Marktberichte

Jahresanfangsrally geht weiter Dax fährt heißen Reifen

Anleger schöpfen neue Hoffnung für die weltweite Konjunktur und steigen stärker in den deutschen Aktienmarkt ein. Getrieben von Kursgewinnen vor allem bei den Autobauern setzt der Dax seine Kletterpartie fort. Bei Anlegern weckt das die Hoffnung auf ein großes Börsenjahr.

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(Foto: REUTERS)

Der deutsche Aktienmarkt hat nach dem fulminanten Jahresauftakt am Dienstag weiter zugelegt. Grund für die Gewinne waren erneut gute Konjunkturdaten. Mit einem Plus im Dax von 1,5 Prozent auf 6166,57 Punkten ging die Jahresanfangsrally nahtlos weiter. Damit beträgt das Plus an den beiden ersten Handelstagen 4,5 Prozent. Der MDax legte auf Tagessicht 1,2 Prozent auf 9229,09 Punkte zu. Der TecDax kletterte um 1,6 Prozent auf 711,16 Zähler.

Nach den überraschend starken Einkaufaufsmanagerindizes aus Indien und China vom Montag gab es nun überzeugende Daten aus Großbritannien und der Schweiz. Für das i-Tüpfelchen sorgte am Nachmittag dann der ISM-Index für das Verarbeitende US-Gewerbe.
Der nationale Einkaufsmanagerindex übertraf die Prognose leicht und unterstrich damit die Konjunkturerholung der USA. "Der zweite Anstieg des wichtigen Industriebarometers in Folge ist positiv zu werten und der Zuwachs der Auftragskomponente ein gutes Omen für die weitere Entwicklung im Industriesektor", meinte ein Volkswirt.

Der Dax könnte trotz der Gewinne noch Luft nach oben haben. "Jeder war vorsichtig, gerade nachdem die Jahresendrally ausgefallen war", sagte ein Händler. Das im ersten Quartal anstehende riesige Anleihevolumen der europäischen Schuldenstaaten und die verhaltenen Prognosen der Banken hätten für große Zurückhaltung gesorgt. Die daraus resultierende Unterinvestition entpuppe sich nun als guter Nährboden für weitere Kursgewinne.

Motor-Titel stark

Gesucht waren erneut besonders Automobilwerte. "Der Markt spielt jetzt die Hoffnung, dass der Konjunktureinbruch nicht so stark kommt, wie er bislang eingepreist ist", meinte ein Händler. Daimler zogen um 3,7 Prozent auf 36,67 Euro an, BMW rückten um 4 Prozent auf 55,29 Euro vor und VW um 2,5 Prozent auf 122,85 Euro. K+S gewannen im Sog der starken europäischen Rohstoffwerte sogar 4,4 Prozent auf 37,30 Euro. Metro, einer der großen Verlierer im vergangenen Jahr, erholten sich um 3,4 Prozent auf 30,00 Euro.

Mit einem Gewinn von 0,5 Prozent auf 9,21 Euro blieb die Aktie der Deutschen Telekom dagegen hinter dem Gesamtmarkt zurück. Die Analysten der Societe Generale hatten Telekommunikationswerte auf "Underweight" abgestuft und die Deutsche Telekom von der Premium-Liste gestrichen. Auch die defensiven Pharmawerte hielten mit dem Markt erneut nicht Schritt. Der Sektor hatte sich im schwachen Börsenvorjahr sehr gut geschlagen.

Übernahmephantasie bei Deutz

Kaum geht es aufwärts, blühen auch schon wieder die Übernahmegerüchte. Diese Mal ging es um Deutz. Nach chinesischen Presseberichten ist der chinesische Partner des Gemeinschaftsunternehmens Weifang Weichai Deutz an einer Übernahme interessiert. "Das passt genau in die Themenlandschaft, dass viele Maschinenbauer hierzulande wegen der Finanzkrise unterbewertet sind und von Chinesen aufgekauft werden könnten", sagte ein Händler. Ein Sprecher von Deutz wollte das Gerücht nicht kommentieren. Die Aktie stieg trotzdem um 10,7 Prozent auf 4,64 Euro.

Stärkster MDax-Wert war sie damit aber nicht. Sky Deutschland schossen sogar um 13,9 Prozent auf 1,64 Euro, nachdem die Royal Bank of Scotland den Titel zum Kauf empfohlen hatte.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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