Böses Foul aus den USA Dax fällt hart
11.06.2008, 17:34 UhrDer Handel auf dem Frankfurter Parkett war die längste Zeit des Tages durch eine Seitwärtsbewegung geprägt. Vor dem Hintergrund einer flauen Nachrichtenlage brachte lediglich die Diskussion um eine mögliche Zinserhöhung durch die EZB etwas Antrieb. Doch erst am Nachmittag kam aus den USA Bewegung in den Handel. Die Tendenz ging allerdings klar ins Minus. Schwache Zahlen der US-Öllgerbestände und ein erneut gestiegener Ölpreis versetzten dem Index einen Tiefschlag. Von da an gab es nur noch eine Richtung, nämlich ins Minus.
Der Dax verliert -1,78% oder 120 Punkte auf 6.650 Zähler. Der MDax mittelgroßer Werte verliert -0,47% oder 44 Punkte auf 9.454 Zähler. Beim TecDax geht es 19 Punkte oder -2,3% auf 805 Zähler nach unten.
Unter den Finanztiteln verloren Deutsche-Bank-Aktien um 1,3% auf 61,14 Euro, Titel der Postbank stagnierten mit -0,1% auf 60,16 Euro. Händler verwiesen auf Presseberichte, denen zufolge der russische Investor Sulejman Kerimow Interesse an einer Aufstockung des Anteils an der Deutschen Bank sowie an weiteren Finanzinstituten hat. Das bringe neue Fantasie in den Sektor, hieß es am Markt. Am späten Nachmittag kam jedoch das Dementi und die Bankentitel fielen mit dem Rest des Marktes ins Minus.
Die Aktie von Continental stand massiv unter Druck. Einer der Gründe ist ein Fast-Allzeithoch bei den Gummi-Futures. Zudem drückten negative Aussagen des Konkurrenten Michelin auf einer Konferenz. Continental verloren 4,7% auf 63,64 Euro.
Im Dax konnte sich Infineon aufgrund eines positiven Analystenkommentars im Plus behaupten. Die Aktie steigt um 1,7% auf 5,96 Euro.
Im MDAX verbilligten sich Papiere von Bilfinger Berger um -1,8% auf 58,94 Euro. Der zweitgrößte Baukonzern Deutschlands hat gemeinsam mit Partnern einen Auftrag zum Ausbau eines Streckenabschnitts der Autobahn A1 vom Land Niedersachsen im Volumen von 650 Millionen Euro in Aussicht. Einem Händler zufolge ist der Auftrag jedoch weniger bedeutend und die positive Kursreaktion sei eher als Erholung von dem Rückschlag in den vergangenen beiden Handelstagen zu sehen. Richtigerweise ging die Aktie mit dem Rest des Indexes ins Minus.
Im Blick stehen auch TUI, die mit Verlusten von 2,72% im Handelsverlauf deutlich ins Minus drehten. Beim Start konnte sich das Papier noch behaupten. Das "Handelsblatt" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, der Reisekonzern gebe Interessenten in der nächsten Woche erste Einblicke in die Geschäfte der Schifffahrtstochter. "Das könnte als Befreiungsschlag gewertet werden, wobei die Querelen zwischen dem Management und Großaktionär Fredriksen aber weitergehen dürften", meint ein Marktteilnehmer. Doch am Nachmittag verkündete die NordLB, dass der Erlös aus dem Verkauf schwer zu beziffern wäre. Das nahm dem Papier jeglichen Aufwärtstendenz.
Im SDax konnte die Aktie von Axel Springer deutlich zulegen. Der Konzern kauft in großem Umfang Aktien zurück. Das verhalf dem Papier zu einem Sprung von 9,6% auf 74,20 Euro.
Gewinnmitnahmen bei den Versorgerwerten bremsten einen stärkeren Anstieg des Dax. Eon verloren 2,9%, RWE 1,8%. Zudem fielen erneut die Stahlwerte, die schon am Vortag bei den Anlegern nicht gut angekommen waren. Händler verwiesen auf hohe Stahlexporte aus China, die auf eine Verschärfung des Wettbewerbs in der Branche hindeuteten. ThyssenKrupp, die schon am Vortag 3,6 Prozent abgegeben hatten, fielen um bis zu 4,3% auf 40,03 Euro, Salzgitter - die im MDax gelistet sind - büßten 2,6% auf 123,40 Euro ein. Im MDax wurden ProSiebenSat1 mit einem Dividendenabschlag von rund 18% niedriger notiert.
Quelle: ntv.de