax-Spitze

Unter den Nebenwerten stachen die Papiere des Roboterherstellers Kuka hervor, die an der Gewinnerspitze im MDax 2,6 Prozent zulegten. Der Konzern hatte überraschend seine Prognose erhöht und überzeugende Quartalszahlen vorgelegt. Dank starker Zuwächse beim Auftragseingang und Umsatz habe sich die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal deutlich verbessert. Bereits im laufenden Jahr will Kuka die Umsatzschwelle von 1 Mrd. Euro übertreffen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird auf dieser Basis zwischen 20 und 30 Mio. Euro erwartet.

Im SDax brachen die Papiere des Reparaturdienstleisters Teleplan dagegen um 8,4 Prozent ein. Nach dem Verlust eines Großauftrags hat der Konzern sein Umsatzziel gesenkt. Statt 300 Mio. Euro Umsatz erwartet das Unternehmen nun lediglich noch Erlöse von 285 bis 290 Mio. Euro. Im abgelaufenen Quartal hatte Teleplan einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf 141 Mio. Euro verzeichnet. Das operative Ergebnis kletterte hingegen um drei Prozent auf 13,7 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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